
Student Michael Seethaler hat sich erfolgreich gegen die Falschberatung der Postbank zur Wehr gesetzt.
Michael Seethaler war ein „Leo“, ein „leicht erreichbares Opfer“. Nach seinem Unfall nutzte eine Postbank-Finanzberaterin schamlos seine Unbedarftheit aus, schwatzte dem Studenten diverse unnötige Verträge auf und fälschte sogar seine Unterschrift (Finanztest berichtete). Nun hat sich die Postbank nach zähem Ringen bereit erklärt, Seethaler in vollem Umfang zu entschädigen.
Überflüssige Verträge aufgeschwatzt
Die Postbank wird dem Physikstudenten Michael Seethaler seinen Schaden voll ersetzen. Finanztest hatte im März-Heft berichtet, dass der Student von einer Beraterin der Postbank Finanzberatung nach einem Motorradunfall schamlos ausgenutzt worden war. Seethaler hatte beide Unterschenkel verloren und 190 000 Euro aus einer Unfallversicherung bekommen. Die Beraterin schwatzte ihm dafür viele überflüssige Verträge auf (Finanztest 03/2013).
Fehlerhafte Abrechnungen nachgewiesen
Die Bank kommt nun auch für entgangene Zinsen und Seethalers Anwaltskosten auf: „Aus Kulanz und ohne Anerkennung einer Rechtspflicht“. Vorausgegangen ist ein zäher Streit zwischen Seethaler, der Postbank und dem Baufinanzierer der Postbank, der BHW Bausparkasse. Dem Studenten gelang es mehrfach, der Postbank und dem BHW Fehler bei der Abrechnung der Verträge nachzuweisen.
Beraterin nutzte gesundheitliche Schwäche aus
Gegen die Beraterin, die seine schlechte Verfassung ausgenutzt habe, hat Seethaler Strafanzeige wegen Betrugs erstattet. Die Frau habe sogar seine Unterschrift unter einigen Verträgen gefälscht.