Fahr­radsättel im Test

Tipps: Richtig sitzen: Der Rücken muss gerade sein

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Fahr­radsättel im Test Testergebnisse für 13 Fahrradsättel 08/2013 freischalten

Die Sitz­position

Der Po gehört auf die verbreiterte Sitz­fläche des Sattels. Der Radler sitzt richtig, wenn der Sattel unter dem Po verborgen bleibt. Wird die hintere Sattelkante sicht­bar, sitzt der Radler zu weit vorn.

Die Sattelneigung

Der Sattel sollte waagerecht ausgerichtet sein, allenfalls ein wenig nach vorn geneigt. Ist die Neigung zu stark, rutscht der Po nach vorn. Das Gewicht des Fahrers ruht dann auf der Sattelnase. Das belastet Damm und Genitalien und führt schnell zu Taub­heits­gefühlen, wunden Stellen und Schmerzen wegen einge­klemmter Nerven und mangelnder Durch­blutung. In der Folge werden auch die Hand­gelenke stärker belastet.

Die Rücken­linie

Egal ob sport­lich geneigt oder aufrecht, der Rücken muss beim Radeln gerade bleiben. Der runde Rücken entlastet zwar den Damm­bereich, schiebt aber die Schultern nach vorn, streckt die Arme durch und legt den Kopf ins Genick. Das führt zu Beschwerden in Schultern, Genick und Armen. Der gerade Rücken lockert die Schultern, entspannt Genick und Arme und erleichtert sogar die Atmung.

Die Sattelbreite

Rutscht der Po auf dem Sattel nach vorn, obwohl Sattellage und Rücken­linie korrekt sind, ist das ein Hinweis auf einen zu breiten Sattel und eine zu breite Sattelnase. Selbst wer einen breiten Po hat, sollte mal einen schmaleren Sattel ausprobieren.

Die Sattellage

Fahr­radsättel im Test - Für jeden Po den besten Sattel

Der Sattel lässt sich vor- und zurück­schieben. Richtig ist, wenn die Kniescheibe senkrecht über der waagerechten Pedal­achse steht.

Die Sattelhöhe

Fahr­radsättel im Test - Für jeden Po den besten Sattel

Sie stimmt, wenn das ausgestreckte Bein mit der Ferse auf dem unten stehenden Pedal ruhen kann und das Becken gerade bleibt.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 05.01.2018 um 12:30 Uhr
    Gewicht

    @bolander1: Ja, die Aussagen gelten auch für schwerere Personen, da die punktuelle Belastung mit dem Körpergewicht steigt. Zu eruieren wäre, ob ein Sattel der hohen Belastung gewachsen ist. Um das zu erfahren, sollten Sie mit Hilfe eines Fachhändlers eine Wahl treffen. Sie können auch vor dem Kontakt mit dem Sattelhersteller Ihrer Wahl diesbezüglich Kontakt aufnehmen. (Se)

  • bolander1 am 03.01.2018 um 09:48 Uhr
    Gewicht

    Hallo, in wie fern spielt das Gewicht des Fahrers für das Ergebnis eine Rolle (z.B. 140kg)? Gelten dann noch die gleichen Aussagen?

  • vier56 am 21.11.2015 um 23:13 Uhr
    Voll ins Schwarze!

    Nachdem mir mein Fahrrad geklaut worden war (sehr mittelmäßiger Sattel), hat mir eine Nachbarin ihr altes Markenrad geschenkt. Der Sattel war noch unbequemer als der alte, also war es höchste Zeit, endlich was für meinen Po zu tun. Den habe ich mir nach der Anleitung in diesem Artikel mittels Sitzens auf Wellpappe vermessen, dann drei verschiedene Sättel zum Testen bestellt und sie nacheinander auf der gleichen Strecke ausprobiert (Ebene mit verschiedenen Belägen und bergauf). Mit dem WIngs bin ich die Strecke zweimal gefahren, weil ich dauernd vergaß, dass ich ja eigentlich den Sattel testen wollte. Aber ist sehr schwierig, etwas zu testen, das man kaum spürt. Ich hatte gedacht, man würde das Schwingen der beiden Teile bemerken - nichts davon.
    Der Sattel ist mittlerweile 230 EUR teuer, dafür habe ich das Geld ausgegeben, das mir die Versicherung fürs geklaute Rad bezahlt hat. Ein guter Tausch! Jetzt macht mir seit Jahren endlich das Radfahren wieder Spaß. Danke für den Test!

  • Thorsten.Maverick am 11.08.2013 um 14:21 Uhr
    Eigene Erfahrung

    Ich bin jahrelang einen Idéale No. 92 gefahren. Für ein Rennsportrad ein guter Sattel. Das Leder war deutlich dicker als bei Brooks. Man braucht mindesten 1000 km, bis der eingefahren ist. Brooks hat recht dünnes Leder, muß ziemlich bald nachgespannt werden. Das große Problem an der Sitzposition: viele Rahmen sind für die Fahrer zu kurz, man braucht einen rechten Winkel zwischen Armen und Oberkörper. Die Lenkerhöhe läßt sich bei den Ahead Steuersätzen auch nicht mehr einfach verstellen.

  • www.Schwipp.de am 27.07.2013 um 17:38 Uhr
    Für das "Herrenfahren" extrabreite Sattel


    Der Test ist sehr schön zur Orientierung.
    Ich kann selber auf keiner Kirchenbank länger als 20 min schmerzfrei sitzen.
    War darum Jahre auf der Suche nach möglichst wenig Schmerzen an den beiden Sitzknochen beim "Herrenfahren", also beim aufrecht-Sitzen dabei.
    Meine diesbezüglichen Ergebnisse:
    1) Selle Royal Model: Lagoon,
    Royal-Gel Polsterung, extra breit, Maße: 275 x 252 mm, aus dem Baumarkt.
    2) CONTEC City-/Tourensattel "Cruiser Comfort"
    auch sehr breit, 265 x 275 mm
    festere (wie also von Warentest empfohlen) Schaumstoff-Polsterung, Luftschlitz in der Mitte.
    Beide Sattel rund 29 - 32€, d.h. günstiger als die getesteten