Energiespar­lampen

Glossar

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A

Amalgam. Queck­silber­haltige Legierung, bei Raum­temperatur fest. Kompakt­leucht­stoff­lampen benötigen eine sehr geringe Menge Queck­silber für die Licht­erzeugung (Größen­ordnung etwa 1 Milligramm). Lampen mit Amalgam benötigen nach dem Einschalten etwas mehr Zeit, um hell zu werden, als Lampen mit flüssigem Queck­silber. Beim Bruch von Amalgam­lampen gelangt nur eine vernach­lässig­bar geringe Menge Queck­silber­dampf in die Raum­luft.

Anzahl möglicher Ein-Aus-Schaltungen. Siehe Schalt­festig­keit.

Auge. Licht hat großen Einfluss auf die „innere Uhr“ des Menschen, den so genannten circa­dianen Rhythmus (circa = ungefähr, dies = Tag). Auf der Netzhaut des Auges befinden sich neben Rezeptoren zum Sehen auch solche, die über das zentrale Nerven­system den circa­dianen Rhythmus steuern. Sie reagieren vor allem auf blaues Licht, das von oben einfällt.

B

Bauformen von Haus­halts­lampen.

  • Lampen für gerichtetes Licht (Spot­lampen): Bei Glüh – und Kompakt­leucht­stoff­lampen ist dazu ein Reflektor nötig, der das Licht bündelt. LEDs geben wegen ihrem Aufbau von vorneherein gerichtetes Licht ab. Sie erhalten zur Licht­lenkung oft eine Optik. Typische Sockelformen von Spot­lampen sind GU10, G5,3 und E14.
  • Lampen für unge­richtetes Licht: Glüh-, Kompakt­leucht­stoff- oder LED-Lampen. Die Entladungs­röhre von Leucht­stoff­lampen ist oft U- oder spiralförmig und sie haben häufig darüber einen Hüll­kolben, der für Kugel-, Birnen- oder Kerzenform sorgt. Der Hüll­kolben bildet einen zusätzlichen Schutz gegen Bruch. Wegen der wärme­isolierenden Wirkung kann er bei Minusgraden dazu beitragen, dass die Lampe genügend hell ist. Ein opaker Hüll­kolben ist bei LED-Lampen nötig, um Blendung zu vermeiden und das gerichtete Licht der LEDs in allen Richtungen zu streuen. Typische Sockel sind E14 und E27.

Beleuchtungs­stärke. Der auf einer beleuchteten Fläche ankommende Licht­strom. In Fluren und Treppenhäusern sind mindestens 100 Lux, auf Schreibtischen 500 Lux empfehlens­wert. Wir vermessen bei Spot­lampen die Form des Licht­kegels und geben die Beleuchtungs­stärke in Licht­kegel­mitte, den Öffnungs­winkel des Licht­kegels sowie den Licht­kegel­durch­messer in 1,5 Meter Entfernung an.

Biologisch wirk­sames Licht. Künst­liches Licht kann bei höheren Licht­stärken biologisch wirk­sam sein und den circa­dianen Rhythmus beein­flussen. Licht mit hohem Blau­anteil trägt z.B. an Arbeits­plätzen zur Wachheit und Konzentrations­fähig­keit bei. Abends kann es allerdings Probleme beim Einschlafen bereiten. Wir geben deshalb für alle getesteten Lampen auch die Wirkung auf den Schlaf-/Wach-Rhythmus (im Vergleich zur bekannten Wirkung von Glüh­lampenlicht) an.

Blaues Licht. Relativ kurz­welliges Licht im Wellenlängen­bereich um 460 Nano­meter.

Brenn­stunden. Dauer, während die Lampe einge­schaltet ist. Als typische Nutzung werden oft 1.000 Brenn­stunden pro Jahr (etwa 3 Stunden pro Tag) angenommen.

Brenn­dauer bis Total­ausfall. Mittel­wert von 5 geprüften Lampen in der Dauer­prüfung über maximal 6.000 Brenn­stunden.

