Testergebnisse für 21 Erdnussbutter
Im Test: 21 häufig verkaufte Erdnussbutter, davon 6 Bioprodukte. Falls möglich, wählten wir die Creamy-Variante. Der Einkaufszeitraum lag von Februar bis April 2023. Preisermittlung durch Anbieterbefragung im Juni 2023.
Sensorisches Urteil: 50 %
Fünf geschulte Prüfer verkosteten die anonymisierten Produkte unter gleichen Bedingungen – auffällige oder fehlerhafte mehrmals. Aus den Beurteilungen zu Aussehen, Geruch, Geschmack und Mundgefühl wurde ein Konsens erarbeitet, der Basis für unsere Bewertung war. Zur Bestimmung der Streichfähigkeit wurden die Produkte auf Mischbrotscheiben gestrichen.
Die sensorischen Prüfungen führten wir gemäß Methode L 00.90–22 (Allgemeiner Leitfaden zur Erstellung eines sensorischen Profils) der ASU durch. Die Abkürzung ASU steht für Amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren nach § 64 Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB).
Das im Konsens aller Prüfer der Gruppe verabschiedete Ergebnis beinhaltete keine Bewertungen, sondern abgestimmte Produkt-Profile, bei denen gegebenenfalls unterschiedliche Beschreibungen aus den Einzelprüfungen zuvor in der Gruppe verifiziert wurden.
Schadstoffe: 25 %
Wir untersuchten auf Schimmelpilzgifte (unter anderem Aflatoxine), Kadmium, Aluminium, Mineralölbestandteile (Mosh und Moah), polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und 3-MCPD- und Glycidyl-Ester. Außerdem suchten wir nach Weichmachern.
Folgende Methoden haben wir eingesetzt:
- Aflatoxine bestimmten wir mittels IAC-SPE (Immunoaffinitätssäulen-Festphasenextraktion) und HPLC-FLD mit Nachsäulenderivatisierung (Hochleistungsflüssigkeitschromatographie mit Fluoreszenzdetektor).
- Test auf Zearalenon, Nivalenol und Deoxynivalenol: LC-MS/MS (Flüssigchromatographie mit Massenspektrometrie). Keine dieser Substanzen wurde hier oberhalb der Bestimmungsgrenze nachgewiesen.
- 3-MCPD-Ester und Glycidyl-Ester bestimmten wir in Anlehnung an die Methode der Deutschen Gesellschaft für Fettwissenschaft (DGF).
- PAK bestimmten wir mittels LC-LC-GC-MS/MS (Flüssigchromatographie gekoppelt mit Gaschromatographie sowie Massenspektrometrie). Sie waren in keiner Probe hier oberhalb der Bestimmungsgrenze nachweisbar.
- Weichmacher bestimmten wir mittels LC-MS/MS (Flüssigchromatographie mit Massenspektrometrie) oder GC-MS/MS (Gaschromatographie gekoppelt mit Massenspektrometrie)
- Mineralölbestandteile (Mosh/Moah) sowie Aluminium bestimmten wir in Anlehnung an Din-EN-Methode, Kadmium gemäß dieser Methode.
Mikrobiologische Qualität: 0 %
Wir analysierten im Labor die Anzahl an Keimen in den Erdnussbuttern, insbesondere an Verderbniskeimen wie Hefen und Schimmelpilzen und an krankmachenden Keimen.
Wir bestimmten nach Din-EN-Iso-Methode die Gesamtkeimzahl, suchten mittels ASU-Methoden nach Enterobakterien und Salmonellen und mittels Iso-Methode nach Hefen und Schimmelpilzen.
Nutzungsfreundlichkeit der Verpackung: 10 %
Drei Experten prüften, wie sich die Packungen öffnen und die Cremes entnehmen lassen. Sie kontrollierten die Originalitätssicherung und prüften Recycling- und Entsorgungshinweise.
Deklaration: 15 %
Wir prüften die Verpackungsangaben der Produkte gemäß lebensmittelrechtlicher Vorschriften auf Vollständigkeit, Richtigkeit und ergänzend auf freiwillige Angaben. Wir prüften zudem bildliche Darstellungen und Werbeaussagen. Drei Expertinnen bewerteten die Leserlichkeit und Übersichtlichkeit der Angaben.
Testergebnisse für 21 Erdnussbutter
Ernährungsphysiologischer Kommentar: 0 %
Wir bewerteten, wie sich eine typische Verzehrportion der Erdnussbutter in eine gesunde Ernährung integrieren lässt.
Abwertungen
Durch Abwertungen wirken sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil aus. Sie sind in der Tabelle mit Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: Lautete das sensorische Urteil oder das Schadstoffurteil Ausreichend, konnte das test-Qualitätsurteil maximal eine halbe Note besser sein.
Weitere Untersuchungen
Folgende Parameter untersuchten wir zusätzlich:
- Wir bestimmten Trockenmasse, Asche und Gesamtfett gravimetrisch (Letzteres nach Säureaufschluss).
- Rohprotein wurde titrimetrisch bestimmt, Ballaststoffe in Anlehnung an ASU-Methode.
- Zucker (darunter Saccharose, Fructose und Glucose) bestimmten wir mittels HPAEC-PAD (Hochleistungs-Anionenaustauschchromatographie mit gepulster amperometrischer Detektion).
- Kohlenhydrate und den physiologischen Brennwert berechneten wir aus den erhaltenen Analyseergebnissen.
- Natrium bestimmten wir mittels ASU-Methode nach Aufschluss gemäß Din-EN-Methode. Daraus wurde der Kochsalzgehalt berechnet.
- Nach DGF-Methode untersuchten wir das Fettsäurespektrum (darunter gesättigte, einfach ungesättigte, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, trans-Fettsäuren).
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@Wickie_42: In unserer Testtabelle können Sie die Produkte nach Produkten ohne Palmöl filtern. Unter „zugesetzte Fette/Öle“ finden Sie eine detaillierte Auflistung der eingesetzten Öle und im Vergleich zu anderen Lebensmitteln ist der Anteil zugesetzter Fette/Öle wie Palmöl in Erdnussbutter recht gering, da diese zu rund 90 Prozent aus Erdnüssen besteht.
Ich bin zwar kein regelmäßiger Erdnussbutteresser, aber alle Freunde, die dies sind schwören auf Calvé Produkte und die fehlt auch im Test. Kommt ja aus den Niederlanden…
Schade. Der Test hätte auch kritisch mit dem Zusatz von Palmöl umgehen können. Denn es geht auch anders. Bei uns kommt seit Jahren kein Nuss-Nugat- oder Erdnuss-Aufstrich mit Palmöl ins Haus, auch nicht aus Bioanbau. Denn es geht auch anders: andere Öle oder - bei der Erdnussbutter - gar kein Öl. Denn Fett ist in der Erdnuss sowieso schon enthalten.
Kommentar vom Autor gelöscht.
@raibe: Die Produktgruppe Erdnussmuse war leider zu groß, um sie exemplarisch mitzutesten.