
Fotos sind Massenware. Wer sie auf verschiedenen Geräten wie Kamera, Handy und Tablet aufnimmt, verliert schnell den Überblick. Welches Bild ist wo? Foto-Clouds wie Flickr oder Apple iCloud helfen, die Bilderflut zu organisieren. Dort lassen sich Fotos im Internet zentral speichern, Nutzer können sie überall auf der Welt abrufen. Doch wie komfortabel und sicher bewahren Cloud-Dienste unsere privaten Erinnerungen auf? Von sieben Anbietern im Test überzeugen nur zwei.
Alle Bilder liegen an einem Ort
Foto-Clouds sind praktisch. Die Speicherdienste legen die Bilder ihrer Kunden auf einem Server im Internet ab. Dafür müssen Nutzer lediglich auf der Internetseite oder in einer App des Anbieters ein Konto anlegen. Verschiedene Geräte wie Smartphone, Tablet oder PC können dann auf das Konto zugreifen. Speichert der Nutzer zum Beispiel ein neues Foto auf dem Handy, lädt es der Dienst in der Regel automatisch in die Wolke. Anschließend lässt sich auch vom Tablet und PC darauf zugreifen, denn die Fotos aller Geräte werden in der Cloud synchronisiert.
Teilen mit Freunden klappt nicht immer gut
Mit internetfähigen Geräten lassen sich die Fotos überall auf der Welt abrufen und mit der Familie oder Freunden teilen. Das Teilen klappte im Test aber nicht bei allen Foto-Clouds reibungslos. Manche erlauben nur, ganze Fotoalben statt einzelner Bilder an Dritte zu senden. Bei einem Anbieter müssen Nutzer ihre Aufnahmen erst aus der Cloud auf ein Gerät herunterladen, bevor sie sie weiterleiten können. Keine der getesteten Foto-Clouds ist perfekt. Immerhin: Zwei von sieben schnitten gut ab, sie überzeugten vor allem mit vielseitigen Funktionen.
Üppige und spärliche Gratisspeicher
Ins Geld gehen Foto-Clouds erst einmal nicht. Alle getesteten Dienste stellen kostenlos Speicherplatz zur Verfügung. Manche sind freigiebig, andere knausern. Eine Cloud spendiert ein stolzes Terabyte für lau, das sind 1024 Gigabyte – hunderttausende Bilder lassen sich dort aufbewahren. Andere Anbieter geben nur fünf Gigabyte gratis. Wer mehr Speicher braucht, muss dafür bezahlen. Bis zu 84 Euro pro Jahr werden für 100 Gigabyte fällig. Nutzer, die viele Fotos in der Cloud ablegen wollen, sollten sich vorher genau nach dem angebotenen Speicherplatz erkundigen.
Kein Anbieter garantiert die Sicherheit
Erinnerungen sind kostbar. Fragt sich, wie sicher Fotos in der Cloud aufgehoben sind. Kein Anbieter gibt eine Sicherheitsgarantie. Einer verweist sogar in seinen allgemeinen Geschäftsbedingungen darauf, dass Bilder versehentlich gelöscht oder beschädigt werden könnten. Haften will er dafür nicht.
Drei Apps sind datenhungrig
Ein wichtiges Thema ist auch der Datenschutz. Niemand kann jedoch kontrollieren, ob ein Dienst Fotos auswertet, Dritten zugänglich macht oder vor Hackern schützt. Wir haben das Datensendeverhalten der Cloud-Apps geprüft. Drei von ihnen waren zu neugierig. Welche das sind, lesen Sie nach dem Freischalten des Tests. Dann erfahren Sie auch, welche Clouds sich am besten als Speichererweiterung fürs Smartphone oder als Backup für ambitionierte Fotografen eignen.
Was ist mit Picasa, Dropbox und Telekom?
Wir haben den Test mit zehn Speicherdiensten gestartet. Jetzt stehen nur noch sieben in der Tabelle. Einige große Unternehmen veränderten ihr Angebot während der Prüfungen grundlegend. Zuerst gliederte Google seinen Dienst Picasa in die hauseigene Cloud „Google Fotos“ ein. Ein Testkandidat weniger. Dann verkündete Anbieter Dropbox das Aus für seinen Dienst Carousel. Er stellt ihn Ende März ein. Seine Funktion erfüllt dann die „Muttercloud“ Dropbox. Zu guter Letzt nahm die Telekom ihr „Mediencenter“ vom Netz – für einen neuen Dienst namens Magenta Cloud.