
Ist er nicht süß? Manche Gemeinden verlangen für Hunde aus dem Tierheim drei Jahre lang keine Steuer. © mauritius images / Alamy / mezzotint_alamy
Herrchen und Frauchen finden sie oft ungerecht, Hundegegnern kann sie nicht hoch genug sein: die Hundesteuer. Über ihre Höhe entscheidet jede Gemeinde selbst. In der Regel ist die Steuer in Städten teurer als in kleinen Gemeinden. Warum? Finanztest beantwortet die wichtigsten Fragen rund um die Hundesteuer.
Alle Fragen im Überblick
- Ich habe mir einen Hund gekauft? Was muss ich für die Steuer nun machen?
- Wie kann ich meine Hundesteuer senken?
- Gibt es Steuerermäßigungen oder Befreiungen?
- Muss ich als Hartz-IV-Empfänger auch Hundesteuer zahlen?
- Kann ich erwischt werden, wenn ich meinen Hund nicht anmelde?
- Muss ich Hundesteuer bezahlen, obwohl mein Hund verreist ist?
- Dürfen Kampfhunde teurer sein als andere Hunde?
- Warum muss ich für meinen Hund in der Stadt oft mehr bezahlen?
- Werden mit der Hundesteuer die Reinigungskosten gezahlt?
Ihre Fragen, unsere Antworten
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Ich habe mir einen Hund gekauft? Was muss ich für die Steuer nun machen?
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Wenn Sie sich einen Vierbeiner anschaffen, sind Sie verpflichtet, ihn in Ihrer Gemeinde für die Hundesteuer anzumelden. Versäumen Sie das, begehen Sie eine Ordnungswidrigkeit. Das Bußgeld kann Sie bis zu 10 000 Euro kosten. In der Öffentlichkeit müssen Hunde eine Steuermarke am Halsband tragen. Einige Ämter schicken die Marke gleich mit dem Steuerbescheid zu, bei anderen müssen Sie sie abholen.
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Wie kann ich meine Hundesteuer senken?
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Gar nicht, außer, Sie ziehen um. Sparen können Sie höchstens, wenn Sie zu zweit einen Hund halten und in unterschiedlichen Ortschaften wohnen. Dann kann der Vierbeiner in der günstigeren Stadt angemeldet werden.
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Gibt es Steuerermäßigungen oder Befreiungen?
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Ja. Für Helferhunde wie Blindenhunde, die Menschen mit einer Behinderung unterstützen, müssen Sie meist nichts zahlen. Nehmen Sie einen Hund aus dem Tierheim auf, verzichten viele Gemeinden zwischen einem halben Jahr und drei Jahren auf die Steuer. Für Dienst- und Wachhunde entfallen sie oft ganz. Fragen Sie konkret hierzu bei Ihrer Gemeinde nach.
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Muss ich als Hartz-IV-Empfänger auch Hundesteuer zahlen?
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Ja. Mancherorts können Sie aber auf Antrag befreit werden, wenn Sie nachweisen, dass die Hundesteuer Ihre Existenz ernsthaft gefährden würde.
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Kann ich erwischt werden, wenn ich meinen Hund nicht anmelde?
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Ja. Schätzungen besagen, dass rund ein Viertel aller Hundebesitzer ihrer Steuerpflicht nicht nachkommt. Um ihre Einnahmen zu verbessern, führen einige Städte Kontrollen auf Straßen durch. Trägt Bello keine Steuermarke am Halsband, kann eine Geldbuße bis zu 10 000 Euro fällig werden.
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Muss ich Hundesteuer bezahlen, obwohl mein Hund verreist ist?
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Ja. Selbst wenn Sie mit Ihrem Vierbeiner im Urlaub sind, müssen Sie zahlen, so der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (Az. 4 B 12.1389). Entscheidend für die Steuer sei nicht der tatsächliche Aufenthaltsort, sondern der Haushalt, in dem das Tier lebe. Daher könne eine Gemeinde die Steuer auch kassieren, wenn der Halter seinen Hund zur Arbeit, zu Freizeitaktivitäten oder in die Ferien mitnehme, entschied das Gericht.
