„Starten Sie jetzt durch und nehmen Sie Fahrt auf“, heißt es im internen Finanzreport der Postbank Finanzberatung. Bis zum 19. Februar 2010 müssen Gebiets- und Vertriebsdirektoren mit ihren untergebenen Verkaufs- und Bezirksleitern sowie den Finanzmanagern Erfolgspläne ausarbeiten. Nur wenn die Berater die Ziele fürs Bausparen, für Baufinanzierungen, Versicherungen und Fonds erreichen, erhalten sie zusätzlich zu den „normalen Provisionen“ noch eine Prämie.
„Erstklassig sind die Prämienchancen“ angeblich. Doch an die „Prämientöpfe“ kommt nur, wer drei von vier Zielen zu 100 Prozent erreicht. Das Bausparziel ist Pflicht. Berater, die keine 36 Neuverträge mit einem Vertragsvolumen von 2,5 Millionen Euro pro Jahr schaffen, gehen leer aus. „Schon da werden die meisten scheitern und keine Prämie bekommen“, schreibt uns Vertriebsdirektor Helmut Klein*.
Schafft ein Berater das Bausparziel, muss er noch Baufinanzierungen über eine Million Euro verkaufen. Die weiteren Prämienziele sind Postbank-Lebensversicherungen über 250 000 Euro und Fondsabschlüsse über die gleiche Summe. Es reicht jedoch nicht, diese Ziele zu erreichen. Auch die Nebenbedingungen müssen erfüllt sein: pro Jahr 36 Neukunden fürs Bausparen, 12 Girokonten oder Policen des Versicherers Huk für die Baufinanzierung sowie 12 Riester-Renten der Postbank-Versicherung oder der Fondsgesellschaft DWS für das Fonds- oder Lebensversicherungsziel.
Um die Ziele zu erreichen, üben die Führungskräfte mächtig Druck aus. Sie selbst dürfen nämlich nur in den Prämientopf greifen, wenn ihre Mitarbeiter die Umsatzziele der Führungskräfte geschafft haben.
„Wer nicht spurt, kann zum Beispiel mit einem ‚Statuswechsel‘ bestraft werden. Vertriebsdirektoren werden gekündigt, Verkaufsleiter zum Finanzmanager degradiert“, erklärt Klein.
Eine typische Strafe sei die Wegnahme des Kundenstamms. Die Verdienstmöglichkeiten des Beraters gingen danach gegen null. „Sie hängen dann von seiner Fähigkeit ab, neue Kunden zu gewinnen.“
* Name von der Redaktion geändert.
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Hallo, auch ich bin von der BHW enttäuscht. Ich habe ein Grundstück geerbt und mich diesbezüglich an einen BHW Makler gewandt, habe mit ihm einen Vertrag über 6 Monate abgeschlossen und schon nach kurzer Zeit hatte er e angebliche "Käufer" für mich gefunden. Komisch war nur, dass ich mich selber um Klärung bemühen musste, ob die "Käufer" es nun kaufen oder nicht. Sechs Monate und zwei nicht unterschriebene Kaufverträge später kam die BHW auf die Idee, mir einen Kredit über 10000 Euro anzubieten, die Boden und Wasserproben auf dem Grundstück wären so teuer. Ich habe abgelehnt mit dem Hinweis, dass der Vertrag ausgelaufen wäre, ich rief auch die angeblichen "Käufer" an, zwecks Klärung, ob sie es nun haben wollen oder nicht. Antwort der "Käufer": Nein, da die Boden und Wasserproben mit 10000 Euro zu teuer wären. Woher wussten sie die Summe? Sie steckten alle unter einer Decke. Ist es möglich, dass die BHW falsche Käufer einsetzt, damit sie Kredite vergeben kann?
Ich bekam gestern von einem Herrn J. aus einer Hamburger Postbankfiliale einen Brief, dass er mich zu Alternativen zum Dispo "beraten" will.
Ich habe aber weder ein Postbank-Girokonto noch Dispo-Probleme mit meinem Girokonto bei einer anderen Bank.
Alles sehr eigenartig
Ich habe grade mein Studium abgeschlossen und muss zum Beantragen von ALG II alle Vermögenswerte offen legen. Dazu gehört auch meine Lebensverssicherung bei der BHW. Die Bescheinigung habe ich am 27.03.2014 beantragt und bis heute 13.04.2014 selbst nach zweimaligem Telefonieren keine Bescheinigung zugesendet bekommen.
Dort soll der Kunde dazu gezwungen werden seine Versicherung aufzulösen, damit er staatliche Hilfen beantragen kann. Von den 5000 eingezahlten Euro würde er dann noch 20% wiederbekommen.
Nie wieder BHW.
@Mary1972: Es gibt auch andere Honorarberater. Wir hatten in Finanztest 02/13 zu den Honorartarifen für Rentenversicherungen berichtet: www.test.de / Suche / Honorartarife und in Finanztest 02/13 und Finanztest 10/09 Tipps zur Suche einer Anlageberatung beim freien Honorarberater veröffentlicht: www.test.de / Suche / Honorarberater. (maa)
Ich gehöre wie viele im o.g.Artikel zum Kreis der Geschädigten der Postbank. Durch eine konsequente Falschberatung meines damaligen Beraters habe ich einen beträchtlichen Anteil meines Erbes,sowie das Vertrauen in jeglichen Bankberater verloren.
Durch eine ausgesprochen gute Empfehlung einer sehr guten Freundin bin ich auf die Deutsche Honorarberatung-mit Sitz u.a.in Düsseldorf auf der Königsallee-aufmerksam geworden und seit mittlerweile einigen Jahren äußerst zufriedene Kundin.