
© Masterfile / M. Wiens
Die geprüften Festplatten bieten Speicherplatz satt, um Fotos, Musik, Videos, Texte sicher und komfortabel zu verwah-ren. Gute gibts ab 75 Euro.
Was hier aussieht wie ein alter Plattenspieler, ist das Innere einer Festplatte. Über der runden Magnetscheibe liegt der bewegliche Schreib- und Lesekopf, der die Platte abtastet, sie aber nicht berührt. Der extrem geringe Abstand zwischen Kopf und Scheibe muss immer gewährleistet sein. Sonst wird die Oberfläche beschädigt, was einen Datenverlust zur Folge hätte. Ein Luftpolster, das sich aufgrund der hohen Rotationsgeschwindigkeit der Platte bildet, garantiert diesen winzigen Abstand. Da hier schon kleinste Staubkörner verheerend wirken würden, befinden sich die Platten in einem hermetisch abgedichteten Metallgehäuse.
Der Schreibkopf schreibt die zu speichernde Information durch Magnetisierung auf die Plattenoberfläche auf und der Lesekopf, der sich direkt neben dem Schreibkopf befindet, kann sie wieder abnehmen. Die Zugriffszeit, also die Dauer, bis sich der Lesekopf in der richtigen Position befindet und die Daten abgreifen kann, beträgt einige Millisekunden.
Tipp: Da Defekte nie auszuschließen sind, sollten Sie von wichtigen Dateien immer mindestens zwei Kopien auf verschiedenen Datenträgern ablegen.
Fotos, Musik, Videos – im Laufe eines Computerlebens sammeln sich Datenmengen von etlichen Gigabytes an. Obwohl die internen Festplatten der Computer immer größer werden, eignen sie sich nicht als Archiv. Fürs Sammeln und Sichern sind externe Festplatten eine viel bessere Lösung. Sie sind einfach zu handhaben, handlich und bieten Speicherplatz satt.
Klein, robust – größer, weniger robust
Wir haben externe Festplatten in zwei verschiedenen Größen ausgewählt:
- 15 Festplatten in der Größe 2,5 Zoll mit einer Speicherkapazität von 500 Gigabyte für rund 75 bis 112 Euro. Sie sind relativ klein und robust. Die Stromversorgung erfolgt über das USB-Kabel, weshalb sie kein separates Netzteil brauchen. Diese Modelle sind handlich und eignen sich beispielsweise gut als Notebook-Ergänzung.
- Daneben sind ebenso viele Festplatten mit 3,5 Zoll und 1 Terabyte im Test vertreten. Sie bieten mehr Speicherplatz, sind aber größer und weniger robust. Sie brauchen zur Stromversorgung ein Netzteil, das aber bei allen mitgeliefert wird. Mit USB, Firewire und eSata (siehe Glossar) bieten einige mehrere Anschlussmöglichkeiten.
Die Angaben über die Speicherkapazität sind meist nicht korrekt. Um lange, unleserliche Ziffernfolgen zu vermeiden, ersetzen die Anbieter Tausender-Abstufungen durch Vorsilben. Ein Mega bedeutet zum Beispiel die Multiplikation mit einer Million, Giga mit einer Milliarde, Tera mit einer Billion. Das bezieht sich allerdings auf das Dezimalsystem, Computer rechnen jedoch im Binärsystem. Daraus folgt: 1 Gigabyte besteht nicht aus 1 000, sondern aus 1 024 Megabyte. Bei 1 Terabyte macht der Verlust schon rund zehn Prozent aus. Um die Ungenauigkeiten zu beseitigen, haben Experten neue Vorsilben wie Kibi, Mebi, Gibi und Tebi vorgeschlagen.
Auch darunter kann sich der durchschnittliche Nutzer wenig vorstellen. Er interessiert sich eher dafür, wie viele Fotos, Musiktitel oder Videos er mit einer Speicherkapazität von 1 000 Gigabyte oder 1 Terabyte horten kann. Die Antwort kann nur annähernd sein, da es auf die Größe der einzelnen Objekte ankommt. Es sind rund 250 000 Fotos, 400 000 Musiktitel oder 385 Stunden Standardvideo.