C

Candela. Maßeinheit für die Licht­stärke. Bedeut­sam für Spot­lampen. Gemessen wird nicht das gesamte, in alle Richtungen abge­strahlte Licht, sondern nur der Anteil, den die Lampe inner­halb eines bestimmten Winkels abgibt. 1 Candela entspricht 1 Lumen pro Raumwinkel.

Circa­dianer Rhythmus. Biologischer Rhythmus mit einer Periode von etwa 24 Stunden (Lateinisch: circa = ungefähr, dies = Tag), wie z.B. der Schlaf-/Wach-Rhythmus (auch: Tag-/Nacht-Rhythmus) des Menschen. Das Licht ist der wichtigste Zeit­geber für den circa­dianen Rhythmus und steuert über Rezeptoren im Auge unter anderem die Menge des Hormons Melatonin im Körper. Die größte Wirkung auf den Melatonin­haushalt hat kurz­welliges, blaues Licht mit hoher Farb­temperatur ab 6 500 Kelvin. Das entspricht dem Sonnenlicht am Tage. Lang­welliges, rotes Licht mit geringer Farb­temperatur wirkt dagegen kaum auf den circa­dianen Rhythmus. Die Wirkung hängt zudem von der Licht­intensität und der Dauer des Aufenthalts im Licht ab. Die Sonne hat einen viel stärkeren Einfluss als Kunst­licht.

D

Dauer­prüfung. In den Dauer­prüfungen werden die Lampen sowohl mit kurzem als auch mit langem Schalt­zyklus geprüft. Mit dem kurzen Schalt­zyklus (4 Minuten Ein, 1 Minute Aus) wird über bis zu 100.000 Zyklen die Schalt­festig­keit über­prüft. Mit dem langen Schalt­zyklus (165 Minuten Ein und 15 Minuten Aus) wird über 6.000 Brenn­stunden die Nutz­lebens­dauer und die Brenn­dauer bis Total­ausfall ermittelt.

Dreh­festig­keit des Sockels. Kontrolle mit einer gleich­mäßigen definierten Drehbelastung, die das kraft­volle Ein- oder Ausschrauben der Lampe in die oder aus der Leuchte simuliert.

E

E14-Schraubso­ckel und E27-Schraubso­ckel. E steht für Edisongewinde, 14 bzw. 27 steht für den Durch­messer. Kenn­zahl, die zeigt, ob der Sockel der Lampe in die Fassung der Leuchte passt.

Eignung für den Außen­bereich. Beur­teilt anhand der Helligkeit bei minus 10 Grad, der Brenn­dauer bis Total­ausfall und einem Mindest­maß an Energieeffizienz.

Eignung für Flure und Treppen. Beur­teilt anhand des schnellen Erreichens der Helligkeit nach dem Einschalten (kurze Zünd­zeit sowie Zeit bis 50% des vollen Licht­stroms) und der Schalt­festig­keit.

Eignung für Dimmer. Unter­suchung mit 4 exemplarisch ausgewählten Dimmern, je einem billigen und einem teureren Phasen­anschnitts- und Phasen­abschnitts­dimmer. Wie ermitteln den kleinsten stabil erreich­baren Licht­strom und kontrollieren, ob störende Effekte auftreten (Flackern, Licht­sprünge oder anderes).

Elektromagnetische Verträglich­keit (EMV). Kenn­zeichnet den erwünschten Zustand, dass Geräte sich nicht gegen­seitig durch ungewollte elektromagnetische Effekte stören. Auch gesundheitliche Wirkungen von Geräten auf den Menschen sind uner­wünscht. Zu unterscheiden ist:

a) Störung anderer Geräte durch die Lampe (z.B. Empfang von Lang­wellen­radio),

b) Störung der Lampe durch andere Geräte (z.B. Netzrück­wirkungen, Über­spannungen im Netz),

c) Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Wir messen bei mindestens 4 exemplarisch ausgewählten Lampen in jedem Test die elektrischen und magnetischen Wechsel­felder in 30 Zenti­meter Abstand. Alle bisherigen Messungen zeigten, dass Energie sparende Lampen in dieser Hinsicht unbe­denk­lich sind. Die Referenz­werte der Interna­tionalen Strahlen­schutz­kommis­sion wurden stets zu deutlich weniger als einem Zehntel ausgeschöpft.

