Feuer löschen

So verhalten Sie sich richtig

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Falscher Ehrgeiz kann schlimme Folgen haben. Wenn es zu Hause in der Wohnung lichterloh brennt, lautet daher der wichtigste Rat: Sich und andere in Sicherheit bringen. Fehler bei der Brandbekämpfung können gefähr­lich werden. Hier unsere Tipps.

Feuerwehr rufen. Wählen Sie im Zweifel immer den Notruf 112. Auch wenn die Profis anrü­cken und Sie das Feuer bereits selbst löschen konnten, ist der Einsatz für Sie kostenlos. Weisen Sie die eintreffenden Feuerwehr­leute möglichst selbst ein. Schildern Sie die Lage und – wichtig – warnen Sie, wenn noch Menschen in Gefahr sein könnten.

Keine Brandgase einatmen. Meiden Sie verrauchte Bereiche. Brandgase enthalten giftige Substanzen. Kohlen­monoxid blockiert den Sauer­stoff­trans­port im Blut und kann zum Ersti­ckungs­tod führen. Nicht den Helden spielen! Im Zweifel ist es immer am wichtigsten, sich selbst und andere in Sicherheit zu bringen.

Verrauchte Treppe meiden. Falls es unten im Haus brennt, sodass Sie über verqualmte Treppen hinunter­flüchten müssten: Oben bleiben. Gehen Sie an ein Fenster oder auf den Balkon und machen Sie die Feuerwehr auf sich aufmerk­sam.

Bei Rauch abtauchen. Falls Sie notgedrungen doch in einen verrauchten Bereich geraten und dort atmen müssen: Möglichst in Bodennähe. Sind die Brandgase relativ warm, wabern sie vor allem in den oberen Bereichen des Raumes.

Brände im Keim ersti­cken. Allenfalls kleine Brände „angreifen“, am besten aus sicherer Entfernung mit Schaum- oder Wasser­löscher oder mit Lösch­spray. Zielen Sie auf das brennende Material, nicht auf die Flammenspitzen.

Mit voller Lösch­power spritzen. Falls nötig, können Sie das Sprühen Ihres Lösch­gerätes jeder­zeit unter­brechen. Dazu brauchen Sie nur aufhören, den Hebel oder Sprüh­knopf zu drücken. Aber: Beim Einsatz von Feuerlöschern oder Sprays gilt das Motto „Nicht kleckern, sondern klotzen“. Am besten „verschießen“ Sie Ihr Lösch­mittel ohne Unter­brechungen.

Im Zweifel flüchten. Falls Ihre Brandbekämpfung miss­lingt, sollten Sie sich zügig in Sicherheit bringen. Über­lassen Sie das Löschen im Zweifel immer den Profis! Halten Sie Fenster und Türen geschlossen, damit sich der Brand schwerer ausbreiten kann. Aber schließen Sie die Türen nicht ab, damit die Feuerwehr sie nicht aufbrechen muss.

Recht­zeitig trainieren. Was zu tun ist, wenn der Rauchmelder Alarm schlägt, sollten alle Mitbewohner von Zeit zu Zeit durch­spielen: Welche Flucht­wege kommen infrage? An welcher zentralen Stelle in der Wohnung steht der Feuerlöscher? Wie lässt er sich start­klar machen und bedienen?

Mehr Infos. Achten Sie beim Kauf auf eine möglichst lange, deklarierte Mindest­halt­barkeit der Lösch­sprays und die Wartungs- und Prüfhin­weise auf den Löschern. Wie Sie Bränden vorbeugen, steht in unserem Special Brandschutz zu Hause.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 10.01.2023 um 11:21 Uhr
    „Nicht kleckern, sondern klotzen“

    @PinguinMambo: Da viele Verbraucher zu zaghaft beim Löschen vorgehen, empfehlen wir, dass es besser ist komplett zu löschen, als zu wenig. Auch beim stoßweise Löschen ist es wichtig, entschlossen vorzugehen.

  • PinguinMambo am 06.01.2023 um 07:17 Uhr
    „Nicht kleckern, sondern klotzen“ kein guter Tip

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    mit Verwunderung mußte ich in dem Artikel lesen, daß Sie raten die Handfeuerlöscher in einem Rutsch zu "verschießen"! Das steht in krassem Gegenteil zu dem was ich über Handfeuerlöscher stets gelernt und angewandt habe. Die Handfeuerlöscher haben ein sehr begrenztes Löschvermögen. Deshalb wird seit ich denken kann empfohlen, daß ein Brand und hier meint man einen E N T S T E H U N G S B R A N D , stets in kurzen Stößen gelöscht wird. So hat man am Ende eventuell noch einen Rest für den Fall, daß es doch noch wieder aufflammt. Denn nicht überall hat man Unmengen von Handfeuerlöschern zur Hand. Oft hat man nur einen Feuerlöscher in Reichweite und mit dem muß man sorgfältig umgehen, damit man so effektiv wie möglich den Brand löschen kann. Was wichtig ist, ist sich mit den vorhandenen Löschern vor einem Brand zu befassen, damit man im Brandfall schneller und sicherer reagieren kann. Viele Feuerwehren führen dazu auch Schulungen durch. Einfach mal fragen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 24.08.2020 um 15:27 Uhr
    Akkubrände: Risiko verringern

    @Grummelbär: Verwenden Sie ausschließlich Ladegeräte, die für den Akku oder das jeweilige Gerät vorgesehen sind.
    Am besten laden Sie die Geräte außerhalb der Wohnung an einem trockenen Ort mit Brandmelder. Wenn das nicht geht: Bleiben Sie in der Nähe, wenn die Geräte am Netz hängen, und laden Sie nicht, während Sie schlafen. Räumen Sie den Ladeort frei von Brennbarem.
    Verwenden Sie beschädigte Akkus niemals weiter. Kleben Sie die Pole ab und bringen Sie die Akkus zurück zum Fachhändler oder zum Wertstoffhof.
    Lagern Sie Akkus nicht in der prallen Sonne oder bei Minustemperaturen.
    Wenn es doch mal brennt: Raus aus dem Zimmer, Feuerwehr rufen! Nach dem Löschen lüften: Brennende Akkus können Dämpfe mit stark ätzenden und giftigen Substanzen freisetzen. Akkubrände außerhalb der Wohnung können Sie aus sicherer Distanz mit viel Wasser kühlen, bis die Feuerwehr eintrifft.
    Mehr Infos zu Akkubränden finden Sie auf der Website des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung. (Se)

  • Grummelbär am 24.08.2020 um 14:55 Uhr
    Akkubrände löschen- wie?

    Hallo,
    leider finde ich keine Informationen darüber, wie man am besten einen Akkubrand (v.a. Lithium-Ionen) löschen kann/sollte. Neben den vielen kleineren Akkus in Handys und Haushaltgeräten denke ich hier vor allem an Pedelec Akkus. Diese haben doch eine enorme Energiedichte.
    Eine Stellungnahme, welche Brandklasse von Feuerlöscher hier geeignet ist und wie man beim Löschen am Besten vorgeht, fände ich sehr hilfreich.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 02.01.2020 um 13:25 Uhr
    Testwunsch automatische Feuerlöschsysteme

    @kroby: Vielen Dank für den interessanten Testwunsch, den wir gerne an das zuständige Untersuchungsteam und an unser Planungsgremium weiterleiten. Wie schnell sich diese Untersuchung realisieren lässt, können wir Ihnen derzeit nicht genau sagen, auf jeden Fall ist Ihre Anregung registriert. (spl)