
"Mit Freude schenken." Unter diesem Motto verkauft Lidl diese Woche Fernseher für 249 Euro. Doch wer dieses Gerät unter den Weihnachtsbaum stellt, erntet wenig Freude. Im Schnelltest entpuppt sich der Silvercrest von Lidl als lahme Ente.
Wackeliger Standfuß
Der Silvercrest 22104-C/T ist klein und leicht. Mit seinen 55 Zentimetern Bilddiagonale ist er kaum größer als ein PC-Monitor. Das Aufstellen geht flott von der Hand: Einfach den Standfuß aufstecken und fertig. Die Verbindung wackelt zwar, kippt aber nicht. Voraussetzung für Kabelfernsehen: Der Käufer des Lidl-Fernsehers hat bereits ein Antennenkabel. Im Karton ist jedenfalls keins - so wie bei den meisten anderen Fernsehern auch.
Kleine Startschwierigkeiten
Wenn der Lidl-Fernseher einmal an die DVB-T-Antenne oder ans Kabelnetz angeschlossen ist, macht der Start kaum Schwierigkeiten. Automatisch sucht der Fernseher nach Programmen und speichert sie ab. Die Suche dauert allerdings recht lange. Wer die Sender anders sortieren möchte, bekommt vom Fernseher keinerlei visuelle Unterstützung.
Träge Reaktionen
Die größte Schwäche des Silvercrest 22104-C/T liegt jedoch in seinen trägen Reaktionen. Im analogen Kabel schaltet er erst nach 2,5 Sekunden um, bei digitalen Signalen nach 2,7 Sekunden. So macht Zappen keinen Spaß. Auch der Aufruf der elektronischen Programmzeitschrift oder der Senderliste dauert ähnlich lange. Ungeduldige drücken schnell mehrfach auf die Taste und landen am Ende wieder am Ausgangspunkt.
Graues Bild
Die Bildqualität ist brauchbar. Im test-Labor standen allerdings bisher noch keine Fernseher dieser Größe, die deutlich besseren Bilder zeigten. Große Markenfernseher geben ein sichtbar besseres Bild ab. Im Einzelnen: Über ein HDMI-Kabel angeschlossene digitale HD-Signale liefern die besten Bilder. Im Vergleich zu anderen Fernsehern wirkt das Bild jedoch grau. Gesichter erscheinen gräulich-krank. Über die eingebauten Tuner zeigt das Gerät einen leichten Gelbstich. Bei analogem Kabelempfang kommt noch ein leichtes Rauschen hinzu. Die besten Fernsehbilder liefert digitales Kabel mit hochaufgelösten Signalen (DVB-C HD). Für alle Signalwege gilt: Bei Kameraschwenks ruckelt das Bild deutlich. Denn der Silvercrest besitzt keine Bewegungsoptimierung.
Schwacher Ton
Ziemlich bescheiden ist der Klang der Lautsprecher im Lidl-Fernseher. Sie klingen hohl, verfärbt und blechern. Für Tagesschau und ähnliche Sendungen reicht das. Aber bei Musikvideos und Actionfilmen mit hoher Lautstärke scheppert der Sonderangebots-Fernseher ziemlich. Da sollte unbedingt eine Stereo-Anlage ran.
CI Plus kann Mitschnitte verhindern
Ungewöhnlich für einen so kleinen Fernseher ist der CI Plus-Schacht. Dieser kann ein Modul mit Entschlüsselungskarte für Bezahlsender aufnehmen. Das spart Platz und Strom. Nachteil: Mit dem CI Plus-Modul können Sender und Kabelnetzbetreiber Aufnahmen verhindern. Das freut die Sender, weil so ihre Filme sicher vor Kopien sind. Videosammler schauen jedoch in die Röhre.
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@RAINBOW: Man kann Sender nicht visuell unterstützt verschieben, sondern muss eine Programmnummer eingeben, wohin ein Sender verschoben werden soll. Bei häufig geschauten Programmen (viele haben zum Beispiel ARD auf Platz 1 und ZDF auf Platz 2) ist das möglicherweise kein Problem. Wer allerdings selten geschaute Sender an weiter hinter liegende Positionen verschieben will, weiß dann vielleicht nicht unbedingt, welche genaue Programmposition der Sender hat.
Hier wäre es wesentlich komfortabler, wenn das Verschieben nicht per Nummereingabe passiert, sondern man am OSD visuell unterstützt die Sender innerhalb der Liste verschieben könnte.
Im Übrigens muss man die OK-Taste nur einmal drücken, um die Senderliste aufzurufen.
Extrem lahme Umschaltzeiten und ein mäßiges 55er Bild und bescheidener Klang für 249EU/500DM !
Auch wenn die Tests hier manchmal nicht genug in "die Tiefe" gehen, ist daß Ergebniss doch sehr klar....
"Nachteil: Mit dem CI Plus-Modul können Sender und Kabelnetzbetreiber Aufnahmen verhindern."
Genau, denn mit einem Fernseher ohne CI Plus-Modul kann man die verschlüsselten Programme frei empfangen und aufzeichnen!
... der letzte Punkt in der Menüleiste der Programmliste heißt sperren ...
hier können Sie alle Programme markieren, die Sie nicht angezeigt bekommen möchten - also z.B. verschlüsselte Programme, für die Sie keine Freischaltung besitzen, aber auch Rundfunksender, die Sie nie hören werden... zur Bestätigung der Sperre wird das Kennwort abgefragt - wenn Sie es nicht geändert haben 0000 - Viel Spaß, Ihren Fernseher etwas bedienungsfreundlicher zu gestalten.
Die Reaktionszeit ist gewöhnungsbedürftig und wirklich ein Wermutstropfen wenn Sie zu den "Eiligen" gehören ...
Hallo in die Runde,
Stiftung Warentest schreibt unter:
Kleine Startschwierigkeiten ...
... Wer die Sender anders sortieren möchte, bekommt vom Fernseher keinerlei visuelle Unterstützung.
Diese Behauptung ist einfach falsch!
Richtig ist, wenn Sie die OK-Taste 2x drücken (Reaktion nach dem ersten Drücken abwarten) erscheint die Programmliste, in der unteren Befehlsleiste finden Sie als zweiten Menüpunkt "Bewegen", wobei auch das Bewegen ganzer Blöcke möglich ist. Sie markieren die Sender die Sie bewegen möchten mit der gelben Taste (es erscheint zur Bestätigung ein Häkchen vor dem Sender), wenn Sie alle markiert haben, drücken Sie die OK-Taste, es erscheint ein Fenster mit der Abfrage des Programmplatzes, wo dieser Block (oder auch ein einzelnes Programm) eingefügt werden soll, Sie erhalten eine Sicherheitsabfrage, dass der Kanal bereits belegt ist und den Vorschlag die folgenden Programme zu verschieben - eine recht komfortable Sortierung im Vergleich mit viel teureren Geräten!