
Mehr Saft, weniger Saft. Aus 1 Kilogramm Äpfel holt die Saftpresse Green Star 770 Milliliter Saft – das ist top. Am geringsten ist die Ausbeute mit 514 Milliliter bei der Zentrifuge von Tefal.
Selbstgepresste Säfte sind gesund und lecker. Die meisten Entsafter machen ihre Sache gut, es gibt aber große Unterschiede in der Saftausbeute. Und das Saubermachen ist mitunter mühsam. Vier Geräte versagen im Dauertest.
Testergebnisse für 15 Entsafter 08/2013
Süß, pikant, leichte Bitternoten – schon der erste Schluck überzeugt: Aromen ohne Ende, reichhaltig, überraschend, anders. Der selbstgepresste Saft aus Äpfeln, Karotten und Sellerie kommt garantiert frisch und ohne künstliche Zusatzstoffe auf den Tisch. Das ist nicht nur gesund und schmackhaft, sondern gibt auch das gute Gefühl, sich und seinem Körper etwas Besonderes zu gönnen.
Voraussetzung für solche Glücksmomente ist der richtige Entsafter. Welche sind die besten auf dem Markt? Die Tester haben 15 elektrische Entsafter ins Prüflabor geholt. Das Ergebnis: Von gut bis mangelhaft ist alles dabei. Unterschiede gibt es vor allem in der Saftausbeute. Manche Geräte holen bis zu einem Drittel mehr aus Obst und Gemüse als andere – teils das Doppelte. Auch im praktischen Gebrauch und beim Reinigen zeigen sich Vor- und Nachteile und nicht zuletzt in der Haltbarkeit. Vier Geräte sind im Dauertest auf der Strecke geblieben: Clatronic, deren Baugleicheit Bomann, Severin und Tristar. Immerhin: Acht Entsafter machen ihre Sache gut. Am besten ist Philips – der einzige mit rundum sehr guter Saftausbeute bei Äpfeln, Möhren und Weintrauben sowie einem der besten Ergebnisse in der Handhabung (Tabelle).
Zentrifugen gegen Pressen
Wer einen elektrischen Entsafter kaufen will, muss sich entscheiden: Zentrifuge oder Presse. Zentrifugen zerkleinern das Obst zunächst mit einer Reibscheibe und schleudern dann den Saft durch Zentrifugalkraft aus dem Fruchtfleisch. Saftpressen zerquetschen die Früchte üblicherweise mit einer Pressschnecke oder – wie die Green Star – zwischen zwei Presswalzen.
Was beim Arbeiten sofort auffällt: Pressen ist deutlich leiser als Zentrifugieren. „Vor allem bei Äpfeln und Möhren sind die Zentrifugen etwas lauter und schriller“, so der Testleiter. „Die Pressen machen dagegen leise, rollende und mahlende Geräusche.“
Entscheidend für die Saftausbeute ist das Entsafterprinzip allerdings nicht, eher schon das Bedienen. Generell gilt hier: Je weniger Druck man auf das zu entsaftende Obst und Gemüse ausübt, desto mehr Saft lässt sich herausholen.
Der Schaum schmeckt nicht jedem
Ein weiterer Vorteil der Pressen: Ihr Saft ist homogener und enthält mehr Fruchtfleisch und Zellstoffe als der Saft aus den Zentrifugen – gut für den Geschmack. Der Saft aus den Zentrifugen trennt sich dagegen häufig in einen klaren und einen trüben, fruchtfleischhaltigen Teil (siehe Fotos). Überdies entsteht beim Pressen deutlich weniger Schaum als in der Zentrifuge. Viele mögen den Schaum nicht. Daher gehört bei den meisten Zentrifugen ein Saftbehälter mit Schaumtrenner zum Lieferumfang: Beim Einschenken ins Glas bleibt der Schaum in der Kanne zurück.
Billige sind schnell Schrott
Auffälligster Vorteil der Zentrifugen: Sie kosten mit 36 bis 199 Euro deutlich weniger als die Saftpressen, die zwischen 102 und 600 Euro liegen. Zwar ist die teuerste Presse im Test – die Green Star – auch die beste Presse. Doch 600 Euro müssen Kaufinteressenten für einen Entsafter nicht ausgeben – gute Zentrifugen fangen bei 99 Euro an. Zu sparsam sollten sie aber auch nicht sein: Die billigsten Geräte hatten die größten Probleme im Dauertest.
