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Erdnussöl in Cremes, Lotionen oder Badezusätzen soll die Haut glatt und geschmeidig machen. Durch den Hautkontakt mit derartigen Produkten können Allergiker aber auf das Öl reagieren – mit möglicherweise schweren gesundheitlichen Folgen. In der Europäischen Union (EU) gelten für die Hersteller von Kosmetika mit Erdnussöl deshalb nun strengere Vorgaben.
Vorsicht, Allergierisiko!
Vor allem die Hersteller von echter Naturkosmetik und naturnaher Kosmetik setzen auf die pflegenden Eigenschaften des Öls aus der Erdnuss. Gleichzeitig ist bekannt: Erdnüsse lösen besonders häufig Allergien aus – mit möglicherweise schweren gesundheitlichen Folgen wie etwa Herz-Kreislauf-Versagen. Schon Hautkontakt mit allergenen Erdnussproteinen kann dafür ausreichen. In der EU gelten deshalb nun bald strenge Vorgaben, was die Qualität des Öls angeht, das zur Kosmetikherstellung verwendet wird: Ab dem 25. Dezember muss es so vorbehandelt sein, dass es nur noch geringe Mengen seiner allergieauslösenden Proteine enthält. Ist das nicht erfüllt, darf das erdnussölhaltige Produkt nicht mehr verkauft werden.
Erdnussöl-Kosmetik ist nichts für Kinder
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat sich bereits vor längerer Zeit mit dem Allergierisiko beschäftigt, das von Kosmetikprodukten mit Erdnussöl ausgeht. In seiner Stellungnahme rät das BfR, die Produkte grundsätzlich nicht zur Pflege von Kinderhaut zu nutzen. Insbesondere warnt das BfR: Bei verletzter Haut, beispielsweise im Windelbereich, funktioniere die natürliche Barrierefunktion der Haut nicht mehr einwandfrei. Kinder könnten somit besonders heftig auf das Erdnussallergen reagieren.
Tipp: Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte die Liste der Inhaltsstoffe des jeweiligen Produkts genau lesen. Dort ist Erdnussöl als Arachis Hypogaea Oil aufgeführt.

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EU regelt auch Weizenprotein-Einsatz

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Ebenfalls neu geregelt ist der Einsatz von hydrolisiertem Weizenprotein, das etwa in Haarpflegeprodukten antistatisch wirken, also die elektrostatische Aufladung der Haare verringern soll. Auch hier schreibt die EU neuerdings eine bestimmte Aufbereitung der Proteine vor, um allergische Reaktionen zu verhindern. In der Inhaltsstoffliste verbirgt sich hydrolisiertes Weizenprotein in der Regel hinter dem Begriff Hydrolyzed Wheat Protein.
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Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Spam
Auch hier muss ich wieder fragen: Was soll dieser Blödsinn?
Natürlich gibt es Menschen, die gegen den einen oder anderen Stoff allergisch sind. Diese verwenden dann logischerweise keine Produkte, wo dieser Stoff enthalten ist. Und es besteht schon seit Ewigkeiten eine entsprechende Deklarationspflicht für Kosmetikprodukte.
Was hier die EU-Kommission (in keiner Weise demokratisch legitimiert) tut, ist entsprechende Produkte zu verteuern.