Energy Drinks werden aus Wasser, Zucker und/oder Süßstoffen, Koffein, Vitaminen, Farbstoffen und Aromen hergestellt. Auch üblich, aber kein Muss sind Taurin, Inosit und Glucuronolacton. Sie klingen zwar ausgefallen, einen nachgewiesen leistungssteigernden Effekt haben sie aber nicht. Die aufputschende Wirkung von Energy Drinks kommt allein vom Koffein.
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Alle Testergebnisse für Energy Drinks 07/2013- Koffein. Seine anregende Wirkung ist ausreichend belegt. Koffein wirkt auf das zentrale Nervensystem, macht wacher und steigert die Aufmerksamkeit. Es ist die zentrale Zutat in Energy Drinks – alle Getränke im Test enthalten den belebenden Inhaltsstoff. Zu viel Koffein kann dagegen zu unerwünschten Wirkungen wie Nervosität, Übelkeit, Schlaflosigkeit oder Herzrasen führen. Wie viel Koffein ein Mensch verträgt, ist individuell verschieden. Für Kinder ist Koffein nicht geeignet, sie reagieren aufgrund ihres geringen Körpergewichts viel empfindlicher. Für Erwachsene sind 300 Milligramm Koffein am Tag ein akzeptables Maß – das entspricht etwa drei Tassen Kaffee. Ab 500 Milligramm sind Nebenwirkungen nicht mehr auszuschließen. Der gesetzlich festgelegte Höchstgehalt für Koffein – in ab Juni 2013 produzierten Energy Drinks – liegt bei 320 Milligramm pro Liter. Den halten schon jetzt fast alle Getränke im Test ein. Deutlich mehr Koffein pro Liter wiesen die Tester im High Performance Energy Drink NOS und im Energy Shot von Red Bull nach.
- Taurin. Die wohl werberelevanteste Zutat in Energy Drinks neben Koffein ist Taurin. Der Name leitet sich vom lateinischen Wort taurus (zu deutsch: Stier) ab, weil Taurin zum ersten Mal aus der Gallenflüssigkeit von Ochsen extrahiert wurde. Stierische Kräfte verleiht es nicht. Taurin ist eine Aminosulfonsäure, die auch der menschliche Körper selbst ausreichend produziert. Dort ist es an verschiedenen Stoffwechselprozessen beteiligt. Eine zusätzliche Aufnahme ist nicht notwendig. Taurin steckt auch in Fisch, Fleisch und Milch. Eine leistungssteigernde Wirkung ist nicht belegt. Auch nicht bewiesen ist, dass es die Wirkung des Koffeins verstärkt. Der gesetzlich festgelegte Höchstgehalt für Taurin – in ab Juni 2013 produzierten Energy Drinks – liegt bei 4 000 Milligramm pro Liter. Den halten schon jetzt viele Produkte ein. 3 der 24 Energy Drinks im Test enthalten kein Taurin.
- Inosit. Auch Inosit produziert der Körper in ausreichender Menge selbst. Im Zellinneren ist der Stoff an der Übermittlung von Signalen beteiligt. Er muss nicht zusätzlich aufgenommen werden. Zusätzliche Wirkungen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit sind nicht belegt. In der Nahrung kommt er in Nüssen, Obst und Getreide vor. Der gesetzlich festgelegte Höchstgehalt für Inosit – in ab Juni 2013 produzierten Energy Drinks – liegt bei 200 Milligramm pro Liter. Den halten schon jetzt die meisten Produkte ein. 10 Energy Drinks im Test enthalten kein Inosit.
- Glucuronolacton. Das Kohlenhydrat ist wie Taurin und Inosit ebenfalls eine körpereigene Substanz. Glucuronolacton ist ein Ester der Glucuronsäure, die im menschlichen Körper an Entgiftungsprozessen beteiligt ist und den Abbau körpereigener Abfallstoffe unterstützt. Eine zusätzliche Aufnahme bringt keine Vorteile. Der Körper produziert genug davon. Eine leistungssteigernde Wirkung ist auch nicht belegt. 13 Produkte im Test enthalten Glucuronolacton. Alle liegen bereits jetzt deutlich unter dem ab Juni 2013 geltenden Höchstgehalt von 2 400 Milligramm pro Liter.
