Trinkwasser ist in Deutschland so gut, dass es normalerweise im Haushalt nicht zusätzlich aufbereitet werden muss.
Kontrolliert: Trinkwasser ist eines der am besten kontrollierten Lebensmittel in Deutschland. Eine Aufbereitung im Haushalt ist meist überflüssig. Sie kann bei falscher Anwendung sogar die Wasserqualität verschlechtern. Das sollten alle wissen, die sich für Filter- und Enthärtungsanlagen interessieren. Diese Anlagen werden oft mit irreführender Werbung und windigen Verkaufsmethoden angeboten.
Kein Problem: Eine Wasserbehandlung im Haushalt wäre allenfalls dann sinnvoll, wenn das Wasser tatsächlich mit unerwünschten Stoffen belastet ist. Aktivkohlefilter können zum Beispiel chlorierte Kohlenwasserstoffe zurückhalten. Doch die stellen in aller Regel gar kein Problem dar.
Kein Muss: Ionentauscher entziehen hartem Wasser Kalzium- und Magnesium-Ionen und tauschen sie gegen Natrium aus. Fest installierte Anlagen müssen aber regelmäßig mit Salz regeneriert werden. Aus gesundheitlicher Sicht sind die Mineralien Kalzium und Magnesium im Trinkwasser wünschenswert. Dosieranlagen versetzen das Wasser mit Phosphat und/oder Silikat und sollen so Korrosion der Rohre vermindern. Phosphat im Trinkwasser ist aber unerwünscht. Kleine Tischfilter, die das Wasser „weicher“ machen, können den Geschmack von Tee verbessern.
Kein Beweis: Vorsicht ist bei Geräten angebracht, die „Harmonisierung“, „Vitalisierung“, „Levitation“ oder „Energetisierung“ des Wassers versprechen. Eine Verbesserung der Wasserqualität durch solche „esoterische“ Aufbereitung kann wissenschaftlich fast nie belegt werden.
Keine Lösung: Alte Wasserleitungen aus Blei können das Trinkwasser tatsächlich belasten. Ob das auf Ihr Trinkwasser zutrifft, zeigt unsere Wasseranalyse (Update: Dieser Service wurde eingestellt). Ein Wasserfilter kann dann zwar vorübergehend helfen, doch auf Dauer hilft nur eines: Alte Bleirohre herausreißen und durch neue Leitungen ersetzen.
[Update 28.7.2016] Leitungswasser und Mineralwasser: Der große Wassercheck
Ist Mineralwasser wirklich so toll, wie die Werbung verspricht? Und stimmt die Qualität unseres Trinkwassers? Wenn ja: Lohnt es sich überhaupt, Geld für abgefülltes Wasser auszugeben und mühsam selber Kisten zu schleppen? In unserem großen Wassercheck haben wir stille Mineralwasser und Trinkwasser aus deutschen Städten und Gemeinden untersucht. Unser Vergleichstest zeigt, welches Wasser besser ist. [Update Ende]
-
- Was löscht den Durst am besten? Wie hoch ist der tägliche Flüssigkeitsbedarf? Und wie kommt Abwechslung ins Glas? Wir geben erfrischende Antworten.
-
- Sie verheißen weiches Wasser, weniger Kalk, mehr Teegenuss. Doch das schaffen Wasserfilter nur für wenige Liter. Ein Modell trug sogar Schimmelpilze ins Wasser ein.
-
- Leitungswasser gilt als am strengsten kontrolliertes Lebensmittel. 20 Trinkwasserproben aus ganz Deutschland hat die Stiftung Warentest auf kritische Stoffe untersucht.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Hallo Team der Stiftung Warentest,
eine neuer Test über Wasserenthärtungsanlagen/ Kalkschutz wäre sehr sinnvoll. Wenn man seine Trinkwasserinstallation vor Verkalkung schützen will, empfiehlt die DIN 1988-200 (laut Publikation „Wasserbehandlung in der Trinkwasserinstallation“ auf dem DVGW-Portal) sinngemäß:
Bei einem Härtebereich 14 (°dH) und bei einer Temperatur ≤ 60 °C wird eine Stabilisierung oder Enthärtung empfohlen. Bei Temperaturen ≥ 60 °C wird als Maßnahme eine Stabilisierung oder Enthärtung aufgeführt.
1/3 aller Haushalte bezieht hartes Wasser, für diese wird ein Verkalkungsschutz für die Trinkwasserinstallation zumindest empfohlen. Da diese Anlagen mehrere tausend Euro kosten, wäre ein aktueller Test dringend notwendig.
Viele Grüße
@LastUnicorn1977: Bitte wenden Sie sich an die Rechtsabteilung Ihrer Verbraucherzentrale.
Anlaufstelle für Verbraucher sind hier die in jedem Bundesland existierenden Verbraucherzentralen. Die Anschriften und Beratungsangebote der Verbraucherzentrale finden Sie unter www.verbraucherzentrale.de
In der allgemeinen Verbraucherrechtsberatung erfahren Sie, worauf Sie beim Vertragsabschluss beim Kauf, Handwerk oder bei Dienstleistungen achten sollten und wie Sie Mängel reklamieren. Experten prüfen Ihren Vertrag und beraten zu Widerruf und Kündigung.
Guten Tag. Mir wurde, man muss sagen,eher manipulativen Methoden eine teure, teils esoterisch-begründete Wasserfilteranlage eines einschlägig bekannten (dubiosen) Herstellers angedreht. Über 3400 Euro sind futsch. Gibt es da Foren zum Austausch unter Geschädigten oder gar die Möglichkeit zum Geld-zurück? Gruß.
@alle: Aktuelle Testergebnisse zu Wasserenthärtungsanlagen (physikalisch, Ionenaustauscher u. ä.) können wir zurzeit nicht beisteuern. Auch ist eine entsprechende Untersuchung momentan nicht geplant. Allgemeine Informationen zu dieser Thematik finden Sie jedoch beim Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) und der Verbraucherzentrale Berlin unter folgenden Links:
https://www.dvgw.de/
https://www.verbraucherzentrale-berlin.de/wissen/umwelt-haushalt/wasser/wasserbehandlungsanlagen-dosieranlagen-und-kalkschutzgeraete-im-haushalt-12071
https://www.verbraucherzentrale-berlin.de/wissen/umwelt-haushalt/wasser/wasserbehandlung-im-haushalt-wasserfilter-und-filteranlagen-5525
Wir bedauern, Ihnen in diesem Fall nicht behilflich sein zu können.
Hallo Test-Team,
Schön, dass sie sich dem Thema Wasserenthärtungsanlage widmen wollen. Ist schon absehbar, wann dies geschehen soll? Soll ein Test noch in diesem Jahr erscheinen? Vielen Dank für eine kurze Info und viele Grüße