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Burger King punktet beim Whopper mit Grillaroma, bei den Pommes mit Kartoffelnote. Sein Menü enthält aber mehr Schadstoffe und Kalorien als das von McDonald’s.
Testergebnisse für 3 Fastfoodmenüs 09/2013
Sobald das Fleisch gegrillt ist und das Brötchen getoastet, geht alles ganz schnell. Käse, Gurken- und Tomatenscheiben, etwas Blattsalat, ein paar Zwiebelringe und verschiedene Soßen – fertig ist der Hamburger. Im Fastfoodrestaurant müssen Kunden nicht lange warten.
Burger, Pommes frites und Salat sind als schnelle Sattmacher beliebt. Allein Fastfoodriese McDonald’s versorgt nach eigenen Angaben jeden Tag mehr als 2,7 Millionen Gäste in Deutschland. Knapp 45 000 Tonnen Rindfleisch verarbeitet er im Jahr.
Schnelle Menüs mit schlechtem Ruf

© Stiftung Warentest

So schnell das Essen, so schlecht sein Ruf. Ist er gerechtfertigt? Sind Burger und Co. ungesund und fettreich? Wir gaben Bestellungen auf bei McDonald’s und Burger King. Außerdem besuchten wir Kochlöffel, einen deutschen Fastfoodanbieter mit knapp 90 Filialen vorwiegend in den alten Bundesländern.
Die Menüs im Test bestehen jeweils aus einem Burger mit Rindfleischbratling, einer mittleren Portion Pommes frites mit Ketchup, einem gemischten Salat mit Balsamico-Dressing und einem Cola-Getränk. Am Ende steht fest: Zu viele Kalorien enthalten alle Menüs. Auch mit Fett und Salz geizen sie nicht. Das Menü von Burger King überzeugt mit dem besten Geschmack, enthält aber mehr Schadstoffe als die Konkurrenz. McDonald’s liegt knapp vorn – mit dem Gesamturteil befriedigend.
Lecker, aber schadstoffbelastet
Die Burger sollen immer gleich schmecken. Zu jeder Tageszeit, überall. Das ist der Anspruch der Fastfoodketten. In der sensorischen Prüfung schneiden der Big Mac von McDonald’s und der Star-Burger von Kochlöffel gut ab, der Whopper von Burger King sogar sehr gut. Die Fleischbratlinge, Patty genannt, schmecken kräftig nach Rindfleisch. So soll es sein. Auch die Laboranalyse bestätigt Rindfleisch. Pferdefleisch, wie der Skandal im vergangenen Frühjahr manche befürchten lässt, enthalten die Burger nicht. Auch andere Tierarten wie Schwein oder Esel entdeckten die Prüfer nicht.
Insgesamt liegt der Big Mac knapp vorn. Die Tester fanden keine Schadstoffe. Mit rund 500 Kilokalorien und gut 25 Gramm Fett ist er der leichteste Burger im Test.
„Geschmack ist King“, wirbt Burger King und grillt das Fleisch über offener Flamme. Das Aroma, das sich dabei entwickelt, krönt den Whopper beim Geschmack tatsächlich zum König. Vom Thron stürzt ihn der Schadstoffgehalt. Offenbar im Zusammenspiel von Feuer und Fleisch entsteht schädliches 3-Monochlorpropandiol (3-MCPD). Der Gehalt im Whopper ist jedoch so gering, dass keine Gesundheitsgefahr davon ausgeht. In größeren Mengen löst der Schadstoff im Tierversuch Krebs aus.
Knusprig, aber ungesund
Wichtig für den Geschmack der Pommes frites ist das Frittierfett. Verwenden die Mitarbeiter in der Küche das Öl zu lange, leidet der Geschmack der Pommes. Bei Kochlöffel hätte es frischer sein sollen. McDonald’s und Burger King tauschen das Frittierfett offenbar rechtzeitig aus.
Burger King setzt beim Frittieren auf Palmfett und Sonnenblumenöl. Bei Kochlöffel deutet die Laboranalyse ebenfalls auf eine Mischung hin, die Palmfett enthält (mehr zur Rohstoffherkunft). Die Pommes frites werden darin schön knusprig. Der Nachteil: Raffiniertes Palmfett ist dafür bekannt, dass es häufig mit schädlichen Glycidyl-Estern belastet ist. Die können beim Frittieren in die Pommes gelangen. Bei Burger King und Kochlöffel fanden die Tester erhöhte Mengen dieser Schadstoffe. Sie lösen wahrscheinlich Krebs aus.
Weicher, aber gesünder
McDonald’s verzichtet auf Palmfett und verwendet eine Mischung aus Sonnenblumen- und Rapsöl. Die Pommes bleiben insgesamt weicher, enthalten aber auch deutlich weniger Glycidyl-Ester und ungesunde gesättigte Fettsäuren als die Kartoffelstäbchen der Konkurrenz. Schon im Pommes-frites-Test der Stiftung Warentest (03/2007) punktete McDonald’s mit weniger gesättigten Fettsäuren als die meisten anderen Anbieter. Seitdem hat die Firma die Rezeptur für das Frittierfett nach eigener Aussage weiterentwickelt, auch die Menge der ungesunden Transfettsäuren gesenkt. Sie erhöhen das Risiko für Herzerkrankungen und Diabetes.
Acrylamid in allen Pommes frites
Acrylamid entsteht beim Frittieren. Alle Pommes im Test enthalten den Schadstoff, der wahrscheinlich krebserregend und erbgutschädigend wirkt. In der Ernährung lässt sich Acrylamid nicht vollständig vermeiden. Seit 2011 gelten in der Europäischen Union Richtwerte für den Acrylamid-Gehalt in Lebensmitteln. Bei Pommes frites sind es 600 Mikrogramm pro Kilogramm. Die Pommes von Kochlöffel in Hildesheim überschritten diesen Richtwert deutlich.
Zu viele Kalorien, zu fett, zu salzig
Erwachsene zwischen 25 und 50 Jahren sollten mit einer Hauptmahlzeit etwa 720 Kilokalorien und 24 Gramm Fett aufnehmen. So empfiehlt es die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Die Fastfoodmenüs enthalten erheblich mehr, das von Burger King zum Beispiel rund 50 Gramm Fett (Nährwerte siehe Kommentare). Außerdem sind sie sehr salzig. Das Menü von Kochlöffel übersteigt sogar die empfohlene Höchstmenge von 6 Gramm Speisesalz pro Tag. Der schlechte Ruf des Fastfoods kommt also nicht von ungefähr. Gesund und ausgewogen ist das nicht.
McDonald’s serviert mit seinem Menü deutlich weniger Kalorien und Fett als die Konkurrenz. Doch kein Wunder: Der Fastfoodriese bietet die kleinsten Portionen. Der Big Mac, mit zwei Fleischbratlingen als „Doppeldecker, doppelt lecker“ beworben, wiegt gut 60 Gramm weniger als der Whopper von Burger King.
Ein Rezept für leckere Hamburger zum Selbermachen – mit viel Gemüse, magerem Rindfleisch und raffinierter Würze – steht im aktuellen Rezept des Monats.
Saftschorle statt Cola
Wer auf Fastfood nicht verzichten will, aber wenigstens auf ein paar Kalorien, kann sie beim Getränk einsparen. Die 0,4 Liter großen Softdrinks im Test enthalten jeweils etwa 170 Kilokalorien. Die Restaurants bieten aber auch Saftschorlen und Wasser an. Wasser bringt gar keine Kalorien mit und 0,4 Liter Apfelschorle kommen auf etwa 100 Kilokalorien.
Selbst ein vermeintlich leichter Salat kann sich als schwere Kost entpuppen: Bei Kochlöffel gehören Gurken in Sahne-Dill-Soße und marinierte Weißkohlstreifen zum gemischten Salat. Wer darüber noch das Balsamico-Dressing gießt, hat am Ende stolze 13 Gramm Fett in der Salatschale.
Am Ende bleibt viel Müll zurück

