
Fitness First, Clever Fit, McFit – Muckibuden gibt es für jeden Geschmack und Geldbeutel. Fitnessclubs mit guten Geräten finden Freizeitsportler schon ab etwa 20 Euro im Monat. Gute Betreuung ist bei großen Anbietern hingegen rar, wie unser Test von sieben Fitnessketten zeigt: Nur eine schafft die Gesamtnote gut. Vier Anbieter schneiden befriedigend ab, zwei sind nur ausreichend. Auch bei den Preisen gibt es große Unterschiede: Von rund 250 bis 1 000 Euro reichen die Jahresbeiträge.
Sieben Fitnessketten im Test
Mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland sind in einem Fitnessstudio angemeldet. Das ermittelten Marktforscher von TNS Infratest im Auftrag mehrerer Fitnessverbände. Um die Gunst der Kunden konkurrieren neben lokalen Anbietern auch etliche überregionale Anbieter. Die sieben größten davon haben wir auf Herz und Nieren geprüft.
Trainer nehmen sich kaum Zeit für die Kunden
Für unsere Untersuchung haben sich 35 geschulte Tester bei Studios der ausgewählten Ketten in verschiedenen Städten als Einsteiger angemeldet. Sechs Mal besuchten die Tester jedes Studio und arbeiteten ein umfangreiches Prüfprogramm ab. Sie dokumentierten das Einführungstraining, Zustand und Verfügbarkeit der Geräte sowie die Betreuung. Sie schilderten dabei auch körperliche Beschwerden und trainierten absichtlich falsch. Doch kaum ein Trainer korrigierte von sich aus die fehlerhaften Ausführungen oder reagierte angemessen auf die geäußerten Körperbeschwerden.
Nur einmal gut betreut
Das ist ärgerlich. Denn gerade wer mit dem Fitnesstraining beginnt, braucht eine aufmerksame und individuelle Betreuung. Aber genau daran hapert es oft, wie unser Test zeigt. An der Ausstattung der getesteten Fitnessstudios mit Geräten und Räumlichkeiten haben wir kaum etwas auszusetzen. In diesem Punkt sind alle Anlagen gut oder sehr gut. Die Betreuung lässt allerdings fast überall zu wünschen übrig. So kommt es, dass nur ein Anbieter insgesamt gut abschneidet.
Schlechte personelle Ausstattung
Viele Anbieter sparen am Personal. Das Sparkonzept geht zulasten der Betreuung. So sahen unsere Tester zum Beispiel in den Studios des Test-Schlusslichts oft nur einen einzigen Mitarbeiter, der nicht nur für Empfang, Überwachung des Sportbereichs und das Probetraining zuständig war, sondern sogar noch fürs Reinigen der Duschen. Die Trainingskontrolle ist auch bei anderen Anbietern ein Problem. Dort betreuen die Trainer aber immerhin die Kurse. Der Testletzte überlässt die Teilnehmer seiner Kursprogramme sich selbst. Trainer-Anweisungen gibt es ausschließlich per Videofilm.
Unklare Preise bei Injoy und Clever Fit
Ein Ärgernis für viele Kunden ist die mangelnde Kostentransparenz. Vor allem Injoy und Clever Fit lassen Interessenten über ihre Preise im Unklaren. FitX und McFit verlangen bundesweit Einheitspreise. Bei den anderen Anbietern schwanken die Kosten mitunter enorm, abhängig unter anderem von Leistungspaket, Vertragslaufzeit, Zahlungsmodalitäten – und Standort.
Unfaire Klauseln
Viele Studios schließen in ihren Geschäftsbedingungen oder Hausordnungen eine Haftung bei Personenschäden oder Diebstahl ganz aus. Das ist unzulässig. Verletzt sich jemand, weil Geräte nicht ordentlich gewartet wurden, muss das Studio haften. Ein Anbieter im Test hat deutliche Mängel im Kleingedruckten. Unzulässig ist etwa seine Klausel zur Videoüberwachung, die weder Dauer noch Umfang der Speicherung konkret bestimmt und eingrenzt. Ebenfalls nicht erlaubt ist, nur im Kleingedruckten zu regeln, dass fürs Duschen extra bezahlt werden muss. In Fitnessstudios sollte das ohnehin zum Standardangebot gehören.
Raus aus dem Vertrag?
Wer mit seinem Anbieter unzufrieden ist und aus dem Vertrag raus will, muss wissen: Die Möglichkeiten sind begrenzt. Es gibt nur wenige wichtige Gründe, die eine außerordentliche Kündigung rechtfertigen, zum Beispiel eine Schwangerschaft oder eine ernste Erkrankung. In welchen Fällen Sie vorzeitig aus ihrem Fitnessvertrag herauskommen, erklären wir in unseren FAQ Fitnessstudio.
Nutzerkommentare, die vor dem 30. August 2017 gepostet wurden, beziehen sich noch auf die Vorgänger-Untersuchung aus test 1/2014.