Entsorgung. Für die verschiedenen Lampentypen (Glüh­lampen, Kompakt­leucht­stoff­lampen, LED-Lampen) gelten unterschiedliche Entsorgungs­pflichten. Glüh­lampen dürfen in den Hausmüll. LED-Lampen sind wegen der enthaltenen Elektronik getrennt als Elektronik­schrott zu entsorgen. Kompakt­leucht­stoff­lampen sind wegen des enthaltenen Queck­silbers bei Problem­stoff­sammelstellen zu entsorgen. Immer mehr Händler bieten auch die Rück­nahme von Lampen im Handel an.

F

Farb­temperatur. Bei Glüh­lampen entspricht die Farb­temperatur der Temperatur der Glühwendel. Sie beträgt etwa 2.700 Kelvin bei den inzwischen aus dem Handel genom­menen Stan­dard-Glüh­lampen und etwa bis 3.000 Kelvin bei Halogenglüh­lampen. Bei LED- und Kompakt­leucht­stoff­lampen spricht man von „ähnlichster Farb­temperatur“. Je geringer die Farb­temperatur, um so rötlicher und wärmer wirkt das Licht. Licht höherer Farb­temperatur hat mehr Anteile aus dem blauen Bereich des Spektrums, es wirkt dann kühler. Oft wird die Licht­farbe in Gruppen wie warmweiß (bis 3.300 Kelvin), neutralweiß (bis 4.000 Kelvin) und tages­licht­weiß (über 4.000 Kelvin) einge­teilt.

Farb­wieder­gabe. Besagt, wie natur­getreu Farbtöne im Auge des Betrachters erscheinen und ob ähnliche Farbnuancen noch voneinander unterschieden werden können. Optimal ist Tages­licht, nahezu gleich gute Farb­wieder­gabe bietet Glüh­lampenlicht. Unser Urteil Farb­wieder­gabe beruht auf den 15 genormten speziellen Farb­wieder­gabeindizes für einzelne Licht­farben. Die deklarierten Kenn­ziffern wie CRI (Colour Rendering Index) oder Ra (Allgemeiner Farb­wieder­gabeindex) beinhalten nur die ersten 8 speziellen Farb­wieder­gabeindizes und haben deutliche Schwächen. Zum Beispiel haben Lampen trotz hohem Ra-Wert oft schlechte Rotwieder­gabe. Wo die Farb­wieder­gabe wichtig ist, z.B. am Arbeits­platz oder am Esstisch, sollten Lampen mit gutem Urteil Farb­wieder­gabe verwendet werden oder hilfs­weise Lampen mit CRI bzw. Ra über 90.

Flimmern. Das Ausmaß der schnellen zeitlichen Schwankungen des Licht­stroms. Wir ermitteln die Amplitude und die Frequenz des Licht­stroms im Frequenz­bereich bis 200 Hertz.

G

Geräusch. 3 Prüfer von verschiedenem Alter (etwa 20 bis 50 Jahre) ermitteln subjektiv das Geräusch in sehr ruhiger Umge­bung, beschreiben es und ordnen es hinsicht­lich Laut­stärke auf einer Skala ein.

Geruch. 3 Prüfer ermitteln subjektiv den Geruch nach einstündiger Brenn­dauer in eine Prüfkammer, beschreiben ihn und ordnen ihn hinsicht­lich Intensität auf einer Skala ein.

Glühdraht (Glühwendel, Glühfaden). In Glüh­lampen sorgt ein glühender Wolf­ramdraht für Licht. Bei Halogenglüh­lampen steckt der Glühdraht in einem kleinen Quarzkolben, der speziell beschichtet und mit Gasen gefüllt ist.

