
Selbst konfigurieren. Die Anschlüsse des Laptops von Framework lassen sich über Steckkarten variieren, ein Schraubendreher für Reparaturen wird mitgeliefert. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Warum gibts das nicht öfter? Das Framework-Laptop lässt sich aufschrauben und reparieren. Ob das jedem gelingt, und wie gut der Rechner arbeitet, zeigt unser Schnelltest.
Ein Rechner zum Nachrüsten und Reparieren
Das Fairphone hat es vorgemacht: Nutzerinnen und Nutzer können kaputte Komponenten des Smartphones austauschen und das Handy länger am Leben halten. Nun zieht ein Laptop-Anbieter nach. Das Ultrabook des US-Startups Framework lässt sich vom Anwender konfigurieren und reparieren. Speicher, Anschlüsse, Akku und Co sind mit wenig Aufwand austauschbar. Wenig Aufwand heißt: Die Komponenten sind leicht zugänglich – ein wenig technisches Geschick ist dennoch erforderlich. Verkauft wird der Framework-Rechner auf der Anbieterwebsite – als fertiges Laptop oder Bausatz. Je nach Ausstattung kostet er zwischen rund 1 000 und 2 000 Euro.
Komponenten nach eigenen Wünschen zusammenstellen
Vor dem Kauf lässt sich unter anderem auswählen, wie stark der Prozessor und wie groß der Speicherplatz sein soll. Wir haben das günstige Basismodell mit Intel-Prozessor i5–1135G7, 8 Gigabyte Arbeitsspeicher und 256 Gigabyte internem SSD-Speicher geprüft. Inklusive der von uns gewählten Anschlüsse USB-A, USB-C, HDMI und Micro-SD-Kartenleser hat es 1 070 Euro gekostet.
Vier Steckplätze für Anschlüsse nach Wahl

Austauschbar. Über sogenannte Erweiterungskarten kann man seine Anschlüsse selbst bestimmen und im laufenden Betrieb wechseln. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Das Ultrabook besitzt vier Steckplätze, in die man sogenannte Erweiterungskarten einschieben kann. Ohne Werkzeug werden sie einfach eingeklickt – das geht selbst im laufenden Betrieb. Einige Karten enthalten je einen Anschluss, im Angebot sind USB-C, USB-A, HDMI, Micro-SD-Kartenleser oder Displayport. Mit anderen Karten lässt sich der Speicher um 250 Giga- oder 1 Terabyte erweitern. Ein Anschluss kostet zwischen 10 und 20 Euro, eine Speichererweiterung bis zu 160 Euro. Die Karten lassen sich einzeln dazukaufen – je nachdem, was man braucht.
Nur die Kamera schwächelt im Test
Im täglichen Gebrauch ist der Rechner unkompliziert. Er arbeitet zackig und hat ein gutes Display mit sehr hoher Helligkeit und einer Auflösung von 2256 x 1504 Pixeln. Seine Kamera ist wie die vieler Laptops nicht berauschend und liefert etwas unscharfe Bilder. Für Videotelefonate reicht die Qualität aber aus. Der Akku ist passabel, beim Videoabspielen hält er knapp acht Stunden durch. Das kleine, kompakte Ultrabook wiegt lediglich 1,3 Kilogramm und eignet sich gut fürs mobile Arbeiten.
Hilfreiche Anleitungen – aber meist nur auf Englisch
Framework bietet online Ersatzteile und nützliche ausführliche Anleitungen zum Tausch von Komponenten, teils in Form kurzer Videos. Kleines Manko: Diese Anleitungen sind allesamt nur in englischer Sprache, nur die dem Notebook beigefügte Kurzanleitung ist auf Deutsch.
Etwas technisches Geschick ist gefragt
Das Konzept richtet sich an technisch versierte Laien, die schon einmal das eine oder andere Gerät aufgeschraubt haben und nicht an jedermann. Ein bisschen Sachkenntnis ist gefragt, sonst können Bestandteile leicht beschädigt werden. Um ans Innere zu gelangen, muss man an der Rückseite des Laptops fünf Schrauben lösen, zusätzlich ist die Tastaturabdeckung magnetisch befestigt – alles hält sicher und ist stabil. Ein passender Schraubendreher gehört zum Lieferumfang.