- Vitamine. Energy Drinks werden oft mit Vitamin C und verschiedenen B-Vitaminen aufgepeppt. Sie sollen aus der Gummibärchenbrause ein gesundes Getränk machen. Erforderlich sind Vitaminzugaben nicht. Wer sich ausgewogen und abwechslungsreich ernährt, braucht keine angereicherten Lebensmittel, erst Recht keine vitaminisierten Kunstgetränke. 21 Produkte im Test enthalten Vitamin B3, auch Niacin genannt. Das ist der Klassenname für Nikotinsäure und Nikotinsäureamid. Bei 14 Produkten geht aus der Deklaration nicht hervor, in welcher Form das Vitamin zugesetzt wurde. Dort steht nur Niacin in der Zutatenliste. Die Tester haben es genau analysiert, denn laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kann eine zusätzliche Aufnahme von Nikotinsäure zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Beruhigend: Alle Produkte im Test enthalten nur Nikotinsäureamid.
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@Hoyer2015: Süßstoffe stehen wissenschaftlich immer wieder auf dem Prüfstand. Sie gehören zu den Lebensmittelzusatzstoffen und müssen – wie andere Zusatzstoffe auch – zugelassen sein. In der EU sind derzeit 11 Süßstoffe zugelassen. Sie wurden durch internationale Expertengremien gesundheitlich bewertet und dürfen Lebensmitteln in bis zu den jeweils festgelegten Mengen zugesetzt werden. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hält die Süßstoffe dann für sicher. Energy Drinks sind keine Durstlöscher- weder in der zuckerfreien noch in der zuckerhaltigen Variante und sollten aufgrund ihres Koffeingehalts nur gelegentlich und in Maaßen getrunken werden. Menschen mit der Stoffwechselkrankheit Phenylketonurie sollten kein Aspartam verzehren – ein entsprechender Warnhinweis für diese Risikogruppe ist auf aspartamhaltigen Lebensmitteln Pflicht. (PF)
Wir halten also das Fazit fest: die zuckerhaltigen Energydrinks haben viel zu viel Zucker und alle haben viel Koffein.
--> heißt das im Umkehrschluss: eine Dose zuckerfreier Energydrink pro Tag ist unbedenklich? (Dass z. B. die Süßstoffe bedenklich wären, lese ich nicht...?)
Kommentar vom Autor gelöscht.
@Sapanep: Wir freuen uns über Ihre positive Einschätzung unserer Arbeit. Es freut uns sehr, dass Ihnen unsere Veröffentlichungen gefallen und wir Ihnen durch unsere Informationen weiterhelfen können. Solches Lob ist uns Ansporn, auch in Zukunft informative und spannende Veröffentlichungen durchzuführen. Ihren Testvorschlag haben wir mit Interesse zur Kenntnis genommen und an unser für die Testplanung zuständiges Gremium, das Untersuchungswünsche unserer Leser registriert, weitergeleitet.
Ob und wann eine entsprechende Veröffentlichung durchgeführt wird, lässt sich momentan allerdings noch nicht übersehen, da die Testauswahl und Terminplanung bis einschließlich Ende 2016 abgeschlossen ist. (SL)
Da ja immer mehr auf die "gesündere Energy-Drinks"-Schiene aufspringen, wäre es bestimmt interessant mal zu wissen wie sich die ganzen neuen Énergys machen. Beispiele hab ich hier schon mal: Rockstar Organic, Jeunesse Nevo, Mad Bat Bio, Sultan Power Drink, Vemma Verve, Monster Energy Ultra.
Da gibt es sicher noch mehr aber bei denen allen wäre ich auch mal an den Tests interessiert!
Vielen Dank.
P.S. der aktuelle Cola-Test hat mir übrigens auch wieder einmal sehr gut gefallen!