
Die Deutsche Bank stellt einen Teil ihrer Indexfonds auf Originalaktien um. Das hat kleine steuerliche Nachteile. Waren Dividendenerträge aus den Swap-Fonds bislang erst bei Verkauf des Fonds steuerpflichtig, sind sie künftig jedes Jahr zu versteuern. test.de erklärt die Änderungen.
Bisher auf Swaps gesetzt
Die Deutsche Bank macht eine Kehrtwende bei ihren börsengehandelten Indexfonds (ETF). Solche Fonds enthalten entweder die Originalaktien des Index, den sie abbilden. Oder sie enthalten völlig andere Werte und sichern sich die Wertentwicklung über Tauschgeschäfte (Swaps), zum Beispiel mit der Mutterbank. Bisher setzte die Deutsche Bank mit den ETF ihrer Fondsmarke db x-trackers auf Swaps, nun hat sie 18 Fonds auf Originalaktien umgestellt, darunter einige Flaggschiffe.
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Dax-ETF und Länderindizes betroffen
Die Umstellung betrifft unter anderem die ETF auf den Dax, den MSCI Europe, den Stoxx Europe 600, den Euro Stoxx 50, den Euro Stoxx Select Dividend 30 sowie Fonds auf mehrere europäische Länderindizes. Die Deutsche-Bank-Tochter Deutsche Asset & Wealth Management nennt als Begründung, dass manche Kunden ETF mit Originalaktien bevorzugen, und will ihr Angebot ausbauen.
Verwaltungskosten sinken teilweise
Für Anleger bleibt fast alles beim Alten. Die Wertpapier-Kennnummern der Fonds ändern sich nicht, die Ausrichtung der Fonds ist von der Art der Nachbildung völlig unabhängig. Teilweise hat die Fondsgesellschaft im Zuge der Umstellung die jährlichen Verwaltungskosten gesenkt. Bei den db x-trackers Dax Ucits ETF betragen sie nun zum Beispiel nur noch 0,09 statt bisher 0,15 Prozent vom Fondsvermögen.
Dividenden müssen nun jährlich versteuert werden
Einen kleinen Nachteil bringt die Umstellung bei der Besteuerung von Dividenden. Bei den Swap-Fonds wurden Dividendenerträge in Kursgewinne umgemünzt und somit erst beim Verkauf des Fonds steuerpflichtig. Künftig sind sie jedes Jahr zu versteuern. Für Anleger, die zum Beispiel den Dax-ETF vor 2009 gekauft haben, ist der Nachteil größer, da sie Bestandsschutz für alle Kursgewinne genießen. Erträge aus Dividenden müssen sie versteuern.