So testet die Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest bewertet Fernseher in fünf Disziplinen: Bildqualität, Ton, Handhabung, Vielseitigkeit sowie Umwelteigenschaften. Aus den Noten in den Disziplinen ergibt sich das test-Qualitätsurteil. Lesen Sie hier, wie die Stiftung Warentest testet und bewertet.
Fernseher im Test
Fernseher testet die Stiftung Warentest gemeinsam mit Verbraucherorganisationen unter anderem aus Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Portugal, Spanien sowie einigen skandinavischen Ländern. Die Fernseher werden in den jeweiligen Größenklassen so ausgewählt, dass über das Jahr hinweg alle Anbieter entsprechend ihrer Marktbedeutung einbezogen werden. Die Geräte werden anonym im Handel eingekauft. Weder Pressemuster noch Prototypen kommen in den Test.
Preise
Der Produktfinder zeigt Onlinepreise ohne Versandkosten. Die Preise ermittelt der Onlinedienst idealo.de. Der Stand des Onlinepreises wird für jedes Produkt angezeigt.
Bild: 40 %
Vor den Sehtests optimieren die Tester die Bildeinstellungen für den jeweiligen Signalweg. Fernsehsignale speisen wir über einen Broadcast-Generator ein. Die Sehtests erfolgen bei gedimmtem Licht. Unsere Experten sehen sich Spielfilme, Studio- und Außenaufnahmen an.
- Fernsehen über Satellit (DVB-S2): Hier bewerten drei Experten die Bildqualität mit HD-Signalen.
- Fernsehen über Kabel: Hier bewerten drei Experten die Bildqualität mit HD-Signalen im Kompressionsstandard (Codec) MPEG4/H.264.
- Fernsehen über Antenne (DVB-T2 HD): Hier bewerten drei Experten die Bildqualität mit HD-Signalen im Codec HEVC/H.265.
- HDMI (HD): Über die HDMI-Schnittstelle führen fünf Experten Sehtests in HD durch – sowohl mit Standardeinstellungen („Home Mode“) als auch mit optimierten Einstellungen.
- UHD: Bei Geräten mit entsprechend hoher Auflösung (3 840 x 2 160 Bildpunkte) verwenden wir Material von kommerziellen 4k-Blu-ray-Discs, das via HDMI eingespeist wird. Fünf Experten beurteilen bei entsprechend ausgewiesenen Fernsehern den Einfluss von HDR auf das Bild: HDR steht für High Dynamic Range (hoher Kontrastumfang). Fernseher mit dieser Technik können mehr Farbabstufungen und stärkere Kontraste anzeigen als Geräte ohne HDR.
- Fotos: Die Wiedergabequalität von Fotos prüfen drei Experten über USB-Anschluss.
- Bild bei schnellen Bewegungen: Ein Experte prüft die Flüssigkeit der Bewegungen im Bild und das Auftreten von Artefakten (Klötzchen), zum Beispiel bei schnellen Szenen oder Kameraschwenks.
- Betrachtungswinkel: Wir messen Kontrast und Farbe bei verschiedenen Betrachtungswinkeln und bewerten die Veränderungen.
- Schließlich bewerten wir die Eignung für helle Umgebung. Ist das Bild hell genug? Wie stark reflektiert der Bildschirm Licht von Fenstern und Lampen?
Ton: 20 %
Drei Experten beurteilen in Hörtests den Klang bei Spiel- und Fernsehfilmen, Musik und Sprache.
Wir messen die maximale Lautstärke, bei der noch keine störende Verzerrung auftritt.
Handhabung: 20 %
- Mindestens zwei Experten untersuchen Gebrauchsanleitung und im Gerät integrierte Hilfen sowie mitgelieferte Anleitungen, die ohne ein weiteres Gerät genutzt werden können. Sie achten unter anderem auf Lesbarkeit, Vollständigkeit und Verständlichkeit.
- Für den Prüfpunkt Installation und Anschlüsse beurteilen sie zum Beispiel die Möglichkeiten, Sender auf bestimmte Kanäle festzulegen und Bildeinstellungen zu ändern. Außerdem erfassen sie die Lage und Beschriftung der Buchsen.
- Die Tester bewerten die Benutzerführung im Bildschirmmenü.
- In den täglichen Gebrauch fließen unter anderem Urteile ein über Lautstärkeregelung, Programmeinstellung – auch über Programmliste – sowie Umschalt- und Einschaltverhalten.
- Außerdem bewerten wir die Handhabung der elektronischen Programmzeitschrift (EPG).
- USB: Wir bewerten die Benutzerführung und Möglichkeiten bei Verwendung der USB-Anschlüsse, etwa das Abspielen von Musik und Videoclips.