Komponenten lassen sich unterschiedlich leicht austauschen

Aufschrauben. Das Laptop lässt sich einfach öffnen, um Bauteile wie Speicher, Lüfter, Akku und Co auszubauen. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Wir haben es ausprobiert: Arbeitsspeicher und interner Speicher ließen sich relativ einfach ein- und ausbauen. Bei ihnen handelt es sich übrigens um Standardbauteile, die man auch bei anderen Anbietern kaufen kann. Für den Akku brauchten wir schon etwas mehr Fingerspitzengefühl: Nach dem Aufschrauben ließ er sich nur mit einem kräftigen Ruck lösen – er hing etwas fest. Austauschen lassen sich neben Speicher, Anschlüssen und Akku auch Display, Lüfter und Kühleinheit, Hauptplatine, Tastatur, Touchpad, Lautsprecher, Webcam, Fingerabdrucksensor und einiges mehr.
Fazit: Spannendes Gerät für technisch Interessierte
Das Framework Laptop arbeitet zuverlässig und setzt ein Zeichen für die Umwelt. Sein Konzept sorgt für eine längere Lebensdauer, denn kaputte Teile lassen sich unkompliziert austauschen. Zielgruppe sind allerdings eher technisch versierte Laien. Zudem weiß niemand, wie erfolgreich das Start-up auf Dauer sein wird und wie lange es existiert. Wir hoffen, dass andere Anbieter sich ein Beispiel an Framework nehmen.
Tipp: In unserer Datenbank finden Sie noch viele weitere mobile Computer im Test.
-
- Akku schonen, auf andere Ladebuchse ausweichen und Reparaturbonus nutzen: Das sind nur drei Beispiele, wie Sie die Lebensdauer Ihres Notebooks verlängern können.
-
- Laptop-Reparaturen dauern oft lange und sind teuer, zeigt unser Test von sieben Reparaturdiensten. Nur drei von ihnen sind gut, die Preisunterschiede enorm.
-
- Starker Akku, großes Display, schneller Prozessor – beim Computerkauf entscheiden viele Kriterien. Mit unserem Laptop-Test finden Sie das Modell, das zu Ihnen passt.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Wenn mein alter Laptop den Geist aufgibt, wird es wahrscheinlich dieses Modell werden.
Frage mich gerade wiso kauft man ein Laptop wenn man für die Umwelt steht.
Also ich kaufe immer nur PCs da ist alles wechselbar, wenn der CPU abraucht CPU wechseln wenn das Board abraucht kostet ein neues nicht 300 Euro sonder 69 Euro.
Accu hab ich gar nicht, drin ausser ne Batterie für das Bios wo aber 10 jahre hält weils immer aufgeladen wird, wenn pc läuft.
Alles extern eingebaut und wenn den wirklich mal eine usb Schnittstelle abrauchen tu ich ne externe USB anbauen, wenn Grafikkarte zu langsam wird, wird sie verkauft und Eine neue eingesetzt, wenn Soundkarte abraucht oder veraltet wird ne neue eingesetzt und alte verkauft, wobei bei diesem Framework ist die Grafikkarte, Sound sicher auch auf dem Bord integriert, wenn die mal zu langsam wird oder abraucht, den kann man das ganze Board auswechseln.
Den kommt ja noch hinzu man kann ja alles einbauen, also nicht so wie beim Fairphone die ganze Produktion auf Nachhaltigkeit überprüft wird.
Den der Preis ist auch sehr hoch.
Da muss ich vehement widersprechen!
Wir alle gehören zur Zielgruppe, da wir alle mit unseren Ressourcen schonend umgehen wollen, damit es in Zukunft überhaupt noch Ressourcen für unser nächste Generation gibt.
Wenn ich mich nicht in der Lage fühle, eine Reparatur oder ein Upgrade durchzuführen, kann dies dennoch deutlich einfacher und kostengünstiger von bekannten oder im Repair-Shop durchgeführt werden.