Das Prinzip eines Investmentfonds ist schnell erklärt: Eine Fondsgesellschaft legt einen Fonds mit einem bestimmten Anlageschwerpunkt auf, zum Beispiel deutsche Aktien. Die Anleger können Anteile am Fonds kaufen, indem sie einmalig einen Betrag investieren oder über einen Sparplan regelmäßig Geld einzahlen. So bündelt die Fondsgesellschaft das Geld vieler Anleger im Fonds, und es entsteht ein großes Fondsvermögen. Damit investiert der Fonds je nach Schwerpunkt in Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe oder auch andere Fonds. Die Fondsgesellschaft kann im Gegensatz zu einzelnen Anlegern an den Finanzmärkten als Großanleger auftreten und zum Beispiel kostengünstiger und wirtschaftlicher investieren, als es einem Anleger allein möglich wäre. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass Anleger sich mit kleinen Anlagebeträgen beteiligen können und trotzdem eine breite Streuung in unterschiedliche Wertpapiere erreichen. Bei einem Aktienfonds ist das Verlustrisiko erheblich geringer als bei einem Depot, das nur aus wenigen Einzelaktien besteht.
Aktive Fonds oder passive Fonds?
Aktive Fonds. Bei den klassischen „aktiv gemanagten“ Fonds kümmert sich ein Profi um die Anlage des gesammelten Gelds – der Fondsmanager. Im Optimalfall haben Fondsmanager einen Wissens- und Informationsvorsprung gegenüber Kleinanlegern. Sie können direkt mit den Unternehmen kommunizieren, in die sie investieren wollen, und haben oft einen großen Stab an Analysten und Experten, auf die sie zurückgreifen können. Da sie sich täglich mit dem Marktgeschehen auseinandersetzen, können sie im Normalfall schneller als ein einzelner Anleger Veränderungen erkennen und entsprechend reagieren.
Passive Fonds. Müssen Anleger zwangsweise einen teuren Fondsmanager bezahlen, um an der Börse mitspielen zu können? Nein. ETF (Exchange Traded Funds, börsengehandelte Fonds) kommen ohne Fondsmanager aus und sind trotzdem erfolgreich. Die meisten ETF bilden einen Index ab, etwa den deutschen Börsenindex Dax. Wenn der Dax um 1 Prozent nach oben geht, legt der Wert von Dax-ETF etwa im gleichen Maße zu. Deswegen werden sie auch „passive“ Fonds genannt. Die Anleger fahren mit ETF auf lange Sicht meist besser: Nur wenigen Fondsmanagern gelingt es, dauerhaft ihren Vergleichsindex zu übertreffen. Die meisten ETF sind Indexfonds. Es gibt aber auch ETF, die aktiv gemanagt werden. Sie sind allerdings die Ausnahme. Außerdem gibt es Indexfonds, die keine ETF sind. Der Kauf funktioniert ähnlich wie bei aktiv gemanagten Fonds.