Dank günstiger Sparpreise gewinnt die Bahn viele neue Kunden. Doch Verspätungen und Servicemängel verleiden oft die Fahrfreude. Mit unseren Tipps kommen Sie besser und preiswert ans Ziel. Die Verkehrsexperten der Stiftung Warentest zeigen, wie Sie bis zu 87 Prozent sparen und auf welchen Strecken die Züge besonders schnell fahren. Wir sagen, wie pünktlich die Züge tatsächlich sind und wie Sie verschiedene Apps nutzen können, um sich über Störungen im Zugverkehr zu informieren.
Zum Sparpreis reisen, aber mit Verspätung
Lust und Frust erleben Bahnkunden oft Zug um Zug. Viele freuen sich über bequemes Reisen, freundliche Mitarbeiter und günstige Sparpreise. Oft verleiden aber Verspätungen und verpasste Anschlüsse das Fahrvergnügen. Für zahlreiche Reisende ist die Unpünktlichkeit derzeit das Ärgernis Nummer eins. Die Deutsche Bahn (DB) peilt für dieses Jahr eine Pünktlichkeitsquote von 82 Prozent an; mittelfristig sollen es 85 Prozent sein. test.de hat die Werte für das erste Halbjahr des aktuellen Fahrplans berechnet – auf Basis der von der DB veröffentlichten Pünktlichkeitswerte sowie des DB-internen Pünktlichkeitsmonitors. Unser Bahn-Check zeigt, wie stark die tatsächliche Pünktlichkeit der Züge von den Planungen der DB abweicht.
Das bietet der große Bahn-Check der Stiftung Warentest
- Praxistest.
- Wir haben vom 23. April bis 6. Juni 2018 bei 179 ICE-Sprintern exemplarisch die Ankunftszeiten an den Hauptbahnhöfen Berlin und München kontrolliert und die Verspätungsursachen recherchiert. Außerdem haben wir für Zielbahnhöfe an Fernradwegen Reisezeiten und Umstiege geprüft und getestet, wie gut das kostenlose WLan im ICE in der ersten und in der zweiten Klasse funktioniert.
- Zahlen zur Pünktlichkeit.
- Unsere Grafik zeigt, ob die Deutsche Bahn im Zeitraum Dezember 2017 bis Juni 2018 ihre Pünktlichkeitsziele erreicht hat.
- Tipps und Infos für Bahnreisende.
- Wir erklären, wie Sie bis zu 87 Prozent sparen und auf welchen Strecken die Züge besonders schnell fahren. Wir sagen, wie Sie sich mithilfe verschiedener Apps über Störungen im Zugverkehr informieren können. Und wir stellen das Angebot des neuen Bahn-Konkurrenten Flixtrain vor.
Wie zuverlässig rollen die Züge auf der neuen Strecke München-Berlin?
Als die neue Vorzeigestrecke München-Berlin Mitte Dezember 2017 in Betrieb ging, fielen erst einmal reihenweise Züge aus oder verspäteten sich. Die Stiftung Warentest hat recherchiert, wie zuverlässig der Bahnverkehr zwischen den beiden Metropolen in den Monaten darauf war. Exemplarisch kontrollierten die Tester zwischen 23. April und 6. Juni bei 179 schnellen ICE-Sprinter-Zügen deren Ankunftszeiten an den Hauptbahnhöfen von Berlin und München. Ob die Züge zuverlässiger als in der Startphase rollten, erfahren Sie, wenn Sie unseren Bahn-Check freischalten.
Billgtickets im Check: Oft 50 Prozent Ersparnis
Für mehr als 5 000 Zugverbindungen auf 16 Strecken haben die Tester Buchungsversuche mit Hilfe des DB-Sparpreis-Finders unternommen. Das Ergebnis: Wurden die Tickets sechs bis dreizehn Wochen vor dem Reisetermin gekauft, kosteten sie im Vergleich zu den teuren Flexpreisen durchschnittlich rund 50 Prozent weniger. Bei Aktions- oder Super-Sparpreisen kann die Ermäßigung auf langen Strecken sogar 87 Prozent betragen. Kunden mit Bahncard sparen zusätzlich.
Lust und Frust beim Bahnfahren

© Stiftung Warentest
Auf test.de hatten wir Bahnkunden kürzlich zwei Fragen gestellt: Was hat Sie bei Ihrer letzten Reise mit einem Fernzug am meisten gefreut, was am meisten geärgert. Das Top-Ärgernis lautet, wie nicht weiter überrascht: „Verspätung, verpasster Anschluss oder Zugausfall“. Am meisten freuten sich unsere Nutzer über komfortables, bequemes Reisen, freundliche hilfsbereite Mitarbeiter und günstige (Spar-)Preise.
