Fahr­rad

So haben wir getestet

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Fahr­rad Testergebnisse für 20 Trekkingfahr­räder 06/2017

Fahr­rad - Die besten Trekkingräder für Männer und Frauen

Der Prüf­stand: Tretkurbel, Lenker, Sattel­stütze und Gabel über 20 000 Kilo­meter Lasten ausgesetzt, wie sie in der Praxis vorkommen. © Stiftung Warentest

Im Gemein­schafts­test mit dem ADAC: 10 Herren- (Diamant­rahmen) und 10 Damen­trekkingräder (Trapez­rahmen) mit Federgabel, 28-Zoll-Rädern, Ketten­schaltung, hydrau­lischen Bremsen und Ausstattung nach Straßenverkehrs-Zulassungs­ordnung, unter anderem mit 30-Lux-LED-Front­scheinwerfern. Wir kauf­ten die Räder in dem Zeitraum vom Dezember 2016 bis März 2017 ein. Die Preise der Räder ermittelten wir durch eine Befragung der Anbieter im April 2017.

So haben wir die Unter­suchungs­ergeb­nisse gewichtet:

Fahren: 40 %

Sieben erfahrene Radler – fünf Männer, zwei Frauen – beur­teilten den Komfort der Trekkingräder, unter anderem das Anfahren und das Federungs­verhalten, die Fahr- und die Griff­position, die Fahr­geräusche und das Abstellen auf dem Ständer. Fachleute beur­teilten die Bedienung der Schaltung und das Schalten, insbesondere das Schalt­verhalten in der Ebene und am Berg, des Weiteren die Wendig­keit des Rades. Zwei Experten beur­teilten außerdem die Fahr­stabilität ohne und mit Gepäck (25 Kilogramm). Sie fuhren dazu auf einer Test­strecke jedes Fahr­rad in mehreren Durch­gängen auch einhändig oder mit minimalem Kontakt zum Lenkergriff.

Hand­habung: 25 %

Die Testfahrer beur­teilten unter anderem den Aufbau und die Verständlich­keit der Gebrauchs­anleitung. Ein Experte untersuchte in Anlehnung an DIN EN ISO 4210-2:2015-12 und DIN EN 82079-1:2013-06, ob wichtige Informationen – wie Angaben zum Trans­port, zur Garantie oder zum zulässigen Gesamt­gewicht – zu finden sind. Die Testfahrer beur­teilten das Einstellen und Anpassen der Fahr­räder an den Fahrer, etwa des Vorbaus, der Beleuchtung und der horizontalen Sattel­position, ebenso das Tragen des Rades. Ein Experte beur­teilte die Kinder­sitz- und Anhängertauglich­keit exemplarisch an jeweils zwei Kinder­sitzen sowie Kinder­fahr­rad­anhängern mit vier verschiedenen Kupp­lungs­systemen. Zudem wurde betrachtet, ob die Montage eines Doppel­ständers möglich ist. Für das Thema Reparieren wurde das Aus- und Einbauen der Laufräder bewertet.

Sicherheit und Halt­barkeit: 30 %

Um die Bruch­festig­keit und Halt­barkeit zu prüfen, zeichneten wir bei Test­fahrten zunächst die Betriebs­lasten auf, die an Rahmen, Lenker, Gabel und Sattel­stütze wirken. Danach wurden sie auf Prüf­ständen über eine Strecke von 20 000 Kilo­metern nach­voll­zogen und ebenfalls durch die Fahrts­imulation auf einer Rolle über 300 000 Impulse mit Holperleisten, angelehnt an die DIN EN ISO 4210-3:2015-01 und den Prüf­grund­satz EK2/AG-FR 09-09 der ZLS. Die Bremsen wurden in Anlehnung an DIN EN ISO 4210-4:2015-01 auf dem Prüf­stand auf ihre Verzögerung bei 140 Kilogramm Gesamt­gewicht hin untersucht. Testfahrer beur­teilten die Hand­habung in der Praxis. Der Prüf­punkt Licht berück­sichtigt die Fahr­bahn­ausleuchtung und die Erkenn­barkeit durch andere sowie das Vorhandensein eines Standlichts. Außerdem untersuchten wir weitere Sicher­heits­aspekte wie Bodenfreiheit der Fahr­räder, Abstand des Pedals zum Vorderrad und die Einsteck­tiefenmarkierung an Sattel­stütze und Lenker­vorbau. Bei der Verarbeitung beur­teilten wir unter anderem die Steifig­keit des Gepäck­trägers, die maximale Spurs­teifig­keit des Fahr­rads sowie die Zugverlegung und die Lackierung.

