Grüne Geldanlagen liegen im Trend. Die Nachfrage steigt, das Angebot auch. Doch nicht jeder Fonds ist so grün, wie es scheint. Unsere Bewertung hilft bei der Auswahl.
Nachhaltige Fonds und ETF
Mit welchen Fonds Sie wirklich grün anlegen
Das Interesse an nachhaltiger Geldanlage steigt seit Jahren. Und es wird noch mehr: Seit dem 2. August 2022 müssen Anlageberater in Beratungsgesprächen nach den Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kundinnen und Kunden fragen. Doch je größer das Angebot an nachhaltigen Fonds und ETF wird, desto unübersichtlicher wird es auch. Mit unserem Test erkennen Sie klar, wie nachhaltig ein Fonds oder ETF wirklich ist.
Warum sich der Test nachhaltiger Fonds und ETF für Sie lohnt
Testergebnisse. Die Stiftung Warentest hat 195 Nachhaltigkeitsfonds untersucht – 109 Welt-, 60 Europa- und 26 Schwellenländerfonds. Die Ergebnisse erhalten Sie nach dem Freischalten. Einen Überblick in Tabellenform finden Sie in den PDF der Testberichte von Finanztest.
Kaufberatung, Tipps, FAQ. Wir zeigen Ihnen, wo Sie unsere Testsieger und andere geeignete Nachhaltigkeitsfonds kaufen können.
Pantoffel-Portfolio. Die beliebte Finanztest-Anlagestrategie, das Pantoffel-Portfolio, gibt es auch in nachhaltig. Finden Sie hier Tipps zum Aufbau.
Was bringt nachhaltige Geldanlage? Wir zeigen, was nachhaltige Geldanlage bewirken kann und wie Sie Greenwashing vermeiden.
Fondsdatenbank. Wenn Sie eine Flatrate für test.de haben, finden Sie zusätzlich die Fondsbewertungen (Anlageerfolg, Nachhaltigkeit) laufend aktualisiert in unserem großen Fondsvergleich.
So finden Sie wirklich nachhaltige Fonds
Wir haben die Fondsgruppen Aktien Welt, Aktien Schwellenländer und Aktien Europa untersucht. Mit diesen Fonds lässt sich ein solides Aktiendepot aufbauen. Wenn Sie den Test freischalten, erfahren Sie, welche Fonds und ETF sich dabei für Sie am besten eignen. Mithilfe unserer Tabellen erkennen Sie, welche Nachhaltigkeitskriterien die Fonds beachten. Außerdem erhalten Sie Tipps, wie Sie Ihr Depot am besten aufstellen. Je nach Risikoneigung können nachhaltiges Tagesgeld und Festgeld dabei eine Rolle spielen. Die besten Angebote finden Sie in unserem Vergleich nachhaltiger Zinsanlagen.
Nachhaltigkeit und Anlageerfolg sind wichtig
Nachhaltige Fonds sollten nicht nur ethische, soziale und ökologische Kriterien beachten, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich sein. Beides – Nachhaltigkeit und Anlageerfolg – haben wir bewertet. Sie finden die Ergebnisse zum einen in der PDF-Datei, die Sie herunterladen können, wenn Sie den Test freischalten.
Wenn Sie keinerlei Erklärungsbedarf zu nachhaltigen Fonds haben oder detailliertere Infos zu den jeweiligen Fonds suchen, empfehlen wir Ihnen, direkt unsere große Fondsdatenbank zu besuchen. Dort finden Sie ebenfalls sämtliche Nachhaltigkeitskriterien, dazu die aktuelle Bewertung des Anlageerfolgs sowie die laufenden Rendite- und Risikokennzahlen. Hier geht es zu den Fonds mit überprüftem Nachhaltigkeitsansatz.
Wie Sie Greenwashing vermeiden
Nachhaltige Geldanlage ist weit mehr als der Ausschluss umstrittener Branchen und Firmen: Mit dem Kauf bestimmter Aktien wollen die Fonds auch gezielt umweltfreundliche Projekte oder soziale Anliegen fördern. Viele Fondsanbieter engagieren sich darüber hinaus auf Hauptversammlungen und im direkten Dialog, um die Unternehmen zur Änderung überholter Geschäftsmodelle zu bewegen. Mithilfe unseres Tests können Sie die Fonds auf alle diese Kriterien abklopfen.
