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Fitness First, Clever Fit, McFit – Muckibuden gibt es für jeden Geschmack und Geldbeutel. Fitnessclubs mit guten Geräten finden Freizeitsportler schon ab etwa 20 Euro im Monat. Gute Betreuung ist bei großen Anbietern hingegen rar, wie unser Test von sieben Fitnessketten zeigt: Nur eine schafft die Gesamtnote gut. Vier Anbieter schneiden befriedigend ab, zwei sind nur ausreichend. Auch bei den Preisen gibt es große Unterschiede: Von rund 250 bis 1 000 Euro reichen die Jahresbeiträge.
Testergebnisse für 7 Fitnessstudios 09/2017
Liste der 7 getesteten Produkte
Sieben Fitnessketten im Test
Mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland sind in einem Fitnessstudio angemeldet. Das ermittelten Marktforscher von TNS Infratest im Auftrag mehrerer Fitnessverbände. Um die Gunst der Kunden konkurrieren neben lokalen Anbietern auch etliche überregionale Anbieter. Die sieben größten davon haben wir auf Herz und Nieren geprüft.
Trainer nehmen sich kaum Zeit für die Kunden
Für unsere Untersuchung haben sich 35 geschulte Tester bei Studios der ausgewählten Ketten in verschiedenen Städten als Einsteiger angemeldet. Sechs Mal besuchten die Tester jedes Studio und arbeiteten ein umfangreiches Prüfprogramm ab. Sie dokumentierten das Einführungstraining, Zustand und Verfügbarkeit der Geräte sowie die Betreuung. Sie schilderten dabei auch körperliche Beschwerden und trainierten absichtlich falsch. Doch kaum ein Trainer korrigierte von sich aus die fehlerhaften Ausführungen oder reagierte angemessen auf die geäußerten Körperbeschwerden.
Nur einmal gut betreut
Das ist ärgerlich. Denn gerade wer mit dem Fitnesstraining beginnt, braucht eine aufmerksame und individuelle Betreuung. Aber genau daran hapert es oft, wie unser Test zeigt. An der Ausstattung der getesteten Fitnessstudios mit Geräten und Räumlichkeiten haben wir kaum etwas auszusetzen. In diesem Punkt sind alle Anlagen gut oder sehr gut. Die Betreuung lässt allerdings fast überall zu wünschen übrig. So kommt es, dass nur ein Anbieter insgesamt gut abschneidet.
Schlechte personelle Ausstattung
Viele Anbieter sparen am Personal. Das Sparkonzept geht zulasten der Betreuung. So sahen unsere Tester zum Beispiel in den Studios des Test-Schlusslichts oft nur einen einzigen Mitarbeiter, der nicht nur für Empfang, Überwachung des Sportbereichs und das Probetraining zuständig war, sondern sogar noch fürs Reinigen der Duschen. Die Trainingskontrolle ist auch bei anderen Anbietern ein Problem. Dort betreuen die Trainer aber immerhin die Kurse. Der Testletzte überlässt die Teilnehmer seiner Kursprogramme sich selbst. Trainer-Anweisungen gibt es ausschließlich per Videofilm.
Unklare Preise bei Injoy und Clever Fit
Ein Ärgernis für viele Kunden ist die mangelnde Kostentransparenz. Vor allem Injoy und Clever Fit lassen Interessenten über ihre Preise im Unklaren. FitX und McFit verlangen bundesweit Einheitspreise. Bei den anderen Anbietern schwanken die Kosten mitunter enorm, abhängig unter anderem von Leistungspaket, Vertragslaufzeit, Zahlungsmodalitäten – und Standort.
Unfaire Klauseln
Viele Studios schließen in ihren Geschäftsbedingungen oder Hausordnungen eine Haftung bei Personenschäden oder Diebstahl ganz aus. Das ist unzulässig. Verletzt sich jemand, weil Geräte nicht ordentlich gewartet wurden, muss das Studio haften. Ein Anbieter im Test hat deutliche Mängel im Kleingedruckten. Unzulässig ist etwa seine Klausel zur Videoüberwachung, die weder Dauer noch Umfang der Speicherung konkret bestimmt und eingrenzt. Ebenfalls nicht erlaubt ist, nur im Kleingedruckten zu regeln, dass fürs Duschen extra bezahlt werden muss. In Fitnessstudios sollte das ohnehin zum Standardangebot gehören.
