
Reinigungsbürste (links). Bei wiederverwendbaren Halmen gibt es sie oft gleich mit dazu. © Jule Felice Frommelt
Keine Lust zu kauen? Trinkhalmfans finden viele Alternativen zum Einweg-Plastikröhrchen – ihre Haltbarkeit reicht von beständig bis kurzlebig. Die Stiftung Warentest hat fünf Vertreter einem Schnell-Check unterzogen.
Testergebnisse für 6 Essbare Trinkhalme 07/2021
Edelstahl: Haltbar
Trinkhalme aus Edelstahl sind sehr stabil und halten praktisch ein Leben lang.
Varianten. Matt oder glänzend, auch farbig, mit oder ohne Knick, vereinzelt biegsam.
Pro. Bruchsicher und sehr langlebig, spülmaschinengeeignet.
Kontra. Metallischer Beigeschmack ist möglich. Ob sie innen sauber sind, lässt sich nicht sehen. Metall leitet Wärme: Vorsicht bei Heißgetränken.
Glas: Klar
Schon die alten Römer tranken aus Glasgefäßen, nun also der Trinkhalm aus Glas.
Varianten. Gerade oder gebogen, auch bunt.
Pro. Geschmacksneutral und spülmaschinengeeignet. Es lässt sich leicht erkennen, ob die Halme innen sauber sind.
Kontra. Unterschiedlich stabil, nie hundertprozentig bruchsicher.
Kunststoff: Facettenreich
Nicht alle Kunststoffhalme sind verboten – es gibt auch wiederverwendbare Halme aus Hartplastik oder Silikon.
Varianten. Große Vielfalt an Formen, Farben und Mustern.
Pro. Bruchsicher. Silikonhalme sind sehr flexibel.
Kontra. Teilweise nicht spülmaschinengeeignet. Beigeschmack möglich.
Bambus: Natürlich
Bambushalme sind die asiatische, stabilere Version des echten Strohhalms.
Varianten. Keine – gerade wie gewachsen.
Pro. Bruchsicher, Naturprodukt.
Kontra. Mit Beigeschmack. Können sich verfärben. Undurchsichtig. Kürzeste Lebensdauer der Wiederverwendbaren.
Papier: Einmalig
Papierhalme sind wie Einweg-Plastikhalme ein Wegwerfprodukt, aber nicht verboten.
Varianten. Vielfalt an Farben und Mustern.
Pro. Bruchsicher.
Kontra. Nur zum einmaligen Gebrauch gedacht. Können Papiergeschmack im Mund hinterlassen und im Getränk aufweichen. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass Papierhalme mit Schadstoffen belastet sein können (Schadstoffe in Einweggeschirr).
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Hallo zusammen, als ich auf diese rege Diskussion der Alternativen zum Einweg-Plastikstrohhalm v.a. in Bezug auf Pflegeinrichtungen gestoßen bin, wollte ich sofort die Erfindung der HalmBrüder mit Euch teilen. Unser junges Start-up löst genau die angesprochenen Probleme. Mit dem Turtleneck® Straw entwickelten wir die flexible Alternative zum Plastikstrohhalm. Durch die Verwendung von biegsamem Edelstahl lässt sich sein Mundstück einfach und unendlich knicken und ersetzt den Plastikstrohhalm vollständig in seiner Funktion. Sowohl die Verwendung von lebensmittelechtem Edelstahl als auch sein großer Durchmesser und die abgerundeten Kanten des Mundstücks sorgen für maximale Sicherheit. Das macht den Trinkhalm zur Strohhalm-Alternative, die auch von Senioren und Menschen mit Handicap flexibel genutzt werden kann. Zusätzlich ist er durch seine einfache Reinigung in der Spülmaschine hygienisch unbedenklich und garantiert sauber trotz seiner Undurchsichtigkeit (unabhängig geprüft).
Ich lebe nachhaltig und nutze trotzdem gerne die schönen pastellfarbenen Kunststoff-Strohhalme mit größerem Durchmesser - wie es sie beispielsweise in dem schwedischen Möbelhaus gibt - für selbstgemixte grüne Smoothys, Milchshakes, Cocktails etc. Für mich hat das etwas mit Stil zu tun. Ein Cocktail ohne Trinkhalm geht für mich gar nicht.
Ich nutze jeden Strohhalm zu Hause ca. 10 bis 20 mal. Sie sind einfach mit einer schmalen Flaschenbürste zu reinigen. Warum verkauft man nicht einfach Strohhalme mit so einer kleinen Flaschenbürste?
Strohhalme aus anderen Materialien ergeben ein ganz anderes Mundgefühl. Es ist ja auch nicht egal aus welcher Tasse oder welchem Glas ich trinke. Wichtig ist einfach, dass Nachhaltigkeit schon früh gelernt wird und etwas in der Umwelt zu entsorgen zum No Go wird. Wer das nicht verinnerlicht hat, wird auch Glas- und Metallstrohhalme nicht mehrfach verwenden. Worin besteht da der Vorteil für die Umwelt?
Hallo @Krissy22,
das Pflegepersonal hat auch auf jeden Fall Zeit dafür, Trinkhalme nach eingaviertem Namen zu sortieren. Machen Sie doch mal ein Praktikum in einem Pflegeheim, dann wissen Sie wie das ist und können mitreden.
Und der Knick im Edelstahltrinkhalm ist schön, aber der Winkel ist fest und daher nicht für jeden geeignet. Gerade nicht für ältere Personen, die das Glas nicht schräg halten können, weil sie sonst den Inhalt verschütten.
Ich persönlich nutze privat auch Nudeln, also Makkaronis, als Trinkhalm.
Allerdings kann man diese nicht abwinkeln.
Das ist ein typischer Fall dafür, dass das exzessive Ausnutzen von Möglichkeiten letztendlich dazu führt, dass etwas verboten wird. Ich kann mich meinem Vorredner AldoRei nur anschließen, dass ein Trinkhalm üblicherweise unnötig ist. Wie der Kommentar von Oceanwaves zeigt, gibt es einzelne Fälle (z.B. Pflege), wo er sinnvoll wäre, und an diesen Stellen muss man nun mit Einschränkungen zurechtkommen, die unnötig wären, wenn jeder verantwortungsvoll handeln würde.
Wann lernen wir endlich, dass die beste Methode zur Verbesserung in vielen Fällen der Verzicht auf Ausschweifungen ist?
Ich denke Warentest sollte zunächst mal die Null-Variante testen. Also betrachte, wo wir überhaupt Trink-Halme brauchen. Die umweltfreundlichste Variante ist sicher die, die nicht erzeugt, benutzt, ggf. gereinigt und entsorgt wird. Ich schätze mal, dass in über 90 % er Fälle übethaupt keine benötigt werden.
Zusatzthema: Wie können Metal- oder Glas-Halma zuverlässig, hygienisch und umweltfreundlich gereiningt werden?