Glüh­lampe. Umgangs­sprach­lich werden Glüh­lampen wegen der Form auch als Glühbirnen bezeichnet. In der Glüh­lampe wird ein elektrischer Leiter durch elektrischen Strom aufgeheizt und dadurch zum Leuchten angeregt. Die weit verbreitete Bauform der Glüh­lampe mit Schraubso­ckel wird fach­sprach­lich als Allgebrauchs­lampe bezeichnet (auch A-Lampe oder AGL).

GU10– und G9-Steck­sockel, GU5,3– und G4-Stiftso­ckel. Bei Halogenglüh­lampen, insbesondere Spots, verbreitete Sockelformen.

H

Halogenglüh­lampen. Funk­tionieren wie die klassischen Glüh­lampen mit Wolf­ramglühdraht. Bei Halogenglüh­lampen steckt der Glühdraht in einem kleinen Quarz­glaskolben, der speziell beschichtet und mit Gasen gefüllt ist.

Geeignet für: Alle Stellen, wo besonders viel Wert auf gute Farb­wieder­gabe gelegt wird, z.B. am Esstisch oder am Arbeits­platz. Relativ hoher Strom­verbrauch, deshalb teuer. Sollte nur gezielt einge­setzt werden.

Entsorgung: Im Hausmüll.

Halt­barkeit. Gruppen­urteil, umfasst die Einzel­urteile zu Nutz­lebens­dauer, Brenn­dauer bis Total­ausfall, Schalt­festig­keit und (Dreh-)Festig­keit des Sockels.

Helligkeit bei Kälte und hoher Temperatur. Wir prüfen das Verhältnis der Licht­ströme bei minus 10 Grad und plus 50 Grad zum Licht­strom bei 25 Grad. Dies ist besonders für den Außen­einsatz im Winter wichtig. Bei Verwendung von Lampen in geschlossenen kleinen Leuchten kann die Helligkeit bei hoher Temperatur maßgebend sein. Für Lampen in Innenräumen in offenen Leuchten ist dieses Kriterium ohne Bedeutung.

Helligkeit nach dem Einschalten. Wir prüfen die Zünd­zeit bis zum Beginn der Licht­emission sowie die Zeiten, bis 50 und 80 Prozent des vollen Licht­stromes vorhanden sind (bei 25 Grad Umge­bungs­temperatur). Dies ist besonders für den Einsatz in Fluren und Treppenhäusern von Bedeutung, wo Lampen nur kurz gebraucht werden. Für Lampen, die längere Zeit einge­schaltet bleiben, ist dieses Kriterium ohne Bedeutung.

I

ICNIRP. Abkür­zung für „Interna­tional Commission on Non-Ionizing Radiation Protection“, Interna­tionale, unabhängige Kommis­sion für den Schutz vor nichtionisierender Strahlung, welche von der WHO (Welt­gesund­heits­organisation) und EU offiziell anerkannt ist. Wir verwenden Referenz­werte der ICNIRP zur Beur­teilung unserer Messungen der elektrischen und magnetischen Wechsel­felder.

Innere Uhr. Viele physiologische Prozesse im Körper des Menschen werden von einer „inneren Uhr“ beein­flusst. So sinken etwa Blut­druck, Puls und Körpertemperatur zur Nacht hin ab und steigen tags­über wieder an. Diese regel­mäßigen biologischen Änderungen werden circa­dianer Rhythmus genannt und stark vom Tages­licht gesteuert.

J

K

Kelvin. Maßeinheit der Temperatur. Auch die (ähnlichste) Farb­temperatur von Lampen wird in Kelvin angegeben. Herkömm­liche Glüh­lampen geben meist Licht mit einer Farb­temperatur von 2 700 Kelvin ab, dies entspricht warmweißem Licht.

Kompakt­leucht­stoff­lampen. Abkür­zung KLL. Kleine Leucht­stoff­lampen, der Name folgt aus der im Vergleich zur gestreckten Leucht­stoff­röhre relativ kompakten Bauweise. Bekannt als Energiespar­lampen. Sie enthalten eine geringe Menge Queck­silber, früher oft in flüssiger Form, heute meist als feste Queck­silber­legierung (Amalgam).

