
Die Stiftung Warentest hat Fahrradanhänger getestet – neun Zweisitzer und drei Einsitzer, darunter Modelle von Croozer, Hamax, Leggero, Qeridoo und Thule (ehemals Chariot). Viele Kinderfahrradanhänger im Test haben Probleme mit der Sicherheit, enthalten zu viele Schadstoffe oder bieten wenig Platz. Fünf von zwölf Fahrradanhängern fallen daher durch. Gute Fahrradanhänger gibt es dennoch in beiden Kategorien – vier Modelle kann die Stiftung Warentest empfehlen (Preise: 96 bis 925 Euro).
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Sicher, bequem, praktisch – Ansprüche an die Fahrradanhänger
In Fahrradanhängern sollen Kinder sicher und bequem unterwegs sein, für die Eltern sollen sie den Alltag so praktisch wie möglich gestalten. Das hat seinen Preis: Bis zu 925 Euro kosten derzeit die Spitzenmodelle großer Marken. Die Stiftung Warentest hat untersucht, für welche Anhänger sich die Investition lohnt. Wir prüften unter anderem, wie gut sich die Anhänger hinter dem Rad fahren und bremsen ließen, in welchen Anhängern Kinder sicher und ergonomisch unterwegs sind und wo Eltern und Kinder nicht mit Schadstoffen in Kontakt kommen.
Probleme mit der Sicherheit oder Schadstoffen
Dass das nicht selbstverständlich ist, zeigt unser Test: Vier Modelle sind in puncto Schadstoffe mangelhaft. Unser Labor wies unter anderem ein in Kleinkinderspielzeug verbotenes Flammschutzmittel oder erhöhte Mengen polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK) nach, darunter auch Naphthalin. Einige Modelle schützen ihre kleinen Passagiere bei Unfällen nicht gut genug. Der Froggy BTC07 beispielsweise erwies sich im Test als so unsicher, dass wir schon vor Veröffentlichung dieses Tests davor warnten, den Anhänger weiter zu nutzen. Seine Gurte rissen im Labor und sogar bei Vollbremsungen im Praxistest. Der Anbieter stoppte den Verkauf.
Tipp: Die wichtigsten Infos zu den gesundheitlich bedenklichen polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen haben wir im FAQ PAK zusammengefasst.
Das bietet der Fahrradanhänger-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Die Tabelle zeigt Bewertungen für zwölf Kinderfahrradanhänger, darunter neun Modelle für bis zu zwei Kinder sowie drei Einsitzer. Im Test unter anderem Marken wie Thule (Chariot), Croozer, Burley und Qeridoo. Neben Fahreigenschaften und Sicherheit haben wir Handhabung, Sitzkomfort, Federung, Belüftung sowie Sonnen- und Regenschutz getestet.
Kaufberatung. Wir verraten, wodurch sich der Testsieger auszeichnet und von welchen Anhängern Eltern die Finger lassen sollten. Wir stellen die Stärken und Schwächen aller Kinderfahrradanhänger in Produktkommentaren vor – und sagen, für wen ein Kinderfahrradsitz eine Alternative sein könnte.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test 7/2019.
Bildergalerie: Fahrradanhänger im Test

In welchen Fahrradanhängern sind Kinder sicher und bequem unterwegs?

1. Helm auf und anschnallen. Im Anhänger sollten Kinder richtig angeschnallt sein und Helm tragen, um beim abrupten Abbremsen, bei Unfällen oder gar Überschlägen bestmöglich geschützt zu sein. Doch das hilft nicht bei allen Modellen im Test.

2. Gurt gerissen. Beim geprüften Anhänger von Froggy rissen Sicherheitsgurte sogar bei Vollbremsungen im Praxistest. Aber auch bei den technischen Prüfungen im Labor versagten Gurte des Froggy. Der Anbieter stoppte den Verkauf.

3. Überschlag. Wie sicher sind die Kinder, wenn der Anhänger kippt oder sich überschlägt? Nicht bei allen Modellen im Test blieb zwischen Prüfdummy und Boden genug Sicherheitsabstand.

4. Schief gestellt. Auch die Standsicherheit der mit einem Dummy beladenen Anhänger prüften wir im Labor – auf einer schiefen Ebene.

5. Sichtbare Kutschen. Wimpel, Reflektoren und Beleuchtung sollen die Anhänger im Straßenverkehr sichtbar machen. Auch das ist eine Frage der Sicherheit.

6. Ruppige oder sanfte Fahrt? Eine Frage des Komforts ist, wie gut die Anhänger Schläge und Stöße auf unebenem Untergrund abfangen. Das messen wir mithilfe eines sogenannten Beschleunigungsaufnehmer, einem Sensor, unter anderem auf einem Laufband mit Hindernissen.

7. Lösbares Puzzle? Für Eltern sollen die Anhänger so praktisch wie möglich sein. Das fängt beim Zusammenbauen an. Wir prüften deshalb auch, wie einfach die Erstmontage der Anhänger ist.

8. Wandelbare Wagen. Durch einsteckbare oder herunterklappbare Vorderräder lassen sich fast alle Fahrradanhänger im Test mit wenigen Handgriffen zum Buggy umfunktionieren. Im Buggy-Modus hatten jedoch viele Modelle Schwächen – zum Beispiel bei der Haltbarkeit.
Diese Fahrradanhänger empfiehlt die Stiftung Warentest
Unseren Ansprüchen im Test werden nur wenige Modelle gerecht: Lediglich drei der zwölf geprüften Anhänger holen im Test ein gutes Gesamturteil – sie konnten mit ihren Fahreigenschaften, der Ergonomie und ihrer Haltbarkeit überzeugen. Ein weiteres Modell kann uns nur als Anhänger überzeugen. Zum Buggy umgebaut – diese Möglichkeit bieten fast alle Anhänger im Test – hat er Schwächen: So versagte das Buggyrad im Haltbarkeitstest, außerdem fanden wir im Buggy-Schiebegriff einen gesundheitlich bedenklichen Phthalat-Weichmacher – immerhin außerhalb des Kontaktbereich des Kindes.
Schnell zu klein: Aus vielen Modellen wachsen Kinder früh heraus
Die zum Teil hohen Kaufpreise scheinen auf den ersten Blick gerechtfertigt durch die lange Nutzungsdauer. Doch unsere Ergonomie-Experten deckten im Test auf, dass viele Anhänger bereits für Kinder mit fünf Jahren zu niedrig konstruiert sind. Aus einigen teuren Testkandidaten wachsen viele Kinder mitunter noch früher heraus – bereits mit drei oder vier Jahren. Kinder können den Platzmangel für den Kopf kompensieren, indem sie mit dem Po nach vorne rutschen. Für den Rücken ist diese Haltung allerdings ungünstig. In welchen Fahrradanhängern Kinder sicher und ergonomisch mitfahren, verrät unser Test.
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