Wie wir getestet haben
Wir haben den Anbietern für jeden Fonds oder ETF einen mehrseitigen Fragebogen mit mehr als 100 Fragen geschickt. Insgesamt haben wir für 404 Fonds Daten angefragt und für 195 Fonds eine Note vergeben. In diesem Beitrag zeigen wir 142 Fonds – alle ETF und dazu die aktiv gemanagten Fonds, deren Anlageerfolg wir bewerten konnten. Das größte Gewicht für die Nachhaltigkeitsnote liegt auf den Ausschlusskriterien. Geprüft haben wir auch, wie konsequent Anbieter bei der Auswahl der Titel vorgehen und welche Methoden sie dabei anwenden. Wenn Sie die große Fondsdatenbank freischalten, erhalten Sie Zugriff auf alle 195 getesteten nachhaltigen Fonds und ETF.
Die passende Mischung im Depot
Für nachhaltige Geldanlage gilt ebenso wie für konventionelle: Sie soll sich lohnen. Ein wichtiges Kriterium für den Anlageerfolg ist ein gut aufgestelltes Depot, das zum eigenen Risikotyp passt. Anleger überlegen zunächst, welche Mischung aus sicheren Zinsanlagen und renditeträchtigen, aber riskanteren Aktienfonds ihrem Sicherheitsbedürfnis entspricht. Das Anlagekonzept von Finanztest, das Pantoffel-Portfolio, kann bei der Zusammenstellung als Vorbild dienen.
Bislang gibt es keine einheitliche Definition dafür, was ein nachhaltiger Fonds ist. Manche legen strenge Maßstäbe an, andere kommen eher hellgrün daher. Mit der Finanztest-Nachhaltigkeitsbewertung finden Sie heraus, welche Fonds und ETF Ihren Vorstellungen entsprechen. Sie können so gut vorbereitet zum Beratungsgespräch gehen oder ihren Wunschfonds selbst kaufen.
Übrigens: Unser Ratgeber Nachhaltig Geld anlegen erklärt, wie Sie nachhaltige Fonds und ETF finden und Ihr Geld sozial und ökologisch anlegen. Wie Sie – neben einer umsichtigen Geldanlage – auch etwas für Klima und Umwelt tun können, lesen Sie im Buch Grüner leben der Stiftung Warentest.
- Wir haben grüne Bankberatung ausprobiert. Unser Fazit: Gute Ansätze, mittelmäßige Fonds. Wirklich nachhaltig wird Ihr Depot mit den Top-Fonds aus unserem Fondsvergleich.
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Stiftung_Warentest am 06.01.2023 um 13:30 Uhr
CO2 Fußabdruck von ETFs
@krichi: Es ist tatsächlich üblicher, dass die Fondsanbieter eher die Gewichtete durchschnittliche Kohlenstoffintensität, nicht aber den CO2-Fußabdruck der investierten Anlagesumme angeben. Als Grund werden in der Regel bessere Vergleichbarkeit und weniger Schwankungen bei den errechneten Werten angeführt. Uns ist zur Zeit kein Werkzeug bekannt, der es dem Anleger marktübergreifend ermöglichen würde, den Fußabdruck seines Portfolios zu errechnen, um darauf die damit assoziierten Treibhausgasemissionen kompensieren zu können. Wir erwarten aber, dass sich das durch verbesserte Transparenz auf den Finanzmärkten in naher Zukunft ändern wird.
„Grün und erfolgreich“ klingt prima; für richtig grün hätte ich aber gerne die Möglichkeit, meine trotz „best in class“ ETFs weiterhin vorhandenen CO2 Emissionen vollständig zu kompensieren. iShares gibt zB für seine ETF standardmässig CO2e / € Umsatz an; welchen jährlichen CO2-Ausstoß ich durch den Besitz von zB 25.000€ in MSCI World verursache, sagt es aber nicht. Faktisch verursache ich den CO2-Ausstoß nach meinem Verständnis aber, da mir die vielen Firmen ja alle (zu kleinen Anteilen) gehören. Wie oder wo erhalte ich die Transparenz, die es mir ermöglicht, dass ich privat zB via Atmosfair meinen Investment-Fußabdruck kompensiere?
Aus meiner Sicht ein gut recherchierter, informativer Artikel und ein Anlass, mich mit dieser interessanten Materie genauer zu beschäftigen, zumal ETFs auch für "bequeme Pantoffel-Börsianer" gut zu handhaben sind. Besten Dank, die Flatrate hat sich wieder einmal gelohnt. Bitte weiter so!