Alle Entsafter waren insgesamt mehr als 80 Stunden in Betrieb. Die vier mangelhaften Zentrifugen – mit Preisen zwischen 36 und 55 Euro – sind bereits ziemlich früh mit Motorlagerschaden ausgefallen, teilweise nach weniger als 8 Betriebsstunden. Auch die Saftpresse von Petra für 102 Euro ist nicht wirklich robust. Sie fiel aber erst gegen Ende der Dauerprüfung aus. Das Urteil für die Haltbarkeit heißt bei ihr daher noch ausreichend.
Wo ganze Äpfel hineinpassen
Weiterhin zeigt der Test: Mit den Zentrifugen lässt sich meist deutlich schneller arbeiten als mit den Pressen. Sie entsaften zum einen schneller. Hinzu kommt, dass mit Ausnahme des Tefal-Geräts die Zentrifugen größere Einfüllschächte haben als die Pressen – es passen ganze Äpfel hinein. Bei den Pressen müssen die Früchte vorher geviertelt werden – das braucht Zeit.
Auf Kinderhände aufpassen
Die Hersteller der Zentrifugen gehen hier einen Kompromiss zwischen Sicherheit und Praktikabilität ein. Sie halten die gültige Sicherheitsnorm für die Größe der Einfüllstutzen gerade so ein. Bei den meisten Geräten passen aber nicht nur ganze Äpfel in den Schacht, sondern auch schmale Hände. Das sollte man vor allem beachten, wenn Kinder beim Entsaften helfen.
Zentrifugen leichter zu reinigen
Ein großer Pluspunkt der Zentrifugen ist, dass sie sich meist leichter reinigen lassen als die Pressen. Man sollte den Aufwand fürs Saubermachen eines Entsafters aber generell nicht unterschätzen. Das macht deutlich mehr Arbeit, als mal eben eine Zitruspresse abzuspülen. Mitunter ist auch eine Zwischenreinigung während des Entsaftens erforderlich. Das gilt vor allem für die Pressen, wenn große Mengen an Obst oder Gemüse entsaftet werden.
Es sind immer mehrere Einzelteile zu säubern, oft mit Ecken und Kanten, an die man nur schwer herankommt. Manche Teile lassen sich zwar in die Spülmaschine stecken. Besser ist es aber, sofort Hand anzulegen, bevor die Obstreste antrocknen. Zum Teil liegt den Geräten das passende Werkzeug bei. Vor allem die sehr feinen Siebeinsätze brauchen eine intensive Zuwendung mit der Bürste. Verfärbungen an weißem Plastik durch Karottensaft lassen sich wenn überhaupt nur mit Speiseöl entfernen.
Entsaften braucht also Zeit. Das will man vielleicht nicht jeden Morgen tun. Wer sich aber ab und an die Zeit nimmt, am Wochenende oder wenn Freunde zu Besuch sind, kann sich und andere mit dem frischen, aromatischen Saft glücklich machen.
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Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Unangemessener Umgangston
Die Süddeutsche Zeitung hat heute, 11. März 17, einen Saftpressentest veröffentlicht mit divergenten Ergebnissen. So erhält der Stiftung Warentest-Sieger bei der SZ nur 4 von 10 Punkten. Liest man die Bewertungen bei Amazon, dann scheidet dieses Gerät überdies häufig durch Motorschäden aus.
Kurzum, je mehr Quellen man für eine Kaufentscheidung heranzieht, desto nebulöser gerät das Bild.
Ich finde das gut, denn je mehr man denkt und rätselt, desto mehr verzögert sich ein Kauf und umso mehr frägt man sich: Brauche ich das Ding überhaupt?
Klar trinken meine Kinder gerne Apfelsaft. Runde Äpfel im Ausgangsformat hingegen mögen sie nicht. Wenn ich aber den Rohstoff klein schnippsle in eckige Häppchen, dann essen sie auch das Naturprodukt. Für diese Schneideaktion brauche ich nur ein Messer, das ich eh schon habe.
Das finde ich auch gut. Weil, da brauche ich nicht so viel zu putzen hinterher und keinen Platz für irgendwelche Monsterapparate. Dort staple ich dann das ersparte Geld.
Mit einem Entsafter kann man nicht nur viel leichter die sog. "5 Hände Obst" täglich zu sich nehmen, sondern auch Gemüse roh.
Vor allem eignet sich ein Entsafter, wenn man noch restliches Gemüse im Kühlschrank liegen hat, dass man anderweiter nur mehr für einen Eintopf verwenden kann.
Kommentar vom Autor gelöscht.
mein lieblingssaft besteht aus vielen möhren, ein paar äpfeln, ein stück ingwer und ein stück zitrone incl schale. megalecker.