Ausgewählte Arzneimittel-Neuerungen
Kopf | Migräne | 1993 kam der erste Wirkstoff aus der Gruppe der Triptane auf den Markt. Schmerzattacken fallen seltener und milder aus. |
Gehirn | Depressionen | Seit 1957 sind spezielle Antidepressiva auf dem Markt. Sie regulieren den Haushalt der Botenstoffe Noradrenalin und Serotonin im Gehirn. |
Gehirn, | Multiple Sklerose | Seit Mitte der 90er Jahre können Beta-Interferone, gentechnisch hergestellte Versionen eines natürlichen Botenstoffs des Immunsystems, den Krankheitsverlauf verlangsamen. |
Blut/Herz | Koronare Herzerkrankung, | Seit den 80er Jahren gibt es Cholesterinsynthesehemmer, die ein Enzym zur Herstellung des körpereigenen Hormons hemmen. Daneben wurden andere Cholesterin senkende Mittel entwickelt, so Abkömmlinge der Nikotin- und Clofibrinsäure. |
Chronische Herzschwäche | Digitalis-Präparate wirken nicht lebensverlängernd. Später kamen entwässernde Mittel (Diuretika) hinzu. ACE-Hemmer und Angiotensin-Rezeptoren-Blocker regulieren heute den hormonellen Prozess. Zusätzlich schützen Betablocker das Herz vor Überlastung. Ein Mittel wirkt gegen das Hormon Aldosteron, wovon Patienten mit Herzschwäche zu viel im Blut haben. | |
Brust | Brustkrebs | Heute kann in zwei Dritteln der Fälle brusterhaltend operiert werden. Neben Bestrahlung wird medikamentös behandelt: Zytostatika, wie die seit 1993 eingesetzten Taxane, hemmen die Zellteilung (siehe Artikel). Andere Mittel unterbinden die Wirkung von Östrogenen auf das Tumorwachstum. Seit 2000 gibt es das Mittel Herceptin, das auf bestimmte Tumorzellen einwirkt. |
Lunge | Blutgerinnsel | Zur Vorbeugung: gerinnungshemmende Mittel wie aus Schweinedarm gewonnene Heparine oder gentechnisch hergestellte Hirudine, die sich von einem Speichelprotein des Blutegels ableiten. Seit 2002 gibt es einen vollsynthetischen Gerinnungshemmer. |
Magen | Magen- | Anfang der 80er Jahre wird die häufigste Ursache für Magengeschwüre entdeckt, das Bakterium Helicobakter pylori. Antibiotika töten die Bakterien ab, zusätzlich regulieren Protonen-Pumpen-Hemmer oder H2-Antagonisten die Säureproduktion des Magens. |
Bauchspeichel- | Diabetes Typ 1 | Seit 1982 steht Humaninsulin zur Verfügung, gentechnisch von Bakterien oder Hefe hergestellt. Menschliche Gene, die Humaninsulin produzieren, werden in Bakterienzellen eingeschleust. |
Blut | Leukämie bei Kindern | Gentechnisch hergestellte Wachstumsfaktoren können die Blutbildung sichern. |
Aids, HIV-Erkrankungen | Seit 1996 kann der Einsatz mehrerer Protease-Hemmer die Virenvermehrung über längere Zeit weitgehend unterdrücken. Die Medikamente blockieren ein für das Virus wichtiges Enzym. | |
Niere, Herz, | Organ- | Seit den 60er Jahren können Medikamente ein Abstoßen transplantierter Organe durch das Immunsystem hemmen. |