Gute Festplatten ab 75 Euro
Alle geprüften Festplatten eignen sich für die Archivierung und Sicherung von Daten. Die Qualitätsunterschiede fallen kaum ins Gewicht, eher die Preisunterschiede. Gute externe Festplatten gibt es ab 75 Euro – egal ob in der Größe 2,5 oder 3,5 Zoll.
Tipp: Wer mit der Festplatte viel unterwegs ist, etwa um Daten mit Freunden zu tauschen, sollte zu einem 2,5-Zoll-Modell greifen. 3,5-Zoll-Platten sind eher für die stationäre Datensicherung gedacht. Sie bieten den doppelten Speicherplatz fürs Geld.
Externe Festplatten werden meist per USB-Kabel mit dem Computer verbunden. Treiber oder andere Software sind nicht notwendig – einfach einstecken und loslegen. Das Tempo der Datenübertragung ist mit USB 2.0 allerdings gebremst. Es ist deutlich langsamer als der Datenaustausch mit der internen Festplatte.
Schneller mit eSata
Über den USB 2.0-Anschluss können bis zu 480 Megabit pro Sekunde gelesen und geschrieben werden. Für die meisten Privatanwendungen reicht das aus. Eine Festplatte mit eSata-Anschluss ist aber deutlich schneller. Sie kann Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 3 000 Megabit pro Sekunde erreichen. USB 3.0 soll sogar bis zu 5 000 Megabit pro Sekunde schaffen. Bislang gibt es aber noch wenige Computer und externe Geräte mit diesem Anschluss.
Während es bei den getesteten 2,5-Zoll-Festplatten keine Alternative zu USB 2.0 gibt, sind vier der größeren Festplatten mit dem deutlich schnelleren eSata-Anschluss ausgestattet. Über USB 3.0 verfügt noch keines der getesteten Geräte. Die Festplatte G-Technology – ein mit 170 Euro sehr teures 3,5-Zoll-Modell – besitzt neben USB 2.0 und eSata als einzige im Test auch noch einen Firewire-Anschluss.
In der Praxis erreichen die Festplatten die theoretischen Spitzenwerte bei der Schreib- und Lesegeschwindigkeit nicht. Bei den besten haben wir mit USB 2,0 lediglich 280 Megabit pro Sekunde gemessen. Die Unterschiede zwischen den Modellen sind in beiden Gruppen aber insgesamt gering. Nur die Western Digital My book essential hat aufgrund zusätzlicher Sicherheitsmerkmale eine deutlich längere Zugriffszeit als die anderen Festplatten.
Überflüssige Software
Wie schon erwähnt, liefern die Hersteller bei den großen 3,5-Zöllern ein Netzteil mit. 2,5-Zoll-Festplatten beziehen ihren Strom über das USB-Kabel vom Computer. Da eine USB-Buchse nur 2,5 Watt liefert, manche Festplatten aber mehr Leistung zum Starten brauchen, sind viele 2,5-Zoll-Modelle mit Y- oder Zwillings-USB-Kabel ausgestattet, das zwei Buchsen am Computer belegt.
Für fast alle Festplatten gibt es als Zugabe diverse Software. Oft handelt es sich dabei aber um Freeware, die jeder kostenlos im Internet herunterladen kann, oder um Testversionen, die nach einer bestimmten Zeit Geld kosten. Es gibt aber auch nützliche Programme. Dazu gehört beispielsweise der Passwortschutz, der den unbefugten Zugriff auf die gespeicherten Daten verhindert, oder Datensicherungssoftware, die automatisch Backups durchführt. Nützlich ist auch das USB-Boost-Programm von Buffalo und Transcend, das den Datentransport etwas beschleunigt. Bewertet haben wir das im Prüfpunkt Vielseitigkeit, in den zudem die Ausstattung und zusätzliche Funktionen der Festplatte eingehen.
Tipp: Wir haben im vergangenen Jahr Datensicherungssysteme untersucht . Das beste Sicherungsprogramm im Test war Norton Ghost 14 für 30 Euro. Es überzeugte durch schnelle, einfache und zuverlässige Datensicherung.
