In Supermärkten – aber auch im Fachhandel – lockt immer wieder TV-Aktionsware mit Niedrigpreisen. Die Tests der Stiftung Warentest zeigen: Hier heißt es „Finger weg“. Von 17 als Aktionsware angebotenen Fernsehern schafft im Test kein einziger die Note Gut, selbst Befriedigend erreichen nur zwei. Hier erfahren Sie, wo die Aktionsware schwächelt – und was tatsächlich hinter Traditionsmarken wie Blaupunkt oder Telefunken steckt.
Fernseher-Aktionsware erstmals im Test
Kurzzeitangebote – von Marken wie Sharp, Toshiba, Blaupunkt oder Telefunken – erfreuen sich großer Beliebtheit, vor allem wegen ihrer niedrigen Preise. Normalerweise prüft die Stiftung Warentest solche Fernseher nicht, da Aktionsware oft in geringen Mengen produziert wird und mitunter nur einige Wochen am Markt ist. Wir haben sie nun trotzdem getestet, um eine Grundsatzfrage zu klären: Was taugen die Aktionsmodelle im Vergleich zu den „Dauerläufern“? Das sind in großer Stückzahl produzierte Fernseher, die häufig ein Jahr oder länger angeboten werden. Solche Geräte machen das Gros in unserer Test-Datenbank Fernseher aus. Sie stammen von Anbietern wie Samsung, LG, Sony, Philips, Panasonic, Hisense oder Metz.
Aktionsmodelle hinken im Test hinterher
Die 17 Aktionsmodelle haben wir aus vier Größengruppen ausgewählt und mit günstigen Dauerläufern verglichen. Die wichtigsten Erkenntnisse:
Bild. Vor allem schnelle Bewegungen stellen die Aktions-Fernseher alles andere als gut dar. Bei Sport- oder Actionfilmen ruckelt ihr Bild ordentlich. Ändern kann der Zuschauer daran nichts, weil keiner dieser 17 Fernseher eine schaltbare Bewegungsoptimierung hat. Viele dauerhaft angebotene Fernseher bieten diese Funktion (zur Test-Datenbank Fernseher).
Ton. Meist klingt Aktionsware auch nicht überzeugend. Ihr Bass ist zu schwach, entsprechend schlapp ist der Sound.
HDR, Aufnahme, Internet. Keines der getesteten Aktionsmodelle unterstützt die besonders kontrastreiche HDR-Technik (zu den FAQ HDR), keines bietet eine Aufnahmefunktion und nur 7 der 17 Geräte können auf das Internet zugreifen.
Fazit: Finger weg von Aktionsware. Oft reichen schon 40 bis 180 Euro mehr, um ein dauerhaft angebotenes Gerät mit deutlich besserer Qualität zu kaufen.
Das bietet unsere Test-Datenbank Fernseher
- Fernseher-Tests.
- In der laufend aktualisierten Testdatenbank Fernseher finden Sie richtig gute Fernseher, die nicht unbedingt viel teurer sein müssen als Aktionsware.
- Testbericht Aktionsware.
- Alle Details zur großen Untersuchung von Aktionsware finden Sie im Bericht aus test 2/2018. Diesen Testbericht Aktionsware Fernseher können Sie sich als PDF herunterladen, wenn Sie die Test-Datenbank freigeschaltet haben.
Marken – Was draufsteht, ist nicht immer drin
Blaupunkt – seit fast 100 Jahren steht dieser Name für Technik aus Deutschland. Doch wer heute ein Fernsehgerät dieser Marke kauft, findet auf der Rückseite ein kleines Schild, das die slowakische Firma „Universal Media Corporation“ (UMC) als Hersteller ausweist. Dieses Unternehmen hat die Lizenz erworben, auf seine Fernseher den Markennamen „Blaupunkt“ schreiben zu dürfen. Mit einem Blaupunkt-Gerät im ursprünglichen Sinne hat das also nichts mehr zu tun.
Aktionsmodelle von Fremdherstellern
Gerade bei kurzfristig erhältlichen Aktionsgeräten besteht oft ein Unterschied zwischen Marke und Hersteller. So lässt auch die japanische Marke Sharp – einst stolzer Trikotsponsor des Fußballvereins Manchester United – seine Fernseher von UMC herstellen, allerdings nicht in der Slowakei, sondern in Polen.
Der heimliche Gigant aus der Türkei
Ein Name steht auf der Rückseite vieler Fernseher: Vestel. Dieser türkische Konzern produziert unter anderem Modelle mit den Markennamen Hitachi, JVC, Kendo und Toshiba. Auch die Geräte der deutschen Marke Telefunken stammen von Vestel.
Dauerangebote aus Eigenproduktion
Anders ist die Lage bei den meisten großen Marken, die ihre Geräte langfristig anbieten: Hisense, LG, Panasonic, Samsung und Sony produzieren ihre Fernseher selbst.
So läuft es bei Grundig und Philips
Grundig und Philips verkaufen ihre TV-Geräte auch langfristig, haben die Herstellung aber ausgelagert: Grundig-Fernseher werden von der türkischen Firma Arcelik produziert. Die Geräte der niederländischen Marke Philips fertigt das Unternehmen TP Vision.
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- Ob LG oder Samsung, ob OLED oder LCD – im Fernseher-Test der Stiftung Warentest finden Sie Ihr TV-Gerät! Erfreulich: Auch günstige Fernseher sind unter den Guten.
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- Viele Monitore überzeugen im Test. So einige von ihnen können mehr als andere: Sie bieten eine Laptop-Ladefunktion und USB-Anschlüsse, manche auch Kamera und Mikrofon.
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Wichtig sind die Hard- und Software, also die verbauten Teile und nicht die Marken oder Produktionsorte.
Wenn ich einen Fernseher aus Deutscher Produktion kaufen möchte, dann geben es nur 3 Marken: Loewe, Metz und Technisat (Nordmende). Diese Fernseher kosten jedoch fast das doppelte, was ein vergleichbarer TV aus dem Ausland kostet. Ein Fernsehmechaniker sagte mir mal, das es keinen Unterschied macht, da die Technik eh in Fernost eingekauft würde.
Auch Panasonic verkauft Billiggeräte die sie nicht selbst herstellen, sondern auch aus einem Türkischen Werk stammen.
Habe zwar angenommen, dass man ein wenig Risiko mitzahlt aber das die Differenz so groß ist, überrascht mich doch sehr. Besonders die - völlig legale - "Falschetikettierung erscheint mir da schon der Höhepunkt der Frechheit zu sein, immerhin haben diese Marken aufgrund von Qualität diesen Status erst erlangt.
Der Test für Aktionsware war längst überfällig!
Viele Verbraucher gehen nämlich davon aus, dass diese Geräte eigentlich völlig "normale" Geräte sind - vielleicht ein "Auslaufmodell" aber technisch wie Geräte aus der "Standardfertigung". Dass das ein Irrtum ist beweist dieser Text ja eindeutig!