
Der Markt für Fernbusreisen wächst. Es gibt immer mehr Linien, die Passagierzahlen steigen stetig – und die Tickets sind günstig. Doch wie steht es um Komfort, Sicherheit und Pünktlichkeit? Neben Verbindungssuche und Buchungsmodalitäten bewerteten die Tester vor allem diese Aspekte. test nennt die Stärken und Schwächen der neun getesteten Anbieter, informiert über Preise und Streckennetz, und sagt, über welche Suchmaschinen Reisende günstige Busverbindungen finden können.
Zu diesem Thema bietet test.de einen aktuelleren Test: Fernbusreisen.
Unschlagbar preiswert
Von Berlin nach Hamburg für 8 Euro, von Köln nach München für 19 – eine Fahrt mit dem Fernbus ist unschlagbar preiswert. Zeit müssen die Reisenden allerdings mitbringen. Der Bus ist meist viel länger unterwegs als etwa die Bahn. Die Stiftung Warentest hat geprüft, was der neue Mobilitätsservice taugt. Das Ergebnis ist erfreulich. Das Urteil für die Testfahrten lautet bei allen geprüften Fernbuslinien mindestens gut. Die Busse sind bequem, pünktlich, der Service ist ordentlich. Auch bei der Verbindungssuche, beim Buchen und Stornieren treten nur gelegentlich Schwächen auf.
Unfaire Klauseln
Also alles in bester Ordnung? Nicht ganz. Da wären noch die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), die das Vertragsverhältnis zwischen Busunternehmen und Fahrgast regeln. Noch bis vor ein paar Monaten waren sie bei den meisten Anbietern alles andere als fair. Erst unter juristischem Druck von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen haben die Firmen ihre Bedingungen geändert.
Sicherer Transport
Der Bus gilt als eines der sichersten Verkehrsmittel. Weniger als 0,1 Prozent aller 2012 tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer waren Bus-Insassen, so das Statistische Bundesamt. Linienbusse werden streng kontrolliert. Sie müssen jährlich zur Hauptuntersuchung, ab dem zweiten Jahr der Zulassung zusätzlich zur Sicherheitsprüfung. Nach dem dritten Jahr erfolgt diese Prüfung vierteljährlich. Für Busfahrer, deren Führerschein alle fünf Jahre verlängert werden muss, gelten strenge Lenk- und Ruhezeiten. Die Tester sahen sich Zustand und Ausstattung der Busse genau an. Sie kontrollierten, ob Prüfplaketten aktuell waren, und sie beobachteten die Fahrer. An den oft recht neuen Bussen gab es kaum etwas auszusetzen. Die Fahrer waren aber mitunter durch den Verkauf von Snacks und Getränken abgelenkt oder durch Telefonieren. Bei City2city fiel eine teilweise recht aggressive Fahrweise negativ auf. [Update 19.11.2014] Der Anbieter City2city hat inzwischen den Betrieb eingestellt. [Update Ende] Auf den meisten Fahrten hatten die Testpassagiere trotzdem ein gutes subjektives Sicherheitsempfinden.
Vier von fünf Bussen pünktlich
Ausstattung und Service sind bei den meisten getesteten Linien gut. Dein Bus und Eurolines fallen etwas ab, da sie zum Teil mit älteren Fahrzeugen unterwegs sind, bei denen nicht alles in Ordnung war. Zum Beispiel war die Inneneinrichtung mitunter etwas abgenutzt, Klapptische beschädigt und der Geruch unangenehm. Um die Pünktlichkeit zu prüfen, haben die Tester von jedem Anbieter 40 Fahrten ausgewertet. Ergebnis: 80 Prozent aller Busse waren pünktlich. Sie haben den Fahrplan mit einer Toleranz von fünf Minuten eingehalten. Verspätungen von mehr als 30 Minuten gab es nur bei 12 von 360 überprüften Fahrten. Das sind rund 3 Prozent. Fernbusse sind oft lange unterwegs. Mithilfe des kostenlosen WLan kann sich der Fahrgast bei fast allen Anbietern die Zeit mit Internetsurfen vertreiben. Allerdings war das WLan auf den Testfahrten nicht immer verfügbar.