Geeignet für: Stellen, an denen die Lampe lange einge­schaltet ist und wo keine besonders hohen Anforderungen an die Farb­wieder­gabe gestellt werden.

Entsorgung: Bei Problem­stoff Sammelstellen wegen Elektronik und Queck­silber.

Kosten. Die Gesamt­kosten für eine bestimmte Licht­menge setzen sich zusammen aus den Kauf­kosten für die Lampe(n) und den Strom­kosten.

L

Lebens­dauer. Wir ermitteln die Nutz­lebens­dauer und die Brenn­dauer bis Total­ausfall. Vom Anbieter wird eine andere Lebens­dauer deklariert, nämlich die Zeit, bis die Hälfte von 20 Lampen ausgefallen sind. Dies führt im Allgemeinen zu größeren Zahlen und zu Enttäuschung beim Verbraucher, da nach der auf der Verpackung angegebenen Lebens­dauer bereits die Hälfte der Lampen ausgefallen ist.

LED-Lampen. Licht Emit­tierende Dioden sind elektronische Bauteile, die durch Strom zum Leuchten angeregt werden. Oft wird mit einer Leucht­stoff­beschichtung das abge­gebene Licht­spektrum optimiert.

Geeignet für: Alle Wohn­bereiche. Nicht bei zu hohen Umge­bungs­temperaturen (z.B. in sehr kleinen geschlossenen Leuchten), weil das die Lebens­dauer stark verkürzen könnte.

Entsorgung: Bei Sammelstellen für Elektronik­schrott.

Leistungs­aufnahme. Wird in Watt angegeben und besagt, wie viel Strom die Lampe im Betrieb braucht. Der auf der Lampe deklarierte Wert wird im Test über­prüft.

Leucht­stoff­röhre. Im Inneren der Leucht­stoff­röhre aus Glas befinden sich Edelgase und eine geringe Menge gasförmiges Queck­silber. Der Strom beein­flusst die Elektronen in der Außenhülle der Queck­silber­atome so, dass sie Energie in Form von UV-Strahlung aussenden. Leucht­stoffe auf den Glaswänden wandeln diese UV-Strahlung dann in sicht­bares Licht um, das nach außen abge­strahlt wird.

Licht­ausbeute. Wichtiges Kriterium für die Effizienz einer Lampe, deren Wirkungs­grad. Berechnet werden „Lumen pro Watt“, also wie viel Licht mit dem einge­setzten Strom erzeugt wird. Bis Lampentest 9/2012 Einzel­urteil im Gruppen­urteil Umwelt und Gesundheit, seit Lampentest 5/2013 über die Ökobilanz berück­sichtigt.

Licht­menge. Der über die Zeit aufsummierte Licht­strom. Die Summe des Lichts, die eine Lampe über eine gewisse Zeit hinweg abge­geben hat. Die Licht­menge ist die Dienst­leistung einer Lampe und wird in der Einheit Lumen­stunde angegeben. Bezugs­größe für die Ergeb­nisse der Ökobilanz.

Licht­strom. Die gesamte sicht­bare Strahlung, die eine Lampe zu einem bestimmten Zeit­punkt abgibt. Der Licht­strom wird in Lumen gemessen und muss auf Lampen und Verpackungen deklariert werden. Je größer der abge­gebene Licht­strom, desto heller beleuchtet eine Lampe im Vergleich mit einer anderen ihre Umge­bung. Der auf der Lampe deklarierte Wert wird im Test über­prüft.

Licht­spektrum. Licht ist der sicht­bare Teil der optischen Strahlung mit einer Wellenlänge von 380 bis 780 Nano­meter. Die Verteilung der von der Lampe abge­gebenen Strahlungs­leistung über diesen Wellenlängen­bereich wird Spektrum genannt.

Licht­tech­nische Eigenschaften. Gruppen­urteil, umfasst Farb­wieder­gabe, Helligkeit nach dem Einschalten, Helligkeit bei Kälte und hoher Temperatur.

