
Aldi (Nord) bietet seit vergangenem Donnerstag einen LCD-Fernseher mit 80-Zentimeter-Bildschirm. Er bringt drei Tuner, Heimnetz und viele Anschlüsse – für 299 Euro ist das ziemlich viel Ausstattung. Der Schnelltest verrät, ob auch die Qualität stimmt.
Üppige Ausstattung für wenig Geld
Der Aldi-Fernsehers hat je ein Empfangsteil für digitales Kabel-, Satelliten- und Antennenfernsehen (DVB-C, DVB-S2, DVB-T). Zum Empfang von verschlüsselten Sendern dient ein CI+-Anschluss. Es gibt vier digitale HDMI-Anschlüsse und etliche analoge Video-Eingänge. Ton kann über einen optischen Digitalausgang an die Stereo- oder Surround-Anlage geschickt werden. Über einen Lan-Netzwerkanschluss kann der Aldi-Fernseher ins heimische Netzwerk integriert werden und so auf einem PC oder einem Medien-Server gespeicherte Musik und Videos abspielen. Auch bietet er Zugriff auf spezielle Internetdienste wie Youtube oder Facebook. Außerdem hat das Gerät zwei USB-Anchlüsse für Speichersticks. Von denen kann es Musik, Bilder und Videos abspielen. TV-Sendungen auf USB aufzeichnen kann es dagegen nicht. Trotzdem: Für 299 Euro bietet der Aldi-TV eine üppige Ausstattung.
Bedienung weder schlecht noch toll
Aufstellen und Einrichten des Fernsehers klappen ohne Probleme. Der Programmsuchlauf geht im DVB-T erfreulich schnell, im digitalen Kabel braucht er dagegen ziemlich lange. Die Programme erscheinen sinnvoll vorsortiert und lassen sich gut über Favoritenlisten organisieren. Das Menü ist insgesamt recht logisch aufgebaut. Die Bedienung leidet jedoch an der überfrachteten und nicht sehr übersichtlichen Fernbedienung. So sind zum Beispiel die Knöpfe für „Menü“ und „zurück“ nicht gut von den anderen Tasten abgesetzt. Auch das Handbuch könnte übersichtlicher sein – und gern auch etwas ausführlicher.
Gute Farben, störendes Bildruckeln
Die Bildqualität des Aldi-Fernsehers bewegt sich auf recht ordentlichem Niveau. Das Bild ist scharf. Die Farbwiedergabe braucht den Vergleich zu deutlich teureren Markengeräten nicht zu scheuen. Dabei sind die Voreinstellungen schon gut brauchbar. Es empfiehlt sich lediglich, den überzogenen Kontrast etwas herunterzuregeln. Größte Schwäche ist das teilweise deutliche Bildruckeln bei langsamen Schwenks. Hier fehlt erkennbar eine Funktion zur Bewegtbildoptimierung. Der Blickwinkel ist dagegen nicht schlecht: Zwar werden helle Bildinhalte von der Seite betrachtet erkennbar dunkler, doch dunkle Bildinhalte wirken nicht heller, sodass das Bild insgesamt nicht zu flau wird. Die eingebauten Lautsprecher klingen etwas mittig und topfig, aber nicht schlechter als bei vielen teureren Geräten. Wer Wert auf guten Ton legt, wird seinen Fernseher ohnehin an eine Stereoanlage anschließen.
Produktfinder Fernseher
Die Stiftung Warentest testet regelmäßig Fernseher – und stellt die Testergebnisse in den Produktfinder Fernseher ein. Insgesamt enthält die Datenbank jetzt Testergebnisse von 315 Fernsehern mit einer Bilddiagonale von 80 bis 120 Zentimetern.
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Ganz ohne Aufsehen schreiben Sie "TV-Sendungen auf USB aufzeichnen kann es dagegen nicht.". Schreiben Sie doch auch mal, warum! Hierfür würde die GEMA nämlich 13,91€ kassieren. Diese 13,91€ betreffen die Herstellkosten. Geht man von Verkaufspreis = 2 x Herstellkosten aus, dann würde das Fernsehgerät nicht mehr 299€ kosten, sondern wohl 329€!!! Das sind satte 10% mehr. Das sollten Sie anprangern. Das betrifft nicht nur TV-Geräte mit Aufnahme, sondern auch DVB-Receiver gleichermaßen. Der Kunde möchte einen tollen Receiver mit Aufnahme für 50€, der aber dank GEMA schon um 30€ verteuert wird! Ach so: für den USB-Stick bekommt die GEMA auch nochmal 1,67€, was den Stick um gut 3,30€ verteuern dürfte. Immerhin billiger als eine eingebaute Festplatte, die dank GEMA 36,38€ kostet, und entsprechende Geräte damit um über 70€ verteuert!
Gruß
akapuma