Testergebnisse für 9 Fernbuslinien 07/2014
Im Test: 9 Fernbuslinien-Anbieter mit mindestens zehn Haltepunkten und überregionaler Bedeutung. 11 geschulte Tester führten pro Anbieter zehn Fahrten durch und protokollierten in standardisierten Erhebungsbögen Online-Ticketbuchung und Fahrtablauf.
Pro Anbieter wurden 30 Verfügbarkeits- und 40 Pünktlichkeitsprüfungen durchgeführt. Die Webseiten wurden von zwei Serviceexperten unabhängig voneinander geprüft und jeweils fünf Buchungen und Stornierungen dokumentiert.
Erhebungszeitraum: Dezember 2013 bis Mai 2014. Anbieterbefragung: Mai 2014.
Testfahrten: 40 %
Bei der Pünktlichkeit wurden die Abfahrt- und Ankunftszeit dokumentiert und mit dem Fahrplan abgeglichen. Für Sicherheit und Fahrerverhalten wurden u. a. technische Prüfplaketten, die Art der Sicherheitsgurte, Ablenkungen des Fahrers durch Telefonieren erfasst. Zu Ausstattung und Service an Bord zählten z. B. der Zustand der Toilette, Funktionen am Sitzplatz wie Klapptisch oder Belüftung und Durchsagen. Der optische Buszustand (äußere Sauberkeit) wurde erfasst und bewertet. Beim Fahrtbeginn waren u. a. die Kennzeichnung der Busse, die Gepäckaufgabe, die Begrüßung und Informationen zum Fahrtverlauf durch das Servicepersonal bewertungsrelevant. Ankunft und Ausstieg bewertet die Gepäckausgabe und den Service beim Verlassen des Busses.
Verbindungssuche: 30 %
Wesentliche Kriterien bei der Suche im Internet waren Informationen zu Tarifen und Strecken, zur Ausstattung der Busse, zu Fahrgastrechten, Datenschutz sowie aktuelle Verkehrsinformationen.
Buchung: 30 %
Bei der Buchung wurden unter anderem die Vielfalt der Buchungsmöglichkeiten, Hinweise auf Zahlungsmodalitäten und Beförderungsbedingungen, die Zustellung/Verfügbarkeit des Tickets, Datenverschlüsselung und -sparsamkeit sowie die Transparenz des Buchungsprozesses erfasst. Bei der Stornierung sollte u. a. der Erfolg der Stornierung gesichert nachvollziehbar sein, die Stornierungskosten den Vorab-Informationen entsprechen.
Mängel in den AGB
Geprüft, aber nicht bewertet, da fast alle Anbieter eine Unterlassungserklärung gegenüber der Verbraucherzentrale NRW abgegeben haben. Ein juristischer Gutachter prüfte, ob die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) unzulässige Klauseln enthalten, die den Kunden benachteiligen.
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@jubaberlin: Der Sitzabstand war nicht Gegenstand der Untersuchung. Er wurde nicht geprüft, da die Anbieter (mit Ausnahme des ADAC Postbus) keine einheitlichen Busmodelle benutzen und so keine verlässliche Aussage hätte getroffen werden können. Es werden keine speziellen Busse für diesen Fernlinienverkehr hergestellt, sondern es kommen Standardreisebusse zum Einsatz. Insofern gilt Ihre Klage für den Reisebusmarkt generell. Wir können ggf. bei einem weiteren Test darauf eingehen und die gängigen Abstände nennen. (Se)
... ist eine meiner Meinung nach wesentlich Info bezüglich Komfort: Nämlich der Sitzabstand. Es sind nun mal manche Menschen größer als andere und bei stundenlangen Fahrten (mit wesentlich weniger Möglichkeiten aufzustehen als im Hauptkonkurrenten Bahn) ist der Sitzabstand ein wesentliches Kriterium. U.a. bekommt man darüber bei Vergleichen von Fluglinien meistens etwas raus. Dass die Stiftung WT dazu überhaupt nichts schreibt finde ich schon sehr schwach und erstaunlich wenig vom Nutzer her gedacht. Oder hab ich da was übersehen/überlesen?! Wenn nicht: Dann gäbs für mich für diesen Test nur die Bewertung "ausreichend"; fehlende Info zum Sitzabstand führt zur Abwertung...
@solitude: Wir haben den Stornierungsvorgang überprüft und bewertet, das Ergebnis wurde in dem Prüfpunkt "Buchung" berücksichtigt. Unter anderem haben wir überprüft, ob die Stornierungskosten den Vorab-Informationen entsprachen, siehe auch Details im Infokasten "So haben wir getestet". (spl)
Ich finde es schade, dass ein Kriterium für Kundenfreundlichkeit in diesem Test so schwer überprüfbar ist, weil man es erst nach einigen Klicks entdeckt (wenn man danach sucht): Die Bedingungen für Umbuchung bzw. Stornierung einer Fahrt. Während etwa der "Testsieger" Flixbus dafür mindestens 3 € berechnet und der ADAC-Postbus mindestens 5 €, ist dasselbe bei Meinfernbus gratis, wenn man sich den Fahrpreis als Online-Gutschein (12 Monate gültig) gutschreiben lässt. Die Bedingungen findet man erst in der jeweiligen Einzelkritik des Anbieters und wenn ich mir die Platzierung der Anbieter anschaue, frage ich mich, ob dieses Kriterium überhaupt in die Endnote eingegangen ist. Ein deutlicher Hinweis wäre wünschenswert.
Ein Problem bei vielen Anbietern ist das Telefonieren der Busfahrer während der Fahrt: Einige nutzen dafür eine Freisprecheinrichtung, andere aber nicht. Hier sind die Anbieter gefragt, ihren Fahrern die entsprechende Technik zur Verfügung zu stellen
Seit kurzem bietet meinfernbus.de den Transport von Falträdern nur noch zum Fahrradaufpreis an. Obwohl mein Faltrad zusamgeklappt, in einer Tasche sicher verstaut, nicht die Gepäckmaße übersteigt, wurde in allen Fernbussen ein Aufpreis in Höhe der Standardfahrradgebühr verlangt, wobei der Transport doch um einiges weniger Aufwand und Platz erfordert.
Da hat die Bahn noch etwas vorraus.