@calilmero65: Wir stimmen Ihnen dabei zu, dass der Indexanbieter die Funktionsweise des Index definiert während die Fondsgesellschaft, die den ETF anbietet, diesen nur abbildet. Es ist aber nicht so, dass die Fondsgesellschaft die Funktionsweise des Index nicht gut kennen würde. Sie wählt nämlich den für Ihr ETF-Angebot passenden Index aus und nimmt an regelmäßigen Konsultationen über die zukünftige Funktionsweise des Index teil, die vom Indexanbieter organisiert werden. Neben den Informationen zum Index benötigen wir für unsere Beurteilung eines ETF auch Informationen, die wir nur von der Fondsgesellschaft beziehen können, zum Beispiel Input zur Art der Indexreplikation oder zum Engagement. Die ESG-Kriterien, nach denen sich ein Index bei der Auswahl von Wertpapieren richtet, werden in der Regel auf eine transparente Weise dargestellt und veröffentlicht. Deswegen beziehen wir uns bei der Bewertung eines ETF sowohl auf den Input des der Fondsgesellschaft als auch auf die Dokumentation des Indexanbieters.
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@krichi: Es ist tatsächlich üblicher, dass die Fondsanbieter eher die Gewichtete durchschnittliche Kohlenstoffintensität, nicht aber den CO2-Fußabdruck der investierten Anlagesumme angeben. Als Grund werden in der Regel bessere Vergleichbarkeit und weniger Schwankungen bei den errechneten Werten angeführt.
Uns ist zur Zeit kein Werkzeug bekannt, der es dem Anleger marktübergreifend ermöglichen würde, den Fußabdruck seines Portfolios zu errechnen, um darauf die damit assoziierten Treibhausgasemissionen kompensieren zu können. Wir erwarten aber, dass sich das durch verbesserte Transparenz auf den Finanzmärkten in naher Zukunft ändern wird.
„Grün und erfolgreich“ klingt prima; für richtig grün hätte ich aber gerne die Möglichkeit, meine trotz „best in class“ ETFs weiterhin vorhandenen CO2 Emissionen vollständig zu kompensieren. iShares gibt zB für seine ETF standardmässig CO2e / € Umsatz an; welchen jährlichen CO2-Ausstoß ich durch den Besitz von zB 25.000€ in MSCI World verursache, sagt es aber nicht. Faktisch verursache ich den CO2-Ausstoß nach meinem Verständnis aber, da mir die vielen Firmen ja alle (zu kleinen Anteilen) gehören. Wie oder wo erhalte ich die Transparenz, die es mir ermöglicht, dass ich privat zB via Atmosfair meinen Investment-Fußabdruck kompensiere?
Kommentar vom Autor gelöscht.
Aus meiner Sicht ein gut recherchierter, informativer Artikel und ein Anlass, mich mit dieser interessanten Materie genauer zu beschäftigen, zumal ETFs auch für "bequeme Pantoffel-Börsianer" gut zu handhaben sind. Besten Dank, die Flatrate hat sich wieder einmal gelohnt. Bitte weiter so!
@calilmero65: Wir stimmen Ihnen dabei zu, dass der Indexanbieter die Funktionsweise des Index definiert während die Fondsgesellschaft, die den ETF anbietet, diesen nur abbildet. Es ist aber nicht so, dass die Fondsgesellschaft die Funktionsweise des Index nicht gut kennen würde. Sie wählt nämlich den für Ihr ETF-Angebot passenden Index aus und nimmt an regelmäßigen Konsultationen über die zukünftige Funktionsweise des Index teil, die vom Indexanbieter organisiert werden. Neben den Informationen zum Index benötigen wir für unsere Beurteilung eines ETF auch Informationen, die wir nur von der Fondsgesellschaft beziehen können, zum Beispiel Input zur Art der Indexreplikation oder zum Engagement. Die ESG-Kriterien, nach denen sich ein Index bei der Auswahl von Wertpapieren richtet, werden in der Regel auf eine transparente Weise dargestellt und veröffentlicht. Deswegen beziehen wir uns bei der Bewertung eines ETF sowohl auf den Input des der Fondsgesellschaft als auch auf die Dokumentation des Indexanbieters.