Interview: Mehr Durchblick
Verbraucherbildung wird an hessischen Schulen besonders gefördert, sagt Lucia Puttrich, Ministerin für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Hessen.
Als erstes Bundesland unterstützt Hessen im aktuellen Schulhalbjahr finanziell das Finanztest-Schulprojekt. Wie ist die Resonanz?
Puttrich: „Finanztest macht Schule“ kommt gut an. Nicht nur Entscheidungshilfen bei Handytarifen, sondern auch Themen wie Altersvorsorge, Riester-Rente und Geldanlagen wurden von den Schülerinnen und Schülern sehr interessiert angenommen. Ökonomische Inhalte lassen sich gut mit konkreten Alltagsproblemen von Jugendlichen verbinden. Die Rückmeldungen der Lehrer waren durchweg positiv. Wir beabsichtigen, auch in Zukunft mit der Stiftung Warentest Schulprojekte durchzuführen.
Warum ist es wichtig, Wirtschaftswissen an Schulen zu vermitteln?
Puttrich: Die Erfahrung zeigt, dass viele Menschen sich in unserer komplizierten Welt nicht so einfach zurechtfinden. Auch manche Eltern können ihre Kinder nicht in allen Fragen unterstützen. Daher halte ich es für nötig, dass Verbraucherbildung in Schulen verstärkt Einzug hält. Die Kultusministerkonferenz erarbeitet derzeit Empfehlungen, die den richtigen Weg aufzeigen.
Könnte Verbraucherbildung ein eigenes Unterrichtsfach werden?
Puttrich: Zunächst möchten wir erreichen, dass wirtschaftlich-rechtlicher Verbraucherschutz verstärkt an allgemeinbildenden Schulen unterrichtet wird. In Hessen haben wir dafür als Leitfach das Unterrichtsfach Politik-Wirtschaft. Zur Verbraucherbildung gehören aber auch Themen wie Ernährung und Gesundheit, Medienkompetenz sowie Bildung für eine nachhaltige Entwicklung.