Wie schmecken Grillwürstchen vom Elchfleisch? Machen Heidelbeerchips so süchtig wie Kartoffelchips? Und kann die estnische Süßspeise Kama-Creme mit Crème brûlée mithalten? Wer sich einen persönlichen Eindruck von Estlands Küche machen möchte, kann dies auf der 79. Internationalen Grünen Woche in Berlin tun. Das nördlichste Land des Baltikums ist in diesem Jahr Partnerland der Messe, die ab heute bis zum 26. Januar für die Verbraucher geöffnet ist.
„Jätku leivale! - Das Brot soll reichen!“
Roggen ist einer der wichtigsten Rohstoffe in der bodenständigen estnischen Küche. Traditionell hat das nahrhafte Roggenbrot eine große Bedeutung. Nicht umsonst wünschen sich die Esten „Guten Appetit“ mit „Jätku leivale“ – wörtlich übersetzt: „Das Brot soll reichen“. Roggen ist auch in der wahrscheinlich jahrhundertealten Nachspeise Kama-Creme enthalten: Eine wesentliche Zutat dieser mit einer Honigsoße servierten Süßspeise ist Kama-Mehl – ein Gemisch aus geröstetem Gersten-, Roggen-, Hafer- und Erbsenmehl. Nicht zuletzt steckt Roggen in Getränken wie dem Brottrunk Kali – hierzulande wohl besser bekannt unter seinem russischen Namen Kwas.
Von Bären und Beeren
Traditionell ist die estnischen Küche seit jeher einfach und bescheiden gewesen. Fleisch gab es vorwiegend im Herbst und Winter. Heute beliebt: im Ofen geschmorte Blutwurst oder Sülze mit Sauerkraut. Etwas gewöhnungsbedürftig für den deutschen Geschmack: In Estland kann nicht nur Elch- sondern auch Bärenfleisch auf den Tisch kommen. Zwar wird der Braunbär im Washingtoner Artenschutzabkommen als potenziell gefährdete Tierart genannt. Doch der Bärenbestand in Estland ist mit etwa 600 Tieren recht hoch, weshalb jährlich eine bestimmte Quote zum Abschuss freigegeben wird. Fisch kam früher frisch, aber auch getrocknet, gesalzen oder geräuchert auf den Tisch. Noch heute sind Gerichte mit Strömling – dem estnischen Nationalfisch – sowie Sprotten und Flussneunaugen beliebt. Milchprodukte wie Quark und Sauermilch waren und sind noch immer sehr beliebt. Pilze und Waldfrüchte haben von jeher die estnische Küche bereichert. Heute produziert das baltische Land jede Menge Stachel-, Johannis-, Heidel- und Himbeeren auch für den Export.
Estnisches Messe-Café auf der Grünen Woche
Wer gerade keine Reise ins Baltikum plant, kann die von russischen, skandinavischen und deutschen Einflüssen geprägte estnische Küche ab heute bis zum 26. Januar auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin kennenlernen. Estland ist in diesem Jahr Partnerland der weltgrößten Ausstellung für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau und lädt zu täglich wechselnden Thementagen ein. Interessierte können etwa Würste vom Bären, Wildschwein und Elch, dunkles Honigbier oder Rosenpudding probieren. Ein kulinarischer Ausflug lohnt sich besonders ab dem 19. Januar in Halle 8.2: Jeweils um 11 Uhr und 15 Uhr stellt das Partnerland seine Spezialitäten im estnischen Café vor. Eine Tageskarte für die Messe kostet 13 Euro.
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