
Braune Langohrfledermaus. Sie hat die Beute auf dem Blatt geortet. © imago / blickwinkel
Britische Tester haben Fledermauskästen geprüft. Der Testsieger kostet nur 15 Euro und ist auch bei uns zu haben. Nistkästen lassen sich aber auch in Eigenregie basteln.
Falkenstein gefällt am besten
Fledermauskästen sind sinnvoll, weil es den meisten modernen Häusern an Ritzen und zugänglichen Dachböden mangelt. Aber genau die haben die Flattertiere bisher oft genutzt. Denn viele Fledermausarten brüten gerne in der Nähe von Gärten und Parks, ihren Jagdgebieten.
Das von Which als „Top Bat Box“ bewertete Testsieger-Modell gibt es auch in Deutschland. Es ist der Fledermauskasten Falkenstein des Anbieters Vivara, eine stabile Box aus unbehandeltem Holz, die nur 15 Euro kostet. Eine für Fledermauskästen typische Einflugschneise aus einem rauen Brett, hier sogar mit eingefrästen Querrillen, hilft bei der Landung in der Senkrechten. Der Kasten ist 20 Zentimeter breit, 32 hoch und 14 tief. Hölzerne Sperren verhindern das Eindringen von Katzen und anderen Räubern, lassen aber genug Platz, damit der Fledermauskot herausfallen kann. Das Zusammenbauen ist einfach, Befestigungsmaterial ist im Lieferumfang enthalten.

© Vivara-Daphne
Gute Nistkästen für Zwergfledermaus und Braunes Langohr
Der Falkenstein-Nistkasten eignet sich für die meisten Fledermausarten, so zum Beispiel für die Braune Langohrfledermaus mit ihren drei bis vier Zentimeter langen Ohren (siehe Foto ganz oben). Sie mag naturnah gestaltete Gärten. Die in größeren Gruppen nistende Zwergfledermaus hingegen würde wohl eine andere Bat-Box aus dem englischen Test bevorzugen, das Modell Chillon, ebenfalls von Vivara. Der Chillon-Kasten ist aus braun gefärbtem Holzbeton und mit 29 mal 44 mal 9 Zentimeter größer als der Falkenstein. Er kostet 38 Euro. Wie der Name Zwergfledermaus schon sagt, ist diese Art sehr klein: Mit eingeklappten Flügeln passt sie in eine Streichholzschachtel, was auch für einen weiteren potenziellen Bewohner gilt – die Mückenfledermaus.
Basteln für Batman: Kästen zum Selbermachen
Fledermauskästen lassen sich aus ein paar Brettern auch selbst sägen, eine Anleitung dafür gibt es zum Beispiel beim Naturschutzbund (Nabu). Wichtig ist der enge Eingang von unten nebst dem Brett zum Landen. Die Nabu-Website bietet auch Fledermaus-Hintergrundwissen sowie Adressen für die alljährlich im August stattfindende „Batnight“ mit bundesweiten Veranstaltungen und Beobachtungswanderungen.
Nistkasten hoch anbringen und aufpassen beim Renovieren
Alle Nistkästen sollten an einem ruhigen Ort, am besten in vier, fünf Meter Höhe angebracht werden. Etwa unterm Giebel oder an einem Baum. Idealerweise mit Platz darunter, damit die nachtaktiven Tiere ungestört ein- und ausfliegen können. Im Sommer sollte die Sonne nicht zu sehr auf den Fledermauskasten brennen. Starkes Licht und großen Lärm mögen Fledermäuse nicht. Ihre Brutzeit beginnt im Frühjahr, März oder April.
Wichtig: Wer renoviert und Fledermäuse im oder am Gebäude findet, muss einige Regeln zum Artenschutz beachten!
Hör-Geräte fürs „Batwatching“
Der Große Abendsegler mit seinen 30 bis 40 Zentimetern Flügelspannweite und die Zwergfledermausarten sind in der Dämmerung unterwegs, also abends mit bloßem Auge noch zu sehen. Die meisten Fledermausarten flattern allerdings im Dunklen. Und ihre Ortungsrufe sind für menschliche Ohren nicht zu hören, weil sie mit Ultraschall erfolgen, also sehr hohen Frequenzen. Mithilfe von Fledermausdetektoren lassen die sich in hörbare Töne verwandeln. Die kleinen Hör-Geräte gibts schon ab 20 Euro im Onlinehandel. Man sollte aber keine romantischen Nachtigallgesänge erwarten. Die Rufe der Flattertiere klingen eher wie das Knattern, Knistern oder Fiepen bei schlechtem Radioempfang.
Den Garten fledermausgerecht gestalten
Fledermäuse fressen Kleingetier, das nachts fliegt. Manche Arten können sogar auf Blättern sitzende Insekten oder Spinnen orten. Ihnen hilft also alles, was solche Insekten nährt: Vom Gartenteich bis hin zu Blumen, die nachtaktive Falter anlocken. Nachts blühende Pflanzen wie Leimkraut oder Nachtkerze, aber auch Gewürzpflanzen wie Borretsch, Minze, Salbei oder Zitronenmelisse. Oder Gehölze wie Hasel, Sommerflieder, Salweide oder Weißdorn. Manche Arten wie die Breitflügelfledermaus nutzen auch die Anziehungskraft von Straßenlaternen und schlagen sich dort den Bauch voll. Aber auch denen hilft ein Nistplatz im Garten oder in der Scheune.
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@Stiftung_Warentest: soweit habe ich das ja auch schon gelesen, macht das Testurteil aber nicht besser. Und "Which" bzw. der "Fledermausexperte" sind inzwischen wohl auch nicht mehr so sicher ob der Kasten wirklich gut ist - die Seite wirkt auf jeden Fall etwas verstümmelt.
Und "Brüten" ist kein flapsiger Ausdruck für das Wärmen und Säugen sondern eindeutig das Ausbrüten von Gelegen/Eiern bei Vögeln.
Wenn die Stiftung Warentest Interesse daran hat einen hilfreichen Artikel zu schreiben und wirklich nützliche Fledermauskästen zu zeigen dann gibt es in Deutschland einige Experten die den Überblick über funktionierende Quartieralternativen hat.
@batfan: Der Artikel beruht wie erwähnt auf der Arbeit von Which, unserer britischen Partnerorganisation. Sie haben mit einem britischen Fledermausexperten zusammen gearbeitet. Das „Brüten“ ist tatsächlich ein etwas flapsiger Ausdruck für das Wärmen und Säugen der Jungen.
Liebe Stiftung Warentest, ist das inzwischen euer Standard? Bei irgendeiner Seite - die nicht mal richtig darlegt was, wie und wo getestet wurde - abschreiben und einen "Testsieger" bewerben den echte Fledermausexperten definitiv nicht für das Braune Langohr empfehlen würden. Und das Modell "Chillon" erst recht nicht für Zwergfledermäuse & Co.
Aber allein schon die Tatsache, dass ihr behauptet Fledermäuse würden "brüten" zeigt, dass hier wahrscheinlich aus Versehen der Text eines Praktikanten online geschaltet wurde.
Ernst gemeinter Vorschlag: nehmt mit echten Fledermausexperten Kontakt auf und dann kommen auch nicht nur "praktische Modelle" zur Auswahl sondern tatsächlich funktionierende Fledermauskästen!