Raus aus dem Vertrag?
Wer mit seinem Anbieter unzufrieden ist und aus dem Vertrag raus will, muss wissen: Die Möglichkeiten sind begrenzt. Es gibt nur wenige wichtige Gründe, die eine außerordentliche Kündigung rechtfertigen, zum Beispiel eine Schwangerschaft oder eine ernste Erkrankung. In welchen Fällen Sie vorzeitig aus ihrem Fitnessvertrag herauskommen, erklären wir in unseren FAQ Fitnessstudio.
Nutzerkommentare, die vor dem 30. August 2017 gepostet wurden, beziehen sich noch auf die Vorgänger-Untersuchung aus test 1/2014.
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Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Ich mache nur noch von Zuhause aus Sport. Mein Onlinestudio ist ein kleines Familienunternehmen mit Herz und Sachverstand. Große Kursauswahl Life und Konserve, dazu gibt es viele Infos rund um Gesundheit. Der Preis stimmt. Life-Kontrolle für den der sie möchte. So ein Zusammengehörigkeitsgefühl habe ich in keinem Studio vor Ort erlebt.
Am 01.09.2017 zahlte ich bei Kieser München Einsteinstr. für 1-Jahr Mitgliedschaft 490 Euro (2-Jahresvertrag war preiswerter).
Ein Jahr später zahle ich im "preiswerten" Chemnitz für 2 Jahre 79,00 mönatlich, also ca. 948 Euro jährlich (ich weiß, monatlich ist teurer, aber es ist eine 2-jährige Bindung). Demnach ist die Mitgliedschaft bei Kieser in Chemnitz etwa 93,5% teurer.
Es sind zwar wirtschaftlich unabhängige Einheiten, aber diese "get rich fast" Mentalität ist degoutant.
@Derlichtblitz12: Grundsätzlich ist jeder Anbieter zunächst einmal in seiner Preisgestaltung frei. Die einzelnen Injoy-Fitnessstudios sind selbstständig organisiert (sog. Franchising), weswegen es keine einheitlichen Preise gibt. Ihr angegebenes Beispiel ist sicherlich drastisch. Allerdings lassen sich auch einzelne Leistungspakete schnüren, ohne bestimmte weitere Angebote in Anspruch nehmen zu müssen. Das kommt dann schon mal preiswerter. Oder man sucht sich gleich einen günstigeren Studiobetreiber. (Bee)
"Rentner" zahlt 100,00€ einmalig plus 56,00€ monatlich plus 20.00€ für Funkarmband (bei Austritt Rückerstattung) plus Knebelung für drei Jahre. Geträngesaftnutzung 6,50€ extra. Fibrationsnutzunggerät
zusätzlich 20,00€ extra, Sonnenbank extra.
Alternative bei Injoy-Bonn:
39,90€ monatlich mit Verpflichtung für 6 Monate.
Wie ist dieser Preisunterschied von mehr als 350% zu erklären?
Ich habe in einer Vielzahl von Studios unterschiedlicher Anbieter trainiert und auch im therapeutischen Bereich einiges mitbekommen. All die Tests beziehen sich doch nur auf "Stichproben", so habe ich in sog. Premiumstudios mit Beiträgen von Ü50 im Monat grottenschlechte bis gar keine Betreuung erlebt und in Discount Ketten Top Betreuung bis hin von nicht vorhanden.
Ich kann Anfängern nur raten, sich nicht von tollen Prospekten und Top Angeboten blenden zu lassen. Auch Sportvereine bieten Kurse und zum Teil Gerätetraining an und dort ist zumindest die Gewinnmaximierung nicht im Vordergrund.
Und es muss ja auch nicht immer Gerätetraining sein, sehr gut sind Freiübungen, da sie neben Kraft auch die Koordination und das Gleichgewicht fördern und mit einer guten Anleitung und Durchführung ist das für Normaltrainierende ausreichend.
Rückenpatienten rate ich in jedem Fall, sich von Physiotherapeuten beraten zu lassen.