Fern­verkehr

Mit Fahr­rad: Oft Umwege

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Fern­verkehr - Der große Bahn-Check

© imago / Thorsten Baering

Für die An- und Abreise mit Fernzügen müssen Radurlauber oft umsteigen und längere Fahr­zeiten in Kauf nehmen als ohne Rad.

Das Fahr­rad in den Zug laden, zum Start­punkt des Radwanderwegs reisen, zum Ziel radeln, dann wieder per Bahn nach Hause. Das klappt mit Regio- und IC- oder EC-Zügen – sowie in den noch wenigen neuen ICE4. Auf vielen Fern­stre­cken fahren jedoch alte ICE ohne Fahr­radstell­plätze. Das heißt: Radler müssen oft draußen bleiben.

Im Check. Wir haben für Zielbahnhöfe an Fern­radwegen Reise­zeiten und Umstiege geprüft. An Punkten wie Koblenz, wo viele IC-Züge halten, klappt die Radmitnahme besser als anderswo. Umsteigen mit Rad ist ein Abenteuer. Licht­blick: Ein ICE4 fährt von München nach Kiel.

Tipp: Buchen Sie früh­zeitig, Infos unter 0180 6/99 66 33 (20 Cent je Fest­netz­anruf).

Im Fern­zug zum Radwanderweg: Lange unterwegs

Zielbahnhof

(Fern­radweg)

Start­bahnhof

Wie viele Rad-Verbindungen pro Tag?1

Wie oft um-steigen?

Reise­zeiten

Zum Vergleich: Schnelle Verbindung ohne Fahr­rad

Dresden (Elbe)

Bremen

>12

1 – 2

5:34 – 7:00

4:58

Freiburg

Nur 5 – 7

1 – 6

9:39 –11:40

6:39 (mind. 3 Std. schneller)

München

Nur 2 – 3

2 – 3

6:08 – 7:18

4:41 (mind. 1,5 Std. schneller)

Kiel (Ostsee)

Düssel­dorf

>12

0 – 2

4:50 – 6:16

4:50

Freiburg

9 –11

1 – 5

8:37–11:52

6:55 (mind. 1,5 Std. schneller)

München

Nur 4 – 5

02 – 2

7:23 – 8:38

7:23

Koblenz (Rhein und Mosel)

Berlin

>12

0 – 3

6:15 – 8:20

5:24

Bremen

≥12

0 – 2

4:02 – 5:08

4:02

München

10 – 12

0 – 3

4:51– 6:59

4:43

Passau (Donau)

Berlin

7 – 12

2 – 6

9:20 –11:23

5:55 (mind. 3 Std. schneller)

Bremen

≥12

0 – 7

6:32 –12:55

6:16

Düssel­dorf

8

1 – 4

7:43 –10:10

5:58 (mind. 1,5 Std. schneller)

Erhebung im Februar und März 2018 über bahn.de/spar­preisfinder für ausgewählte Stre­cken und Reis­etage (18., 21., 22. Juli 2018). Abfahrt ab 6 Uhr, Ankunft bis 23 Uhr.

1
Anzahl kann je nach Wochentag unterschiedlich sein.
2
ICE-Direkt­verbindung.
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13 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Profilbild Stiftung_Warentest am 23.10.2018 um 14:21 Uhr
Super Sparpreis Nutzung des Nahverkehrs möglich

@RNtest: Der Super Sparpreis zu 19,90 € gilt in Fernverkehrszügen (ICE, IC/EC). Zusätzlich ist die Nutzung des Nahverkehrs MÖGLICH (RE, RB, IRE, S-Bahn), sofern bei Buchung angegeben. Für Züge des Nahverkehrs (RE, RB, IRE, S-Bahn), die für die Anreise zum Bahnhof und Weiterreise zum Zielort genutzt werden, besteht keine Zugbindung, für den genutzten Fernzug schon. (MK)

RNtest am 28.08.2018 um 22:06 Uhr
Sparpreise meist auch im Regionalverkehr

In dem Absatz über Sparpreise hat sich ein Fehler eingeschlichen.
Sie schreiben dort, die Sparpreise gelten nur für die gebuchten Fernzüge. Das ist nicht richtig. Sie gelten komplett für alle Buchungen, in denen mindestens ein Fernzug enthalten ist.
Wenn ich also, von einer kleinen Stadt mit dem Regionalzug zu einem größeren Bahnhof fahre, dann weiter mit dem IC oder ICE und dann wieder mit einem Regionalzug, kann ich die ganze Fahrt zum Sparpreis (in Ihrem Beispiel 19.90 Euro) bekommen.
Nur wenn alle Züge einer Verbindung dem Regionalverkehr angehören ist keine Sparpreis möglich. Das ist aber bei längeren Verbindungen, für die sich die Sparpreise lohnen sowieso selten der Fall. Fazit: Sparpreise sind viel häufiger möglich wie gedacht.

Miska am 23.07.2018 um 13:44 Uhr
Wagennummern kaum lesbar

Ein Problem bei den ICE-Zügen ist, dass die Wagennummern nahe den Türen nur sehr schwer lesbar sind. Man muss direkt davor stehen, um die Nummer entziffern zu können. Ich weiss nicht, ob das beim ICE 4 besser gelöst ist; bei den anderen Zügen ist das eine zwar kleine aber doch sehr ärgerliche Sache. Da könnten sich die Ingenieure von Siemens & Co nun wirklich etwas Besseres einfallen lassen!

topinambur am 01.07.2018 um 12:21 Uhr
Bahnbashing nervt!

Kein Verkehrsträger ist perfekt; auch die Bahn nicht! Dafür ist die Verkehrsdichte zu hoch und die von der Politik bereitgestellten Mittel zu gering.
Trotzdem fahre ich gerne Zug und als sog. BahnComfort Kunde nicht zu knapp (mindestens für 2000€p.a.). Dabei muss ich sagen, dass auf meiner Strecke (Frankfurt/M-Schweiz) die „Katastrophen“, im Vergleich zu den Staus auf der A5 kaum ins Gewicht fallen. Das DB Personal verhält sich mir gegenüber zugewandt und höflich. Vielleicht schallt es bei den Bähnlern auch so aus dem Walde wie hineingerufen wird?

Jewile am 27.06.2018 um 15:10 Uhr
Unpünktlich, unsauber, unfreundlich

Das Problem mit der Bahn ist, dass ihr die Kunden sch..egal sind – wie sonst ist es zu erklären, dass sie nichts dafür unternimmt, die seit Jahren bestehenden Missstände ab- und ihre Kunden zufriedenzustellen: Auch dieser „Test“-Bericht wird nichts daran ändern. Als Vielfahrer möchte ich einfach nur ein verlässliches Verkehrsmittel als Alternative zum PKW. Die Bahn hätte hier alle Chancen das ganz große Geschäft zu machen, aber sie versagt auf ganzer Linie – eine Besserung ist nicht in Sicht. Jeder andere Dienstleister hätte seinen Laden schon längst schließen müssen, wenn er für eine vereinbarte Leistung den vollen Preis kassiert, aber nur einen Teil der Leistung liefert. Mein Fazit: So wie ich mich seit über 20 Jahren über die Bahn ärgere, aber mangels Alternative doch immer wieder einsteige, muss sich die Bahn um ihre Zukunft nicht sorgen. Wir Vielfahrer ballen die Faust in der Tasche und schlucken den Frust einfach herunter – die Hoffnung stirbt zuletzt!