- Bei Fernbedienung achten die Tester auf Handlichkeit, Tastengröße und Layout. Das Urteil berücksichtigt auch eine gegebenenfalls mitgelieferte zweite Fernbedienung.
- Für den Fall, dass die Fernbedienung ausfällt, beurteilen die Tester auch das Bedienen am Gerät.
- Außerdem bewerten sie dem Gerät zur Verfügung stehende Aufnahmefunktionen und die Option zum zeitversetzten Fernsehen (zum Beispiel über USB oder auf eine eingebaute Festplatte).
- Ein weiterer Prüfpunkt: Wie gut lassen sich die Fernseher ins Netzwerk einbinden und wie komfortabel können Nutzer mit ihnen das Internet nutzen?
Vielseitigkeit: 10 %
Wir erfassen unter anderem Art, Vielfalt und Nutzen der eingebauten Empfänger, Anschlüsse und Zusatzfunktionen wie die Aufnahmefunktion, Netzwerktauglichkeit und Internetfähigkeit.
Umwelteigenschaften: 10 %
Wir messen die Leistungsaufnahme und bewerten den Stromverbrauch in Betrieb – bei optimierten Einstellungen für den Sehtest (HDTV via HDMI) sowie im Standby. Bieten Fernseher einen Schnellstartmodus, berücksichtigen wir auch die dann gemessene Leistungsaufnahme. Außerdem untersuchen wir das Gehäuse auf problematische Flammschutzmittel.
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Sind die Urteile gleich oder nur geringfügig schlechter als die Note, ab der die jeweilige Abwertung gilt, ergeben sich nur geringe negative Auswirkungen. Je schlechter die Urteile desto stärker ist der jeweilige Abwertungseffekt. Die Stiftung Warentest wendet bei Fernsehern folgende Abwertungen an:
- test-Qualitätsurteil: Ab Ausreichend (3,6) für das Bild, die Handhabung oder die Umwelteigenschaften und ab Befriedigend (3,1) für das Urteil Ton werten wir das test-Qualitätsurteil ab.
- Bild: Ab Ausreichend für das Bild über einen der eingebauten Empfänger für Antenne (DVB-T2), Kabel (DVB-C) oder Satellit (DVB-S2) sowie beim Bild in HD-Auflösung über HDMI (optimiert) werten wir das Urteil Bild ab. Ab Mangelhaft für die Bildqualität bei schnellen Bewegungen (Bewegtbilddarstellung), werten wir das Urteil Bild ebenfalls ab.
- Handhabung: Ab Ausreichend für Gebrauchsanleitung und Hilfen, täglicher Gebrauch oder Fernbedienung werten wir die Handhabung ab. Außerdem werten wir die Handhabung ab, wenn das Bedienen am Gerät mangelhaft ist.
- Umwelteigenschaften: Ab Ausreichend für Problematische Flammschutzmittel werten wir das Urteil Umwelteigenschaften ab.
Vor Juli 2018
Wieder klopften wir die Tests ab: Machen sie Unterschiede zwischen den weiterentwickelten Modellen sichtbar? Geändert haben wir die Prüfroutine für den Betrachtungswinkel. Bis zur letzten Änderung bewerten wir den Winkel, bei dem eine definierte Abweichung eintrat (etwa Kontrast: Abfall auf 50% des Wertes, den wir bei 0 Grad maßen). Jetzt messen wir dafür die Kontrast- und Farbabweichung bei vier Blickwinkeln (10, 30, 50, 80 Grad). Im alten Testprogramm floss die Fähigkeit ein, 3D wiederzugeben, oder das inzwischen selbstverständliche Ausstattungsmerkmal HbbTV bei Smart-TVs. Das berücksichtigen wir nun nicht mehr. Verschlankt haben wir auch die Bewertung der Handhabung. Bis zur aktuellen Änderung des Prüfprogramms bewerteten wir, wie der gelegentlich vorhandene Quickstart-Modus die Startzeit verkürzt. Dieser Punkt fließt jetzt nicht mehr in die Bewertung ein.
Vor Juli 2016
Größere Bildschirme, geringerer Stromverbrauch, neue Funktionen: Fernseher haben in den vergangenen Jahren immer wieder zugelegt. Die Anbieter feilen laufend an den Geräten. Die Tests wachsen mit. Die Stiftung Warentest passt ihre Anforderungen regelmäßig an. Mit der letzten Änderungen und Prüfroutinen entfielen zum Beispiel Sehtests mit Bildmaterial in geringer Auflösung (SD), weil inzwischen überwiegend in HD gesendet wird. Außerdem entfielen Sehtests in 3D.
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