
Rollrasen – die schnelle Alternative für alle, denen die klassische Rasensaat zu lange dauert. © LOX FOTO, Ralf-Henning Lox
Wo frisch gesäter Rasen sprießt, ist Betreten oft monatelang tabu. Auf Rollrasen lässt es sich schon nach kurzer Zeit lustwandeln. Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Verlegen von Fertigrasen.
Rasen aussähen – der klassische Weg ist etwas für Geduldige
Rasensamen auszusäen ist etwas für Geduldige: Erst sprießen nur einzelne Halme – bis sich eine trittfeste Grasnarbe gebildet hat, vergehen Monate. Je kühler die Witterung, desto länger dauert es. Und der Rasensamen muss stimmen zum Test von Rasensamen. Wer die Geduld nicht aufbringt, kann Rollrasen verlegen. Oder von Profis ausrollen lassen. Praktisch für Familien mit Kindern, die bald toben wollen. Bekannt ist Rollrasen zum Beispiel als Fertig-Sportrasen in Fußballstadien. Darum geht es hier aber nicht. Unsere Antworten gelten für Fragen zu Hausgärten:
Wie schnell nach dem Verlegen darf ich die Rasenfläche betreten?
Notfalls sofort, zum Beispiel zum Bewässern. Bedenken Sie aber, dass die dünnen Rasenstücke recht locker auf der Erde aufliegen und noch keine echte Bodenhaftung haben. Es besteht das Risiko, dass Rasenstücke beim Drüberlaufen verrutschen. Damit die Fläche wirklich nutzbar ist, müssen die Wurzeln wachsen und sich genügend tief im Untergrund verankern. Wie lange das dauert, hängt von Rasenart, Witterung und Pflege ab. Im Idealfall lässt sich der Fertigrasen nach etwa zwei Wochen normal begehen. Nach rund vier Wochen sind die Wurzeln tief genug verankert, sodass Kinder schon mal rumtoben dürfen. Schwergewichtigere Ältere sollten sich im Zweifel mit dem Kicken etwas länger zurückhalten.
Bildergalerie: Wie wird Fertig- oder Rollrasen verlegt?
Grundsätzlich können Gartenfreunde mit grünem Daumen ihren Fertigrasen selbst ausrollen. Beachten Sie aber, dass dazu einiges Geschick erforderlich ist und dass es ein ziemlicher Knochenjob ist – erst recht bei größeren Flächen. Viele gute Gründe sprechen daher dafür, Profis mit der Arbeit zu beauftragen. Unsere Fotogalerie zeigt am Beispiel eines Rasenweges wichtige Arbeitsschritte bei professioneller Verlegung:
Was kann beim Verlegen von Rollrasen schief gehen?
Der frisch geerntete Rasen lebt und darf nicht austrocknen. Deshalb darf er nicht lange gelagert werden. Um ihn bei Lieferung sofort – am selben Tag – anpflanzen zu können, sollte die Fläche möglichst schon an den Vortagen perfekt vorbereitet sein: auflockern, je nach Bedarf mit Sand oder Humus verbessern und einebnen. Wichtigstes Ziel beim Verlegen ist ein lückenloses Ergebnis. Daher zügig und reichlich wässern, damit die Grasstücke nicht austrocknen und schrumpfen.
Muss ich den Boden vorbereiten?
Das könnte sinnvoll sein. Hier gelten ähnliche Empfehlungen wie bei der klassischen Rasensaat. Ist der Boden verdichtet, sollten Sie ihn vorher tiefgründig lockern. Wachsen dort Wildkräuter, die Sie loswerden wollen, müssen diese zuvor gründlich gerodet und gezupft werden – falls genügend Zeit ist, im Idealfall sogar mehrfach im Abstand einiger Tage. Unebenheiten sollten Sie möglichst auch schon einige Tage zuvor ausgleichen, um nach eventuellen Setzungen noch korrigieren zu können.
Soll ich den Boden auch verbessern?
Auch diese vorherige Arbeit kann sich lohnen. Mischen Sie bei sehr sandigem Boden eine Schicht Komposterde unter, um den Humusgehalt zu erhöhen. Umgekehrt hilft bei lehmigen „bindigen“ Böden, eine mehrere Zentimeter dicke Sandschicht einzuarbeiten. Diese Abmagerungskur verhindert, dass Regen die Rasenfläche allzu leicht in eine Matschfläche verwandelt, die beim Betreten leicht leidet. Dünger vor dem Verlegen einharken und nicht auf den Rasen streuen, damit die Wurzeln wissen, wohin die Reise geht.
Was kostet der Rollrasen?
Rasensaat zum Selbstaussäen kostet meist 30 bis 50 Euro für 100 Quadratmeter, Rollrasen oft mehr als das Zehnfache. Beachten Sie gegebenenfalls Kosten fürs Anliefern und Kosten für die Flächenvorbereitung und die professionelle Verlegung.
Tipp: Kombinieren hilft sparen. Setzen Sie Rollrasen dort ein, wo es schnell grünen soll und wo schnell ein robuster Untergrund erwünscht ist. Auf anderen Flächen können Sie Rasen aussäen oder zum Beispiel auch eine schöne, insektenfreundliche Blumenwiese entstehen lassen.
Wie muss ich Rollrasen wässern?
Schon beim Verlegen dürfen die Grasstücke auf keinen Fall austrocknen. Auch danach muss oft täglich beregnet werden. Wichtig ist, dass nicht nur die Grashalme feucht sind, sondern der Boden darunter. Im Laufe der Wochen können Sie Bewässerungsintervalle nach und nach vorsichtig verlängern, damit die Wurzeln lernen, dass es sich lohnt, in die Tiefe zu wachsen. An sonnigen Standorten kann es sinnvoll sein, solche Rasensorten auszuwählen, die mit relativ wenig Wasser auskommen – ähnlich wie bei Rasensaat.
Woher bekomme ich Fertigrasen?
Rollrasen wächst in landwirtschaftlichen Betrieben. Spezialmaschinen ernten ihn in Schichten – oft im Format 2,5 mal 0,4 Meter. Aufgerollt und auf Paletten gestapelt, gelangt das Grün zum Kunden. Wer die Ware von einem regionalen Betrieb bezieht, hat beste Chancen, dass die Gräser zum Boden passen und zügig nach Hause kommen. Achten Sie darauf, dass die Rasensorte zum Standort passt. Adressen von Anbietern und weitere Infos gibts zum Beispiel beim Rollrasenverband.
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