Die kleinen 2,5-Zoll-Platten sind nicht nur handlich, sie verkraften es sogar, wenn sie mal runterfallen. Teilweise werben die Anbieter sogar damit. So verspricht Freecom, dass seine Festplatte Stößen und Stürzen aus bis zu 2 Metern standhält. Die meisten 2,5-Zoll-Modelle haben unseren Falltest unbeschadet überstanden. Nur die Platte von Platinum ist nach einigen Stürzen kaputtgegangen. Die 3,5-Zoll-Platten sind wesentlich fragiler und sollten möglichst nicht herunterfallen. Sie würden einen Sturz nicht überleben, wie eine Stichprobenprüfung zeigte. Wir haben bei ihnen deshalb auf den Falltest verzichtet.
Weitere Vorteile der 2,5-Zoll-Platten
Bei den Umwelteigenschaften schneiden die 3,5-Zoll-Festplatten ebenfalls häufig schlechter ab als die 2,5-Zoll-Modelle. Das liegt zum einen am höheren Stromverbrauch und zum anderen am Geräusch. Dass eine 3,5-Zoll-Platte nicht zwangsläufig ein Stromfresser sein muss, zeigt der geringe Verbrauch der Samsung Story. Und hörbare Vibrationen müssen sie auch nicht erzeugen. Immerhin arbeiten zwölf große Platten genauso geräuschlos wie die kleinen. Für den Dauerbetrieb sind Festplatten übrigens nicht ausgelegt, vier bis acht Stunden pro Tag schaffen sie aber, ohne sich zu stark zu erwärmen. Beim Test gab es in diesem Prüfpunkt keine Auffälligkeiten. Auch nicht bei der Handhabung. Die externen Festplatten sind meist kinderleicht zu bedienen. Dennoch braucht der Nutzer einige Informationen, die ihm aber manche Anbieter vorenthalten. Die eher mittelmäßigen Gebrauchsanleitungen gibt es außerdem meist nur elektronisch.
Tipp: Wenn Sie die externe Festplatte von PC oder Notebook trennen wollen, klicken Sie in der Windows-Taskleiste auf das Symbol „Hardware sicher entfernen“ und ziehen Sie erst dann den Stecker.
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Ich habe online eine externe FP gekauft, die ganz beängstigende Benutzerbewertungen hat. Mal sehen wie lange die halten wird. Ein aktueller Test hier mit Angaben zur Haltbarkeit wäre so wertvoll für mich.
Ein wichtiger, immer genutzter Artikel - es wäre toll, wenn es demnächst einen neuen, aktualisierten Test geben könnte. Vielen Dank
Der Test ist ja auch 9 Jahre alt...
Eine 500 GB-Platte als brauchbares Speichermedium zu bezeichnen stammt wohl aus der Zeit um 2000.
Ein Test bis 2 TB ist immer noch lächerlich, gibt es doch nicht allzu teuere Platten mit 10 und 12 TB.
Mindestens 4 TB sollte der Standard sein. Und diese Größenangabe ist wesentlich aussagekräftiger als die Zahl von Fotos, schließlich sind Fotos z.B. 400 kb oder 4 MB groß, oft noch mehr, was eine Schwankungsbreite der Mengenangaben von 1000 Prozent ausmacht. Wenn jemand seine Fotos speichern will, kann er sich im Vorhinein entweder selbst anhand der Anzahl und üblichen Größe seiner Bilder relativ genau den Speicherbedarf ausrechnen oder er verwendet Hilfsmittel wie den Explorer dazu.
Das Geräusch dürfte übrigens Nebensache sein, im Gegensatz zu eingebauten HDD's. Wenn ich z. B. einmal pro Woche sichere und das dauert eine Viertel- oder halbe Stunde, ist auch nie störend laut, kann man das gut hinnehmen. Viel schlimmer ist, dass Sie auch noch USB 2.0 akzeptieren. Es gibt übrigens auch 3
Sie haben recht, unser unten stehender Kommentar, im Glossar würden die Formate im Detail erklärt werden, ist nicht recht zutreffend. Das Thema wird doch eher angerissen, so sind aber Glossare nun mal im Vergleich zu Lexika. Die Details, die man bei der Wikipedia findet, will auch nicht jeder verstehen müssen. (Bu)