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Dürfen Kampfhunde teurer sein als andere Hunde?
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Ja. Wenn Sie einen Kampfhund (Pittbull, Rottweiler) haben, müssen Sie mit einer höheren Steuer rechnen. Das hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden (BVerwG 9 C 8 13). Begründung: Die Hundesteuer ziele darauf ab, Kampfhunde aus dem Gemeindegebiet zurückzudrängen. Die Steuer darf nicht die Kosten für die Haltung eines Hundes übersteigen.
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Warum muss ich für meinen Hund in der Stadt oft mehr bezahlen?
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Die Hundesteuer ist in Deutschland eine Sache der Kommunen. Zuständig sind die rund 11 000 Städte und Gemeinden. Die Steuer soll nicht nur Geld in die Kassen spülen, sondern auch die Zahl der Tiere begrenzen. Hunde sollen aus den Stadtgebieten gedrängt werden. Deshalb kostet der Zweit- oder Dritthund vielerorts mehr. Kampfhunde gelten als gefährlicher, deshalb will man sie möglichst gar nicht im Stadtgebiet und die Steuer ist entsprechend höher.
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Werden mit der Hundesteuer die Reinigungskosten gezahlt?
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Nein, anders als oft geglaubt, wird die Hundesteuer nicht dazu verwendet, die Reinigung der Straßen von den Hinterlassenschaften der Tiere zu bezahlen. Die Steuer ist nicht zweckgebunden. Die Einnahmen fließen vielmehr in den allgemeinen Haushalt der Gemeinde. Diese kann das Geld für alles Mögliche verwenden, etwa für das Renovieren des Rathauses oder den Umbau von Kitas.
Weitere Antworten rund um die Hundehaltung finden Sie in unserem Special Was Hundehalter wissen müssen. Tests zu Hundefutter, Autoboxen oder Hundehaftpflichtversicherungen gibt es auf der Themenseite Hund, Hundefutter, Hundeversicherung.
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- Halter müssen ihren Hund für die Hundesteuer anmelden. Je nach Wohnort und Hunderasse gelten verschiedene Steuersätze – und sind unterschiedliche Ämter zuständig.
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- Riecht herzhaft und ist schön weich – viele Hunde lieben feuchtes Futter. Ihr Glück: Unter den 22 Produkten sind mehrere Testsieger. Eins der besten ist das günstigste.
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- Von Hundehaufen bis Leinenzwang: Viele Regeln für Hundehalter sind durch Gesetze und Verordnungen geregelt. Die Experten der Stiftung Warentest erklären, was wichtig ist.
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Im sogenannten Hotzenwald in der Gemeinde Görwihl im Südschwarzwald haben sich der Bürgermeister, eine Handvoll Gemeinderäte und ein paar Mitläufer etwas geleistet von dem sie
keine Ahnung über dessen Auswirkung haben.
DIE HUNDESTEUER WURDE AUF 200.- EURO ERHÖHT (100% Erhöhung) ab 1.1.2019
Die Entscheider dieser willkürlichen Steuererhöhung argumentieren damit das Görwihl sich den
"guten Ruf" eine hohe Hundesteuer zu haben beibehalten solle.
-----Absatz---- um sich diese Aussage noch einmal auf der Zunge zergehen zu lassen!!
Viele Feriengäste und Wanderer die in dieser Region gerne Urlaub machten werden sich jetzt wohl
überlegen ob sie weiterhin mit oder ohne Hund in einer der hundefeindlichsten Gemeinden in Deutschland Urlaub machen möchten.
Sehr enttäuschend auch für alle Menschen(oft Senioren) die einen Hund als besten Freund haben und jetzt schon durch Futter-Tierarzt-Versicherung-Steuerkosten stark belastet sind.
