Finanz­vermittler

So haben wir getestet

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Im Test

Wir haben die vier größten in Deutsch­land tätigen Allfinanz­vertriebe untersucht. Jeder Anbieter wurde von fünf geschulten Test­personen in fünf Regionen Deutsch­lands getestet, insgesamt gab es fünf Beratungen pro Anbieter. Die finanziellen Voraus­setzungen aller Tester waren vergleich­bar: Sie hatten Rück­lagen für Notfälle und kaum Lücken im Versicherungs­schutz. Sie hatten keine Konsumschulden und wollten für eine Dauer zwischen 15 und 20 Jahren einmalig einen größeren Betrag (15 000, 20 000 oder 25 000 Euro) und zusätzlich 500 Euro monatlich sicher anlegen. Zum Laufzeit­ende sollte das gesamte Geld sicher verfügbar sein. Getestet wurde von September 2013 bis Februar 2014.

Erfassung des Kunden­status und Gesprächs­verlauf

In diesem Prüf­punkt haben wir bewertet, ob ein Vermittler sich und sein Unternehmen vorstellte und ob er erklärte, dass er für die Vermitt­lung von Finanz­produkten Provisionen erhält. Ebenfalls wurde bewertet, wie genau der Vermittler die finanzielle Situation des Kunden erfasste. Probleme im Ablauf wie mangelnde Verläss­lich­keit bei Termin­absprachen oder verspätete Zusendung von Angeboten wurden ebenfalls bewertet. Positiv war es, wenn ein Vermittler dem Kunden ein Über­sichts­blatt mit Produkt­empfehlungen vorlegte.

Produkt­empfehlung

In erster Line haben wir bewertet, ob das vorgegebene Anlageziel erreicht wurde. Besonders wichtig war uns, dass die gesamte Summe möglichst sicher angelegt wurde und zum Laufzeit­ende zur Verfügung stand. Die Endnote für die Produkt­empfehlung konnte deshalb nicht besser sein als die Note für die Verfügbarkeit und das Risiko. War die Produkt­empfehlung in einem von fünf Testfällen mangelhaft, konnte das Urteil nicht besser als befriedigend (2,6) ausfallen, bei zwei mangelhaften Vorschlägen nicht besser als ausreichend (3,6) lauten. Neben Versicherungen mit garan­tiertem Kapital­erhalt erhielten auch Zins­produkte und Fonds mit Risikoklasse 1 oder 2 die Bestnote. Für Fonds, die nicht in ein Garan­tieprodukt einge­baut waren, haben wir ab Risikoklasse 3 aufsteigend bis zur Risikoklasse 7 Punkt­abzüge vorgenommen. Damit tragen wir möglichen starken Wert­schwankungen solcher Fonds Rechnung. Die Risikoklasse eines Fonds wird in den „Wesentlichen Anleger­informationen“ angegeben. Orientierungs­punkt für eine befriedigende Fonds­lösung war ein Musterportfolio, das zu 75 Prozent aus Rentenfonds und zu 25 Prozent aus Aktienfonds besteht.

Informations­qualität

Bewertet haben wir vor allem, ob in den überge­benen Angebots­unterlagen alle wichtigen Fakten wie Sicherheit, Kosten und Verfügbarkeit der Geld­anlage auffind­bar waren. Außerdem wurde geprüft, und ob der Vermittler von sich aus auch auf die Kosten der Verträge hingewiesen hat.

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11 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • gabi5b am 24.06.2020 um 16:06 Uhr
    schliesslich-ist-es-ihr-geld.de

    Zu DVAG passt eine aktuelle Betrachtung mit Ananlyse zu einem von DVAG vermittelten Vertrag von Prof. Dr. Walz: https://schliesslich-ist-es-ihr-geld.de/rente-minus-statt-rente-plus-brigittes-ueble-enttaeuschung-mit-der-dvag/

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 21.03.2016 um 10:48 Uhr
    Verkaufsvertriebe vermeiden

    @RiesterNeinDanke:In diesem Test wurden ausschließlich die vier größten Allfinanzvertriebe anhand eines Modellfalls getestet. Dabei waren einige Produktempfehlungen von Beratern gut andere schlecht. Durch die Bank gut, war keiner. Wir stellen im Artikel die Abhängigkeiten der Allfinanzvertriebe dar, und bieten den Lesern eine Checkliste zur Vorbereitung auf ein Gespräch. In dieser Form vorbereiten sollten sich auch alle, die sich in Geldanlage- und Versicherungsangelegenheiten beraten lassen, egal ob bei den Allfinanzunternehmen oder Banken und Versicherungen. (TK)

  • RiesterNeinDanke am 19.03.2016 um 04:24 Uhr
    Verkaufsvertriebe vermeiden

    Der Test ist wohl eher als Werbung für Allfinanz-Berater gedacht. Meine Erfahrungen mit meinem ehemaligen Freund, einem sogenannten "Vermögensberater" bei der dvag, haben mich viel Geld gekostet. Auffällig war auch, dass alle "Vermögensberater" in seinen Büroräumen Quereinsteiger waren. Auffällig war auch, dass er mir wiederholt einen Job bei sich angeboten hat. Man würde auch Schulungen bekommen und wenn man erfolgreich ist (=möglichst viel Vertragsabschlüsse) gäbe es auch tolle Aufstiegsmöglichkeiten und tolle Reisen. Gut, die Reisen habe ich mitbekommen. Da hat er mir stolz seine Bilder präsentiert.
    Jetzt werde ich von einem freien Makler beraten, der mir von verschiedenen Versicherern Angebote vorlegt, diese eingehend erklärt und auch klare Kostenaufstellungen vorlegt. Obendrein hat er mir auch noch von dem Abschluss einer Riesterrente abgeraten und dies plausibel erklärt.
    Mir kommt auf jeden Fall ein Mitglied einer Kloppertruppe nie mehr ins Haus!

  • Michi2100 am 08.03.2015 um 19:23 Uhr
    Irrglaube - Wer es nicht erlebt hat...

    Selbstverständlich ist die DVAG unabhängig. Schließlich ist sie familiengeführt und der Vorstand besteht NICHT aus Mitgliedern von Versicherungsgesellschaften...es wird lediglich mit den Partnergesellschaften zusammengearbeitet. Das wird den Interessenten schon bei der Unternehmenspräsentation mitgeteilt, aber wer es selbst nicht erlebt hat, wird auch weiterhin unsachgemäße Kritik äußern...
    Und zum Thema Provision: Was glaubt ihr was der Versicherungsmakler jedes Jahr für seine Abschlüsse bekommt? Das ist nicht wenig und sicherlich nicht weniger als die DVAG... und beim Makler wird nicht gefragt, ob man sich das leisten kann oder nicht.. geschweige denn das irgend eine Finanzanalyse gemacht wird.
    Heutzutage verkaufen sogar Steuerberater Versicherungen.. sowas sollte verboten werden.

  • gregor272 am 01.12.2014 um 16:07 Uhr
    gewinnbeteiligung

    Meiner Meinung nach sollten die Vermögensberater ausschliesslich eine Gewinnbeteiligung bekommen. Je mehr ihre Kunden einnehmen, und je weniger ihre Kunden ausgeben, umso mehr sollen die VB bekommen. Z, b. 10 % vom Gewinn. Die hohen Provisionen haben doch überhaupt nichts mehr mit dem Gewinn der Kunden zu tun. Wenn ich Geld stehlen möchte, bräuchte ich doch nur ein Bank zu überfallen, und nicht VB zu werden.