Italien
Italien war – anders als die anderen europäischen Krisenländer – nie unter dem Rettungsschirm. Hier die aktuellen Wirtschaftsdaten.
Italien gehört – neben Deutschland und Frankreich – zu den drei Eurostaaten mit mehr als zwei Billionen Euro Schulden. Nach den Griechen haben die Italiener die höchste Schuldenquote. Sie beläuft sich auf 131,8 Prozent der Wirtschaftsleistung. Portugal liegt mit 131,4 Prozent allerdings nur leicht dahinter. Italien ist außerdem das einzige Krisenland, in dem vergangenes Jahr das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte: minus 0,4 Prozent. Insbesondere die Binnennachfrage ist eingebrochen.
Seit Matteo Renzi die Regierungsgeschäfte übernommen hat, keimt Hoffnung auf, dass es in Italien doch noch zu erfolgreichen Reformen kommt. Zunächst hat Renzi den Arbeitsmarkt ins Visier genommen und zum Beispiel den Kündigungsschutz gelockert. Ebenfalls auf der Agenda stehen die Verschlankung der Staatsverwaltung und der Abbau von Bürokratie. Auch die Finanzbranche solle schneller gesunden, heißt es. Den jüngsten Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB) hatten immerhin neun Banken nicht bestanden. Trotz Krise zählt Italien nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) aber nach wie vor zu den zehn größten Volkswirtschaften der Welt.
Italien in Zahlen | |
Italien in Zahlen | |
Einwohner: | 60,0 Millionen |
BIP-Wachstum: | -0,4 Prozent |
Staatsverschuldung (gesamt): | 2 134,0 Milliarden Euro |
Staatsverschuldung (im Verhältnis zum BIP): | 131,8 Prozent |
Arbeitslosenquote: | 12,9 Prozent |
Inflationsrate: | 0,2 Prozent |
Aktienindex (FTSE MIB) Stand: | 23 157 Punkte |
Entwicklung seit Jahresbeginn: | 21,8 Prozent (31. März 2015) |
Rendite 10jährige Staatsanleihen: | 1,29 Prozent pro Jahr (Stand 31. März 2015) |
Angaben für 2014
Angaben zur Staatsverschuldung: 3. Quartal 2014
Quellen: Eurostat, Statista, Thomson Reuters