Die Antwort, dass die Hundesteuer gar nicht gesenkt werden kann ist etwas irreführend, da es ja mit der nächsten Antwort widersprochen wird.
Grundsätzlich gibt es einen Nachlass für Hunde, wenn man eine sogenannte Begleithundeprüfung ablegt. Wenn man einen Schutzdienst ablegt, der zum Rahmen der IPO-Prüfung gehört, ist es ebenfalls möglich die Steuern zu senken oder gar ganz abzuschaffen (nur für geeignete Hunde). Hier spricht man zwar von Dienst- oder Wachhunden aber geht in dieselbe Richtung.
Fallbeispiel: Pitbull um die 500 Euro Steuer und nach der BgH würde er nur noch um die 130 Euro Kosten. (je nach Region/Gemeinde)
Die BgH kann man in jedem Hundesportverein absolvieren und ist schon ab dem 18. oder 15. Monat möglich, bin mir da jetzt nicht so sicher.
Falls jemand schon dazu was beigetragen hat, dann SORRY dafür!!! Hab mir jetzt nicht alle Kommentare durchgelesen.
Die Saalestadt Naumburg ist unter der Leitung des Oberbürgermeisters Küper dafür bekannt, allen Einwohnern und Gästen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die besten ".........*" sind die Mitarbeiter des Ordnungsamtes.
Ich holte mir einen ausgersetzten Hund aus den Händen eines anderen Ordnungsamtes. Nach der gesetzlichen Frist von sechs Monaten meldete ich ihn bei der Behörde an. Satte 100 Euro kassiert die Stadt Naumburg für jeden Ersthund, mehr als in mancher Großstadt. Federführend bei der Erhöhung um 106 Prozent war ".........*" Küper. Nach wenigen Monaten flatterte ein erneuter Bescheid ins Haus. Absender: die ".........*" Für die Bescheinigung über die Anmeldung des Hundes sind Verwaltungekosten entstanden. Dafür habe man 10 Euro zu berappen.
Wer einen Hund aus dem Tierheim aufnimmt, wird bei Anmeldung mit Steuern und Bearbeitungsgebühren doppelt abgezockt. Weg mit Hundesteuern und solchen Beamten!
*Gelöscht wegen Verstoß gegen die Netiquette (maa)
zum Kommentar von ruesch! Wer in der Hundehochburg Berlin wohnt, hat wirklich nahezu an jedem Baum Hundescheiße liegen. Die wenigsten Hundebesitzer machen die Exkremente ihrer "der-tut-nix"-Lieblinge weg. Wahrscheinlich deshalb, weil sie der Ansicht sind, die Hundesteuer sei ein Freibrief fürs Bäume und Bürgersteige zukacken. Wer sein gerade laufen lernendes Kleinkind mal aus der Hundercheiße rauspulen und danach säubern musste, weil es dort hineingefallen ist , kann einfach nur die Nase von den vierbeinigen Strassenverschmutzern voll haben.
Desweiteren ist Hundescheiße gesundheitsgefährdend!
http://de.wikipedia.org/wiki/Hundekot#Gefahren_durch_Hundekot
Für mich kann Hundesteuer gar nicht hoch genug sein. Solange sich Arbeitslosengeld II-Bezieher oftmals mehrere Hunde leisten können, ist die Hundesteuer eindeutig noch zu niedrig.
Die Hundesteuer sollte zweckgebunden angewendet werden. Die Gemeinde und Städte sollten Mitarbeiter einstellen, die die Hinterlassenschaften rücksichtsloser Hundehalter wegräumen. Wie ich es aus meiner Erfahrung kenne haben die wenigsten Hundehalter Tüten dabei um die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner zu entsorgen. Es ist ebenso nicht statthaft die Hunde ins frei Feld zuführen und dort die Hunde ihre Notdurft entrichten zulassen.