Falsch oder gar nicht gekennzeichnet
Bei kosmetischen Produkten ist die Angabe aller Inhaltsstoffe Pflicht – ähnlich einer Zutatenliste bei verpackten Lebensmitteln. Wir haben uns die Deklaration der Fanschminken angeschaut. Nicht alle Anbieter halten sich an die gesetzlichen Vorgaben.
Bunte Schminke ohne Farbstoffe
Schwarz, Rot und Gold – für die deutschen Nationalfarben sorgen Farbstoffe. Sie verstecken sich in der Liste der Inhaltsstoffe hinter dem Kürzel CI, für Colour Index, und einer fünfstelligen Zahl – zum Beispiel CI 77266 (siehe Special Kosmetikdeklaration). Bei der Fanschminke von Metamorph sind die Farbstoffe mehr als versteckt – sie finden sich nämlich gar nicht auf dem Produkt. Bei den Tattoos von Tedi und Elasto form konnten wir im Labor Farbstoffe nachweisen, die in der Liste der Inhaltsstoffe nicht angegeben sind. Es handelt sich aber um zugelassene Farbstoffe. 2014 waren WM-Schminkstifte nach einer behördlichen Untersuchung wegen eines verbotenen Farbstoffs zurückgerufen worden.
Mal mit, mal ohne, mal doppelt
Bei den Tattoos von Tedi ist Isophoron in der Liste der Inhaltsstoffe aufgeführt. Das Lösemittel darf jedoch nicht in kosmetischen Produkten verwendet werden. Nachweisbar war es in den Tedi-Klebe-Tattoos aber nicht. Dafür ist Isophoron in den Tattoos von Fries in hohen Mengen enthalten. Dieser Anbieter hat das Lösemittel nicht deklariert; er hat sich die Liste der Inhaltsstoffe stattdessen komplett gespart. Irritierend: Bei der Schminke desselben Anbieters finden sich dagegen gleich zwei verschiedene Inhaltsstofflisten, eine auf der Umverpackung und eine auf der Banderole um den Schminkstift. Auf der Banderole ist Isobutylparaben aufgeführt. Dieser Konservierungsstoff ist in Kosmetika verboten. Laut Anbieter wurde die Rezeptur des Produkts verändert, die Banderole aber nicht angepasst. Der Konservierungsstoff sei nicht mehr enthalten. Ob dem tatsächlich so ist, haben wir nicht geprüft. Der Schminkstift von Fries ist schon wegen seiner hohen Gehalte an Moah mangelhaft.