Das Konzept: Der Organismus soll allein durch Vorstellungskraft und Suggestion – eine Art Selbsthypnose – und das Ausblenden äußerer Reize entspannt werden. Die körperliche Entspannung soll Ängste und negative Gefühle abmildern. Der Berliner Psychiater Johann Heinrich Schultz entwickelte die Methode um 1930.
Der Übungsablauf: Im Sitzen oder Liegen und mit geschlossenen Augen begibt man sich von einer Körperregion ausgehend auf eine Beruhigungsreise durch den ganzen Körper, indem man sich in Gedanken eine suggestive Formel vorspricht: „Mein rechter Arm ist ganz schwer. Mein rechter Arm ist ganz warm.“ Die Unterstufe des autogenen Trainings besteht aus sechs Übungen, die im weiteren Verlauf auch die Herzregulierung, den Atem, die Bauchorgane einbeziehen. Die Methode erfordert etwas Geduld bis zu ersten spürbaren Wirkungen.
Die Wirkung: Körperliche Spannung und emotionale Anspannung lassen sich auch durch Vorstellungskraft lösen. Die Vorstellung von Wärme kann beispielsweise zum messbaren Temperaturanstieg führen. Regelmäßiges Üben ermöglicht eine immer bessere Kontrolle solcher Prozesse. Bei psychisch belasteten oder sensiblen Menschen oder bei Herzrhythmusstörungen kann das autogene Training allerdings zu Pulsbeschleunigung und Angstzuständen führen.
Die Anwendungsbereiche: Bei stressbedingten und mit psychischer Belastung verbundenen Beschwerden wie Unruhe, Ängste, Überlastung. Eignet sich auch zur begleitenden Behandlung von Kopf- und Muskelschmerzen, Tinnitus, Schlafstörungen, leichten Depressionen. Bei schweren Depressionen oder starken Angstzuständen ist von dem Verfahren abzuraten – es kann die Probleme verschlimmern.
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Auch in der Psychotherapie ist die Praxis der Achtsamkeit ein wichtiger Bestandteil z.B. im Rahmen der Transaktionsanalyse oder innerhalb der Schematherapie, jener neuesten Therapieform, bei der tiefenpsychologische und verhaltenstherapeutische Methoden integriert sind, um die zunehmend komplexer werdenden psychischen Probleme durchgängig, grundlegend und höchst effizient bearbeiten zu können. Praxis der Achtsamkeit hilft meinen Klienten, die Introspektion, also die psychische Innenansicht ihrer Psyche zu üben und zu erlernen und sich so selbst besser kennen zu lernen. Sie erhalten so tiefe Kenntnisse über sich selbst und ihr Verhalten und können es daher um so leichter nachhaltig und ihren Wünschen gemäß verändern. Clemens M. Hürten
Kommentar vom Autor gelöscht.
Die von Professor Dr. Jon Kabat-Zinn entwickelte Methode des Stressabbaus durch die Praxis der Achtsamkeit war für mich bisher die wirksamste aller von mir erprobten Methoden wie z.B. Autogenes Training, PMR nach Jacobsen, Yoga, Zen- / Vipassana-Meditation usw.
Leider wird diese Methode von den Krankenkassen nicht im Rahmen der SGB-V-geförderten Präventionsmaßnahmen unterstützt, sodass man, wenn man denn überhaupt ein qualifiziertes Angebot für diese Art der Entspannung bei einer VHS bekommt, diesen Kurs voll bezahlen muss.
Das Verfahren habe ich in einer psychosomatischen Klinik kennen gelernt und es half mir, BurnOut und Depression zu überwinden. Aber es wird zunehmend (wie auch von Prof. Dr. Kabat-Zinn) zur Linderung chronischer Schmerzen eingesetzt, wie gerade im Deutschen Ärzteblatt berichtet:
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/48460/Wie_die_Achtsamkeitsmeditation_mit_Schmerzen_umgeht.htm
- Fortsetzung folgt =>
Mir hilft am besten eine Klangmassage mit Klangschalen, Gongs und Zimbel. Die Töne und Schwingungen bringen mich in eine tiefe Entspannung und Harmonie - ich fühle mich danach immer wie neu geboren.
Mainelfe