Bahn-Check – von WLan im ICE bis zur Fahrradmitnahme
Die test-Leser berichten auch von Zügen mit falscher Wagenreihung und beklagten defekte Speisewagen und die schlechte Informationspolitik der Deutschen Bahn. Wir haben gecheckt, welche DB-Apps Reisenden unterwegs helfen können, sich rechtzeitig zu informieren. Außerdem im Bahncheck: Wie funktioniert das kostenlose WLan im ICE in der ersten und in der zweiten Klasse? Wie klappt die Fahrradmitnahme in Fernzügen? Und wo kann der neue Flixtrain eine Alternative sein?
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- Bahnfahrer können Entschädigung fordern, wenn sie am Ziel eine Verspätung von mindestens 60 Minuten haben – auch, wenn ein Streik Grund der Verspätung war.
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- Der neue Fahrplan der Deutschen Bahn (DB) gilt seit dem 15. Dezember 2019 – auch für neue Verbindungen und eine dichtere Taktung auf vielen Strecken. Hier erfahren Sie...
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- Von Berlin nach München für 17,90 Euro oder – mit Bahncard 25 – sogar für nur 13,40 Euro? Solche Billigpreise bietet die Deutsche Bahn nur begrenzt. Eine neue...
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@RNtest: Der Super Sparpreis zu 19,90 € gilt in Fernverkehrszügen (ICE, IC/EC). Zusätzlich ist die Nutzung des Nahverkehrs MÖGLICH (RE, RB, IRE, S-Bahn), sofern bei Buchung angegeben. Für Züge des Nahverkehrs (RE, RB, IRE, S-Bahn), die für die Anreise zum Bahnhof und Weiterreise zum Zielort genutzt werden, besteht keine Zugbindung, für den genutzten Fernzug schon. (MK)
In dem Absatz über Sparpreise hat sich ein Fehler eingeschlichen.
Sie schreiben dort, die Sparpreise gelten nur für die gebuchten Fernzüge. Das ist nicht richtig. Sie gelten komplett für alle Buchungen, in denen mindestens ein Fernzug enthalten ist.
Wenn ich also, von einer kleinen Stadt mit dem Regionalzug zu einem größeren Bahnhof fahre, dann weiter mit dem IC oder ICE und dann wieder mit einem Regionalzug, kann ich die ganze Fahrt zum Sparpreis (in Ihrem Beispiel 19.90 Euro) bekommen.
Nur wenn alle Züge einer Verbindung dem Regionalverkehr angehören ist keine Sparpreis möglich. Das ist aber bei längeren Verbindungen, für die sich die Sparpreise lohnen sowieso selten der Fall. Fazit: Sparpreise sind viel häufiger möglich wie gedacht.
Ein Problem bei den ICE-Zügen ist, dass die Wagennummern nahe den Türen nur sehr schwer lesbar sind. Man muss direkt davor stehen, um die Nummer entziffern zu können. Ich weiss nicht, ob das beim ICE 4 besser gelöst ist; bei den anderen Zügen ist das eine zwar kleine aber doch sehr ärgerliche Sache. Da könnten sich die Ingenieure von Siemens & Co nun wirklich etwas Besseres einfallen lassen!
Kein Verkehrsträger ist perfekt; auch die Bahn nicht! Dafür ist die Verkehrsdichte zu hoch und die von der Politik bereitgestellten Mittel zu gering.
Trotzdem fahre ich gerne Zug und als sog. BahnComfort Kunde nicht zu knapp (mindestens für 2000€p.a.). Dabei muss ich sagen, dass auf meiner Strecke (Frankfurt/M-Schweiz) die „Katastrophen“, im Vergleich zu den Staus auf der A5 kaum ins Gewicht fallen. Das DB Personal verhält sich mir gegenüber zugewandt und höflich. Vielleicht schallt es bei den Bähnlern auch so aus dem Walde wie hineingerufen wird?
Das Problem mit der Bahn ist, dass ihr die Kunden sch..egal sind – wie sonst ist es zu erklären, dass sie nichts dafür unternimmt, die seit Jahren bestehenden Missstände ab- und ihre Kunden zufriedenzustellen: Auch dieser „Test“-Bericht wird nichts daran ändern. Als Vielfahrer möchte ich einfach nur ein verlässliches Verkehrsmittel als Alternative zum PKW. Die Bahn hätte hier alle Chancen das ganz große Geschäft zu machen, aber sie versagt auf ganzer Linie – eine Besserung ist nicht in Sicht. Jeder andere Dienstleister hätte seinen Laden schon längst schließen müssen, wenn er für eine vereinbarte Leistung den vollen Preis kassiert, aber nur einen Teil der Leistung liefert. Mein Fazit: So wie ich mich seit über 20 Jahren über die Bahn ärgere, aber mangels Alternative doch immer wieder einsteige, muss sich die Bahn um ihre Zukunft nicht sorgen. Wir Vielfahrer ballen die Faust in der Tasche und schlucken den Frust einfach herunter – die Hoffnung stirbt zuletzt!