Fidor bietet mit der Smartcard ein Produkt, das Kreditkarte (Mastercard) und Girokontokarte (Maestro-Karte) vereint. Damit soll das Bezahlen einfacher werden. Der Schnelltest zeigt: Für die meisten Kunden ist die neue Karte unattraktiv. Für viele wird das Bezahlen einfach nur teurer.*
Smartcard nur für solvente Kunden
Voraussetzung für die Fidor Smartcard ist ein Girokonto bei der Fidor Bank. Die Smartcard bekommt der Kunde nur bei ausreichender Bonität. Diese muss der Kunde nachweisen. Das kann zum Beispiel geschehen durch den Nachweis eines regelmäßigen Geldeinganges in den letzten drei Monaten.* Das Girokonto ist kostenfrei.
Häufiges Geldabheben kommt teuer
Für die Karte muss keine Jahresgebühr bezahlt werden. Die Kosten lauern aber an anderer Stelle: Ab der dritten Abhebung im Monat werden 2 Euro Gebühren fällig. Der durchschnittliche Verbraucher würde bei dem Angebot aufs Jahr gerechnet rund 30 Euro für das Abheben bezahlen. Nach einer Studie der Bundesbank hebt der Durchschnittskunde mehr als drei Mal im Monat Geld am Automaten ab. Wer niemals Bargeld abhebt, wird dagegen belohnt: Dann wird dem Konto für den Monat 2 Euro gutgeschrieben. Wer einmal abhebt, bekommt immerhin noch 1 Euro. Diesen Bonus gibt es aber nur für Kunden, die monatlich mehr als 399 Euro einzahlen und mindestens drei Transaktionen tätigen.*
Keine Entgelte für Einkäufe im Ausland
Viele Urlauber, die außerhalb der Eurozone verreisen, kennen das: Wer im Laden mit der Karte bezahlt oder Geld am Automaten abhebt, muss seiner Bank eine zusätzliche Gebühr bezahlen. Die kann zwischen 1 und 2 Prozent betragen. Bei der Fidor Smartcard fällt diese Gebühr weg. Fällig werden aber – wie beschrieben – die Fidor-Gebühren ab der dritten Abhebung.*
So läuft es an der Verkaufsstelle
Laut Fidor kann der Kartenbenutzer an vielen Akzeptanzstellen auswählen, ob die Zahlung über MasterCard oder Maestro abgewickelt werden soll. Wird die MasterCard als Bezahlform am Point of Sale nicht unterstützt, erfolgt die Abwicklung nach Angaben der Bank automatisch über Maestro. Im Internet gibt es allerdings Erfahrungsberichte, in denen Kartennutzer Probleme beim Einsatz der Karte an der Kasse schildern.*
Fazit: Nur für bargeldloses Shopping
Das Angebot der Fidor Bank wirkt wie konzipiert für eine bargeldlose Welt. Für die meisten Kunden ist die Smartcard in der Praxis aber unattraktiv: Wer regelmäßig Bargeld abheben möchte, zahlt am Ende drauf. Selbst Reisende, die oft im nicht-europäischen Ausland unterwegs sind, sparen zwar Zusatzgebühren. Doch auch für sie lohnt sich das Angebot nur, wenn sie die Karte lediglich zum Bezahlen verwenden.
* Korrektur 31.08.2015: Wir haben klargestellt, dass es sich bei der Karte um eine Kombination aus Kreditkarte (Mastercard) und Girokontokarte (Maestro-Karte) handelt. Die Ausführungen zur Bonitätsprüfung und zu den Kosten des Karteneinsatzes im Ausland haben wir präzisiert und die Ausführungen zum Karteneinsatz an der Kasse korrigiert.
-
- Girocard (früher EC-Karte), Kreditkarte, Bargeld: Was im Urlaub besser passt, hängt von der Art der Reise und dem Urlaubsziel ab. Hier erfahren Sie, was wichtig ist.
-
- Am liebsten kostenlos und selbstverständlich mit sicherem Onlinebanking: Unser Girokonto-Vergleich führt Sie schnell ans Ziel und zeigt, wie der Wechsel bequem gelingt.
-
- Die Postbank verschlechtert ihre Bedingungen für Auslandsabhebungen mit der Postbank Sparcard ein weiteres Mal. Ab 1. Februar 2021 gibt es damit keine kostenlosen...
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Die Karte fällt immer noch ständig aus. Was Test / Finanztest auch mal unter die Lupe nehmen sollte ist die letzte Bilanz der Fidor Bank AG:
https://www.fidor.de/documents/fidor-bank-ag-jahresabschluss-und-lagebericht-2014.pdf
Liquide Mittel sind Aktiva 1a+b, 2a (evtl auch noch 2b ?) zusammen 26 bzw. 36 Mio €
Täglich fällige Verbindlichkeiten (Kundeneinlagen) Passiva 1aa = 83 Mio €
Als Laie stelle ich mir schon die Frage, wie es um die Liquidiät bestellt ist und ob das etwas mit dem ständigen Ausfall der Karte zu tun haben könnte...?
Same procedure as every day / week: Fidor down, Karte nicht einsetzbar.
https://www.facebook.com/fidorbank?fref=nf
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Spam
@drleethomas : Ich habe mit der Fidor Bank ähnliche Sch.... erlebt wie du.
Überweisungen konnten nicht ausgeführt werden, obwohl ich reichlich Guthaben auf mein Konto hatte.
Der Kundenservice stellt teilweise eine echte Herausforderung dar.
Und zu guter Letzt.
Mir wurde die neue Karte verwährt. Warum weiß ich bis heute nicht nicht weil der tolle Kundenservice mir auch die 5. Anfrage zu diesen Thema nicht beantwortet hat.
Nur zur Info. Ich hatte da mein Gehaltskonto. Zahlungseingänge von 2500 Euro und mehr waren keine Seltenheit.
Ich hatte einen Dispo von 3000 Euro.
- Und trotzdem habe ich diese Karte nicht bekommen .
Egal. Hab jetzt mein Konto bei N26.
Und fühle ich mich wohl........
Zitat: Wird die MasterCard als Bezahlform am Point of Sale nicht unterstützt, erfolgt die Abwicklung nach Angaben der Bank automatisch über Maestro.
Point of Sale?
Sind wir hier noch in Deutschland oder irgendwo in England oder Amerika?
Ich zahle in Deutschland immer noch an der Kasse, egal, ob mit irgendeiner Karte oder in bar.
Bemüht sich nun STW auch langsam um die Abschaffung der deutschen Sprache?