
Die ERV hat eine neue Fahrradversicherung auf den Markt gebracht. Sie bietet Ersatz bei Fahrradklau, -beschädigung und Totalschaden zuhause und auf Reisen im In- und Ausland. test.de hat die Fahrradpolice im Schnelltest geprüft.
Kein Neuwert für Räder älter als drei Jahre
Für den Versicherungsschutz eines 500 Euro teuren Fahrrads zahlt der Fahrer bei der ERV im Tarif L 49 Euro Jahresbeitrag. Für ein 1 000 Euro teures Fahrrad kostet die Police 89 Euro und für ein 1 500-Euro-Rad 119 Euro, siehe Tabelle. Der Preis ist günstig, vor allem für die beiden höherwertigen Räder ist der Schutz im Vergleich zu den sieben Angeboten im aktuellen Test der preiswerteste. Bei Diebstahl oder zerstörtem Rad ersetzt der Versicherer den Neuwert nur für Räder, die nicht älter als drei Jahre sind. Für vier Jahre alte Fahrräder zahlt er noch 80 Prozent des Kaufpreises und bei einem sechs Jahre alten Fahrrad nur die Hälfte des Neuwertes. Bei noch älteren Rädern erhält der Geschädigte nur noch den Zeitwert ersetzt.
Nachts nur in geschlossenen Räumen versichert
Auch wenn das Rad während des Transports im Zug, Bus, Flugzeug oder Anhänger von Beförderungsunternehmen gestohlen oder beschädigt wird, erhält der Kunde Ersatz. In der Nacht müssen Urlauber und Ausflügler das Fahrrad vom Dachgepäckträger abnehmen. Denn zwischen 22 und 6 Uhr sind die Bikes auf und in einem abgestellten Fahrzeug nicht geschützt. Nur wenn Radler auf Tour oder in ihrer Stadt unterwegs sind, ist das Fahrrad 24 Stunden lang versichert. Das gilt jedoch nicht zu Hause. Hier muss das Rad zwischen 22 Uhr und 6 Uhr in Keller oder Wohnung eingeschlossen sein. Für alle Schadenersatzfälle ist der Kunde immer mit einem Selbstbehalt von 10 Prozent und mindestens 50 Euro dabei. Das ist viel. Andere Fahrradversicherer verlangen nur den halben Betrag als Selbstbehalt.
Rundumschutz kostet 20 Euro Aufpreis
Fahrradreparaturen übernimmt dieser Tarif nur, wenn das Rad nach einem Sturz, Feuer, oder Unfall des Transportfahrzeugs beschädigt ist. Für Schäden die durch Alter oder Verschleiß entstehen gibt es keinen Ersatz. Werden Zubehörteile wie Tachometer, Navi oder Satteltaschen geklaut, zahlt die Versicherung auch nicht. Wer auch Reparaturen für Verschleißteile im Versicherungsschutz wünscht, sollte den Tarif XL wählen. Dort werden Reparaturkosten bis zu 150 Euro und zusätzlich Kosten für die Fahrt zur Werkstatt mit bis zu 50 Euro ersetzt. Der XL-Tarif kostet jeweils 20 Euro mehr als das Standardangebot. Enthalten sind neben der Fahrrad-Notfall-Hilfe auch eine Reisegepäck-Versicherung, eine Reiseunfall-Versicherung und eine Reisehaftpflicht-Versicherung fürs Rad.
Diebstahlschutz über die Hausratversicherung günstiger
Tipp: Wenn dem Fahrer vor allem der Diebstahlschutz für sein Rad wichtig ist, dann kann er auch seine Hausratversicherung erweitern. Das ist oft die günstigere Variante. Für ein Fahrrad im Wert von 1 300 Euro verlangen die Versicherer je nach Wohnort zwischen 10 und 180 Euro Aufpreis. Das Plus beim Hausratschutz ist: Weitere Fahrräder im Haushalt sind zu diesem Preis auch geschützt und zwar bis zur Obergrenze, die meist 5 Prozent der vereinbarten Versicherungssumme für den Haushalt entspricht. Günstige Pakete für Hausrat und Fahrrad bieten zum Beispiel die Versicherer Asstel (Tarif Basis oder Plus) und LBN (Tarif Hausrat-Besser), mehr dazu im aktuellen Test.