Wer steckt hinter dem Veranstalter? Wie sieht die Unterkunft meines Kindes aus und wie viele Betreuer sollten die Reisegruppe begleiten? Es gibt zahlreiche Aspekte, die bei der Suche nach einem guten Reiseangebot bedacht werden müssen. Mit der Checkliste verlieren Sie nicht den Überblick.
- Allgemeine Geschäftsbedingungen. Schauen Sie auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Sind sie leicht zu finden? Gute Reiseveranstalter halten ihre Bedingungen so vor, dass sie problemlos zu finden sind.
- Versicherung. Eine Haftpflichtversicherung ist für den Reiseveranstalter ein Muss, ebenso eine Insolvenzversicherung. Wenn sie als Eltern die Reise vor dem Beginn bezahlen, dann müssen Sie vom Veranstalter einen Reisepreissicherungsschein erhalten. Dieser garantiert Ihnen, dass Sie Ihr Geld oder einen Teil davon zurück erhalten, wenn der Veranstalter vor oder während der Reise insolvent wird. Jugendämter oder kirchliche Gemeinden benötigen solch einen Schein nicht.
- Mindestteilnehmerzahl. Ein Großteil der Reiseanbieter behält sich vor eine Absage der Reise vor, wenn nicht genügend Anmeldungen eingehen. Der Anbieter muss dann bekannt geben, bis zu welchem exakten Datum eine Mindestzahl an teilnehmenden Kindern erreicht sei muss, damit die Reise stattfindet.
- Erreichbarkeit. Vor der Fahrt sollte der Reiseveranstalter an ein bis zwei Tagen in der Woche auch außerhalb der Öffnungszeiten des Büros telefonisch erreichbar sein. Für die Zeit der Reise sollte er rund um die Uhr erreichbar sein. Die Information und Beratung vor und während der Fahrt muss kostenlos sein.
- Weltbild. Ob Sportjugend oder Kirchengemeinde, politische Organisation oder gewerkschaftsnaher Verein: Ein guter Reiseveranstalter zeigt öffentlich, wenn er eine bestimmte religiöse, politische oder sonstige Ausrichtung hat.
- An- und Abreise. Die Informationen zu An- und Abreise sollten keine Fragen offen lassen. Im Reiseangebot muss stehen, ob die Kinder mit Bus oder Bahn anreisen, wo die Fahrt beginnt und wo sie endet – aber auch, wie lange sie voraussichtlich dauern wird. Mindestens ein Betreuer muss auf der Hin- und Rückreise dabei sein. Bei langer Anfahrt sollte auch diese Zeit in Bus oder Bahn soweit möglich unterhaltsam gestaltet sein. Ein guter Reiseveranstalter prüft regelmäßig, ob die Busfahrer eine Lizenz haben und die Busse fahrtauglich sind.
- Unterkunft. Prüfen Sie ob im Prospekt klar zu erkennen ist, wie viele Betten ein Zimmer umfasst und ob es für Betreuer getrennte Schlafbereiche gibt. Viele Kinder sind Gruppenunterkünfte nicht gewohnt, mehr als sechs Betten pro Zimmer sollten ihnen daher nicht zugemutet werden. Eine Möglichkeit, wertvolle Gegenstände wegzuschließen, sollte es ebenfalls geben. Die Reiseveranstalter sind in der Pflicht – sie müssen regelmäßig prüfen, ob die Unterkünfte hygienischen einwandfrei sind und ausreichend Vorkehrungen für Notfälle geschaffen sind.

Das Gütesiegel QMJ
- Gütesiegel. Rund 300 Einrichtungen tragen deutschlandweit das Gütesiegel QMJ Qualitätsmanagement Kinder- und Jugendreisen des BundesForum Kinder- und Jugendreisen. Sie erfüllen mit ihren Zimmern, der Verpflegung und dem Personal Qualitätsstandards für die Unterbringung junger Gäste. Auf der Seite des BundesForums können Sie nachsehen, ob die Unterkunft des Reiseveranstalters dazuzählt.
- Verpflegung. Prüfen sie, ob die Kinder und Jugendlichen den ganzen Tag über versorgt sind oder ob nur Halbpension im Preis inbegriffen ist. Die Mahlzeiten sollten ausreichend und ausgewogen sein und für Vegetarier oder bei Lebensmittelunverträglichkeiten, Allergien oder Ernährungseinschränkungen aus religiösen Gründen entsprechend angepasst werden können.
- Fahrt-Programm. Legen Sie Wert darauf, dass der Reiseveranstalter ein Programm für die Zeit der Reise ausgearbeitet hat. Es sollte nicht zu starr sein, sprich: Kinder oder Jugendliche sollten zwischen Aktivitäten auswählen können und die Möglichkeit haben, das Programm mitzugestalten.
- Altersgruppen. Die Altersspanne in einer Reisegruppe sollte nicht zu groß sein. Nur dann können Betreuer ein altersgerechtes Programm ansetzen. Das BundesForum Kinder- und Jugendreisen empfiehlt einen Altersunterschied von 2 bis 3 Jahren. Gruppierungen von beispielsweise 9 bis 11 Jahre sind daher angemessen.
- Betreuerausbildung. Klären Sie, ob die Betreuer vor der Fahrt in rechtlichen und pädagogischen Fragen geschult worden sind. Das BundesForum Kinder- und Jugendreisen setzt mindestens 40 Stunden Schulung sowie eine Erste-Hilfe-Ausbildung voraus.
- Betreuerschlüssel. Sechsjährige Kinder brauchen mehr Aufmerksamkeit als 13-Jährige. Daher empfiehlt das BundesForum Kinder- und Jugendreisen die Faustregel: Das Alter der Kinder gibt an, wie viele Reiseteilnehmer ein Betreuer ungefähr beaufsichtigen sollte. Sind die Kinder erst sechs Jahre alt, ist ein Betreuer am besten nur für sechs Kinder zuständig, bei 13-Jährigen reicht ein Betreuer für 13 Jugendliche. Der Betreuungsaufwand ist jedoch höher, wenn behinderte Kinder mitreisen, aber auch wenn das Programm Ausflüge mit erhöhtem Risiko beinhaltet, wie etwa Radtouren oder Klettern.

- Gütesiegel. Die Partner und Mitglieder des BundesForum Kinder- und Jugendreisen verpflichten sich, sich an festgeschriebene Leitsätzen für Ferienreisen zu halten. Zudem tragen rund 20 Reiseveranstalter das Gütesiegel QMJ Sicher Gut! des gemeinnützigen Vereins. Dann gilt: Sowohl die Rahmenbedingungen als auch die Reisebegleitung der Anbieter wurden durch den Verein zertifiziert. Welche Veranstalter dazu zählen, können Sie unter www.SicherGut.net nachsehen.
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- Betroffene eines Flugausfalls können einen zeitnahen Ersatzflug oder Erstattung des Ticketpreises fordern. In bestimmten Fällen haben sie Anspruch auf Entschädigung.
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- Urlaubsplanung beginnt oft im Internet. Stiftung Warentest hat 15 Buchungsportale für Hotelzimmer und Ferienwohnungen getestet, darunter AirBnb, Booking.com und Expedia.
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- Die Stiftung Warentest hat hinter die Kulissen von Aida, Costa, MSC und Tui Cruises geblickt – so steht es um Sicherheit, Arbeitsbedingungen und Umweltschutz an Bord.
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