Was vom Essen übrig bleibt. Die Menüs verursachen jede Menge Abfall. © Stiftung Warentest
Die Fastfoodanbieter verkaufen ihre Speisen aufwendig verpackt. Papier und Pappe schützen Burger und Pommes, Plastikhauben bedecken Salatmischungen. Das ist hygienisch. Mineralölrückstände, die aus bedruckten Verpackungen in Lebensmittel übergehen können, fanden die Tester bei der Laboranalyse nicht. Wer auf Fastfood nicht verzichten will, hat keine Wahl. Er verursacht viel Müll. Die schnellen Menüs hinterlassen noch lange ihre Spuren.
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Gott sei dank kann und mag ich selber kochen. Schmeckt besser, ist viel gesünder und dazu noch billiger.
da Koch ich doch mit viel Liebe selbst zubereitetes Essen, am Besten wärs natürlich noch selbst angebaut
da Koch ich doch mit viel Liebe selbst zubereitetes Essen, am Besten wärs natürlich noch selbst angebaut
Wenn ich danach gehe welche Schadstoffe im Essen sin darf ich eigentlich gar nichts mehr essen. Ich esse was mir schmeck und ob ich dadurch ein oder zwei Jahre früher den Löffel abgebe ist mir in diesem Falle egal. Hauptsache es schmeckt.
Ich wünsche, dass dieser Test die Fastfoodketten dazu bewegt, bessere und weniger Fette zu benutzen.
Dieses Essen wird zum Großteil von Jugendlichen und Kindern bevorzugt.
Und dass diese immer dicker werden, hängt auch an so kleinen Dingen wie das Angebot solcher Ketten.