So haben wir getestet
Im Test: Neun in Deutschland verbreitete Foto-Clouds. Die Dienste sollten kostenlosen Speicherplatz sowie spezielle Fotofunktionen bieten, wie das Speichern, Organisieren oder Teilen von Bildern.
Von Oktober 2015 bis Anfang Februar 2016 haben wir die Clouds verdeckt in Anspruch genommen.
Nutzung: 70 %
Zunächst haben wir die Grundfunktionen untersucht. Von Interesse war, auf welchen Geräten sich die Foto-Clouds nutzen lassen – etwa PC, Smartphone, Tablet. Es wurde geprüft, welche Funktionen die Dienste anbieten: Lassen sich Bilder synchronisieren, sortieren und bearbeiten, Alben erstellen, Bilder teilen sowie Ordner anlegen. Wir bewerteten, wie viel Speicherplatz die Anbieter für Privatkunden maximal bereitstellen und welche Einschränkungen es etwa bei Dateigrößen, Dateimengen oder Dateiformaten gibt. Erfasst wurde auch, ob der Nutzer in einer Online-Verwaltung seine Zugangs- und Kundendaten einsehen kann. Untersucht haben wir zudem, ob die Cloud permanente Hintergrunddienste zur automatischen Synchronisation auf allen Geräten anbietet.
An vier Nutzungsszenarien haben wir untersucht, inwiefern die Dienste für verschiedene Nutzertypen geeignet sind. Erstes Szenario: Ein technisch wenig versierter Nutzer setzt den Foto-Cloud-Dienst vor allem als Speichererweiterung für mobile Geräte ein, weil die Speicherkapazität von Smartphone oder Tablet begrenzt ist. Abgesehen von der Speichererweiterung möchte der Nutzer einzelne Bilder direkt vom Mobilgerät bearbeiten und teilen, ohne große Ansprüche zu stellen. Geprüft wurde unter anderem, ob es Probleme beim Einrichten oder Konfigurieren des Dienstes oder beim Synchronisieren der Bilder gab. Außerdem wollten wir wissen, ob die Bilder automatisch oder manuell synchronisiert werden und wie hoch der Komfort beim Nutzen der Cloud allgemein ist.
Zweites Szenario: Ein kommunikativer Mensch möchte den Foto-Cloud-Dienst vor allem zum Teilen von Bildern mit Familienmitgliedern und Bekannten verwenden. Er will anderen seine Fotos zeigen und ihnen die Möglichkeit geben, die Bilder herunterzuladen. Ganze Fotosammlungen bzw. Alben sollen auch für Leute zugänglich sein, die nicht Kunde des Dienstes sind. Wir haben unter anderem geprüft, ob sich Fotoalben und Sammlungen anlegen lassen. Bewertet wurde, welche Möglichkeiten es gibt, Bilder mit anderen Personen zu teilen.
Drittes Szenario: Ein ambitionierter Fotograf mit Spiegelreflexkamera, der viel durch die Welt reist, möchte die Foto-Cloud überall als schnell zugänglichen Sicherheitsspeicher nutzen. Wichtig war zum Beispiel, dass die Cloud einen vollwertigen Browserzugang bietet und sich wichtige Fotoformate (auch Raw) speichern lassen. Außerdem haben wir die Geschwindigkeit gemessen, in der sich die Fotos in die Cloud hoch- und wieder herunterladen lassen.
Viertes Szenario: Einem technisch etwas versierteren Nutzer dient die Foto-Cloud vor allem als zentraler Fotospeicher für mehrere Geräte, mit denen er gleichzeitig auf sein Kundenkonto zugreifen will. Wir haben unter anderem getestet, wie gut sich die jeweilige Cloud von mehreren Geräten oder mehreren Kundenkonten gleichzeitig nutzen lässt. Bedeutend war auch, wie viele Zugänge zur Cloud die Dienste bieten – zum Beispiel via PC, Tablet, Smartphone, Fernseher oder Xbox. Wir haben untersucht, ob sich Bilder über mehrere Geräte synchronisieren lassen und bewertet, wie gut das funktioniert.
Kundenorientierung: 30 %
Wir prüften, ob in jeder Foto-Cloud die gesetzlich vorgeschriebenen und die verbraucherrelevanten Informationen zu finden sind. Darunter der Name des Anbieters oder die konkreten Leistungen. Ob innerhalb der Cloud eine Hilfe angeboten wird, wollten wir ebenfalls wissen. Unter dem Prüfpunkt Verträge haben wir unter anderem bewertet, wie eindeutig die Vertragsmodalitäten erklärt sind, welche Zahlungsmöglichkeiten existieren und ob es eine Sicherheitsgarantie für die gespeicherten Bilder gibt. Ermittelt wurde auch, ob die Nutzungsrechte an den Fotos ausschließlich beim Kunden bleiben. Zudem untersuchten wir, wie reibungslos Einrichten, Betrieb und Kündigen des Kundenkontos klappen. Beim Thema Umgang mit Nutzerdaten registrierten wir unter anderem die Anzahl der Pflichtdaten, die der Nutzer angeben muss. Und auch, wie umfassend und genau über den Umgang mit den Daten informiert wird. Wir wollten wissen, wie sich die Daten wieder löschen lassen, ob sie verschlüsselt werden und ob der Cloud-Dienst Werbung einblendet.
Mängel in den AGB: 0 %
Ein Jurist überprüfte die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) auf unzulässige Klauseln.
Datensendeverhalten: 0 %
Wir verwendeten die Android- und iOS-Apps der Foto-Clouds und zeichneten den Datenverkehr zwischen der jeweiligen App und den Servern im Internet mit einem transparenten Proxy auf. Hierzu nutzten wir einen als Router konfigurierten PC. Der Datenstrom wurde von einem Smartphone über diesen PC ans Internet weitergeleitet. Eine auf dem speziell konfigurierten PC installierte Software, hat die übertragenen Daten aufgenommen („Man-in-the-Middle-Szenario“). Die Protokolle wurden analysiert und ausgewertet, um herauszufinden, ob die Apps nur Daten senden, die sie zum Funktionieren brauchen. Als kritisch stuften wir Apps ein, wenn sie Daten übertrugen, die zum Betrieb der App nicht erforderlich sind – zum Beispiel die Geräte-Identifikationsnummer.
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Diese Abwertung haben wir eingesetzt: Bei sehr deutlichen Mängeln in den allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) werteten wir das test-Qualitätsurteil um eine Note ab.