Schad­stoffe in Griffen und Sattel: 5 %

Die Griffe und der Sattel wurden auf PAK (poly­zyklische aromatische Kohlen­wasser­stoffe) in Anlehnung an die GS-Spezifikation AfPS GS 2014:01 PAK, auf Weichmacher (Phthalate) und Chlorparaf­fine untersucht.

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind mit einem Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Lautete das Urteil für Fahren ausreichend, konnte das Qualitäts­urteil nur eine halbe Note besser sein. War die Fahr­stabilität mit Gepäck ausreichend oder schlechter, konnte Fahren nur eine halbe Note besser sein. War Sicherheit und Halt­barkeit ausreichend oder schlechter, konnte das test-Qualitäts­urteil nicht besser sein. War Bruch­festig­keit und Halt­barkeit ausreichend oder schlechter, konnte Sicherheit und Halt­barkeit nicht besser sein.

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 04.05.2020 um 18:29 Uhr
Regelmäßige Fahrraduntersuchungen

@irlbeck: Die Testergebnisse der E-Bikes aus dem Jahr 2016 und 2018 finden Sie unter dem folgenden Link https://www.test.de/E-Bike-Test-4733454-0/.
Ihre Nachfrage nehmen wir gerne als Testwunsch auf und leiten ihn an das zuständige Untersuchungsteam weiter. (spl)

irlbeck am 01.05.2020 um 11:35 Uhr
Allgemeines zum Thema Fahrrad

Ich finde es schade, dass beim Fahrrad nicht mehr getestet wird. Es ist ein alternatives und sehr populäres Fortbewegungsmittel für Kurzstrecken. So viele Menschen kaufen Fahrräder. Auch ich möchte mich damit beschäftigen. Kann aber Marken und Qualitäten nicht beurteilen. Das Netz ist "durchtrieben" von Werbung und Geschäfte haben ihre Vertriebsstrukturen.
Warum wird nicht viel mehr getestet. Ich würde gerne ein E-Bike MTB für Arbeit und Alltag kaufen. Alles sehr teuer. Als TEST-Abonnent finde ich hier nichts.
Bitte ...
Danke...

Profilbild Stiftung_Warentest am 18.09.2019 um 10:17 Uhr
Lebensdauertest mit 20.000 Kilometer-Strecke

@Rafa8000: Für unsere Untersuchung der Haltbarkeit gehen wir von einer Laufleistung von mindestens 20.000 km aus, diese Strecke ist für Überprüfung der mechanischen Haltbarkeit von Rahmen, Gabel, Sattelstütze und Lenker angemessen. Dies wurde uns nach ausführlichen Diskussionen auch von externen Experten bestätigt. Zu bedenken ist auch, dass eine 40.000 km-Prüfstrecke die Prüfdauer verdoppelt ohne relevante Ergebnisse zu liefern.
Weitere Informationen zu unserem Prüfverfahren finden Sie unter "So haben wir getestet". (spl)

Rafa8000 am 17.09.2019 um 22:03 Uhr
nur 20.000 km Lebensdauer?

Warum simulieren die Lebensdauertests nur 20.000 km? Wer mit seinem Trekkingrad regelmäßig zur Arbeit fährt, die so 20 km vom Heim entfernt ist, erreicht über ein paar Jahre auch 40.000 km Laufleistung. Gibt es Erkenntnisse, welche Risiken für sicherheitsrelevante Bauteile (Rahmen, Gabel, Kurbeln, Pedale ,etc.) bei 40.000 km Laufleistung bestehen?

Profilbild Stiftung_Warentest am 26.08.2019 um 10:57 Uhr
Testwunsch Trekkingräder

@m.jungwirth: Wir nehmen Ihre kritische Auseinandersetzung mit der Veröffentlichung aus 2017 als Testwunsch auf und leiten ihn gerne an das zuständige Untersuchungsteam weiter. Informationen zu Gründen für die jeweiligen Abwertungen und damit für die ausreichenden und mangelhaften test-Qualitätsurteile finden Sie direkt in der Testtabelle. (spl)