
Unter dem Motto „Fahr wieder Rad“ eröffnet Tchibo die Fahrradsaison und bietet ein faltbares Schloss mit spezieller Technik: 14 bogenförmige Teilsegmente versprechen Flexibilität beim Anschließen und platzsparenden Transport. Ob Ihr Rad mit dem Schloss für 17,95 Euro tatsächlich „gut gesichert“ ist, wie die Tchibo-Werbung behauptet, zeigt der Schnelltest.
Ein leichtes Schloss zum Einrollen
Das faltbare Fahrradschloss von Tchibo ist ein echter „Hingucker“. Aufgrund seiner speziellen Bauart kann es für den Transport rund um den Schließzylinder gewickelt werden. So ergibt sich eine kompakte Rolle in Form einer Erdnussdose. Die lässt sich im Rucksack transportieren oder mithilfe der beigefügten Halterung platzsparend am Fahrradrahmen befestigen. Positiv: Das Schloss wiegt nur etwa 500 Gramm.
Das Anschließen klappt
Trotz des geringen Gewichts sind die bogenförmigen Segmente des Tchibo-Faltschlosses immerhin ausreichend lang und beweglich, um damit zum Beispiel gleichzeitig Rahmen und Hinterrad an einem Pfahl anzuschließen. Allerdings darf der Pfahl nicht allzu dick sein.
In Sekundenschnelle geknackt
Wie aufbruchsicher das Schloss ist, haben ein Experte und zwei handwerklich geschickte Laien überprüft. Das Ergebnis ist enttäuschend. Den Prüfern gelang das Knacken sogar mit einfachen Werkzeugen. Und der Bruch gelang recht schnell: Je nach Methode benötigten sie weniger als eine Minute – im schnellsten Fall sogar weniger als 15 Sekunden. So ist das Schloss auch keine Empfehlung für Radler, die einfache Schlösser gerne nutzen, um ihr Fahrrad nur für kurze Zeit zu sichern – etwa während sie einkaufen: Kommen sie zurück aus dem Laden, könnte das Fahrrad weg sein.
Ein Schloss mit eingebautem Suchspiel
Wer das aufgerollte Schloss erstmals in die Hand nimmt, hat zudem ein Problem: Auf Anhieb lässt es sich nicht entrollen. Auch die Anleitung ist hier wenig hilfreich. Der Kunde muss erst einmal einige Zeit lang versuchen, das Anfangssegment zu finden, das sich dann mit leichtem Kraftaufwand herausziehen lässt. Wer Handschuhe trägt oder das Rad in der Dunkelheit aufschließen möchte, hat schlechte Chancen.
Das Abschließen funktioniert einfach
Das Abschließen funktioniert hingegen recht einfach. Dafür benötigt man nicht einmal den Schlüssel: Zusammenstecken und Knopf drücken. Auch ansonsten erweist sich die Handhabung meist als relativ einfach. Die Bedienungsanleitung ist hilfreich – abgesehen von der kaum erläuterten Erstnutzung. Außerdem erfreulich: Bei der Schadstoffprüfung hatten unsere Chemiker nichts zu beanstanden.
Fazit: Das Schloss ist nicht zu empfehlen
Von wegen „gut gesichert“. Das faltbare Fahrradschloss von Tchibo ist relativ einfach und schnell zu knacken. Schade, denn das geringe Gewicht und die flexiblen Einsatzmöglichkeiten sind Pluspunkte. Wenn Sie als Käufer des Schlosses jetzt ins Grübeln geraten: Online-Kunden von Tchibo können das Schloss im Rahmen des Widerrufsrechts innerhalb von 14 Tagen ab Erhalt zurücksenden. Wenn Sie Ihr Schloss behalten wollen, sollten Sie es eher als Zweitsicherung nutzen, etwa in Kombination mit einem andersartigen Schloss, zum Beispiel einem Rahmenschloss oder einem Bügelschloss. Motto: Doppelt hält besser.
Tipp: Weitere Informationen finden Sie in unserem Fahrradschlösser-Test.
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Aber was gut ist, ist leider auch schwer, jedenfalls ziemlich schwer. Kein renommierter Hersteller konnte bisher jedenfalls ein Schloss entwickeln, an dem sich die Profis die Zähne ausbeißen und das leicht gebaut war. Das liegt in der Natur der Materialien. Was haltbar sein soll, muss aus gutem, gehärtetem Stahl gefertigt sein. Und der wiegt nun mal ein wenig. Meist sind dies Bügelschlösser, die allerdings auch ein gutes, stabiles Schloss haben müssen.
Sah ja zuerst gut aus, aber nicht zu benützen, Fürs Fahrrad mit normalen Speichen nicht geeignet verkannten. Wie kann man so was nur anbieten?
Dass sich Tschibo nicht schämt, seinen Kunden, solch einen Mist zu verkaufen. Früher stand Tschibo für gute Qualität zum günstigen Preis und heute: "fast nur noch Mist u. Scheiss".
Jedenfalls bei meinem Rad (übrigens bei Tchibo gekauft) müssten die Segmente verkantet werden, damit das Schloss schließt und dies ist unmöglich. Ich werde das Schloss zurückgeben.