Licht­farbe. Die deklarierte Farb­temperatur in Kelvin zeigt, ob eine Lampe warmweiß (unter 3 300 Kelvin) oder tages­licht­weiß (über 5 300 Kelvin) leuchtet. Der Bereich dazwischen wird neutralweiß genannt. Den deklarierten Wert über­prüfen wir in den Lampentests.

Lumen. Maßeinheit für den Licht­strom. Der Licht­strom einer klassischen Glühbirne beträgt im Mittel während ihrer Nutz­lebens­dauer etwa:

25 Watt: 180 bis 200 Lumen

40 Watt: 350 bis 390 Lumen

60 Watt: 590 bis 650 Lumen

75 Watt: 800 bis 890 Lumen

100 Watt: 1 150 bis 1 270 Lumen.

Lumen­stunde. Maßeinheit für die Licht­menge.

Lux. Maßeinheit für die Beleuchtungs­stärke. 1 Lux entspricht dem Licht­strom von 1 Lumen pro Quadrat­meter.

M

Melatonin. Ein Hormon, das müde macht, viele Stoff­wechsel­vorgänge drosselt und die Aktivität zugunsten der Nacht­ruhe senkt. Tages­licht hemmt die Ausschüttung von Melatonin über entsprechende Sinnes­zellen (circa­diane Rezeptoren), die im Auge sitzen. Das Wirkungs­maximum liegt im blauen Spektral­bereich.

N

Nano­meter. Typisches Längenmaß zur Angabe der Wellenlänge des Lichts. 1 Nano­meter (nm) entspricht dem Milliardsten Teil eines Meters (1E-09 m = 1 / 1 000 000 000 m).

Nutz­lebens­dauer. Brenn­dauer bis zu dem Zeit­punkt, ab dem die Lampe weniger als 80 Prozent ihres deklarierten Licht­stroms abgibt.

O

Oszillogramm. Aufzeichnung eines Oszillo­graphen. Wir erfassen damit in hoher zeitlicher Auflösung das Start­verhalten der Lampen in den ersten Sekunden nach dem Einschalten.

Ö

Ökobilanz (auch Umwelt­bilanz, LCA für Life Cycle Analysis). Eine strukturierte Bestands­aufnahme auf Basis einer Mengen­erhebung der Input-/Output ströme an Materialien, Stoffen, Energie, Produkten und Emissionen und somit aller Umwelt­einwirkungen, die infolge eines Produkts verursacht werden. Betrachtet wird der gesamte Produkt­lebens­zyklus (einschließ­lich Entsorgung des Produktes).

Öffnung des Licht­kegels. Winkel, in dessen Bereich die Licht­stärke mindestens die Hälfte des Maximal­wertes beträgt, sogenannter Halb­werts­winkel.

P

Primär­energie­bilanz. Bis Lampentest 9/2012 Einzel­urteil im Gruppen­urteil Umwelt und Gesundheit, seit Lampentest 5/2013 eine von mehreren ermittelten Kenn­größen der Ökobilanz. Der Primär­energie­aufwand berück­sichtigt nicht nur den Betrieb der Lampe mit Strom, sondern auch die Energie, die zur Produktion und Entsorgung der Lampe sowie zur Strom­erzeugung gebraucht wird. Er wird auch als kumulierter Energie­aufwand (KEA) bezeichnet und beinhaltet somit alle industriellen Vorketten (Rohstoff­abbau, Trans­porte, Zwischen­produkte). Wir beziehen den Primär­energie­aufwand auf die von der Lampe abge­gebene Licht­menge während ihrer Nutz­lebens­dauer.

Q

Queck­silber­bilanz. Bis Lampentest 9/2012 Einzel­urteil im Gruppen­urteil Umwelt und Gesundheit, seit Lampentest 5/2013 eine von mehreren ermittelten Kenn­größen der Ökobilanz. Berück­sichtigt werden potenzielle Emissionen bei der Lampen­entsorgung sowie beim Betrieb infolge der Strom­erzeugung durch die Kraft­werke in Relation zur gesamten während der Nutz­lebens­dauer abge­gebenen Licht­menge. In der Ökobilanz darüber hinaus auch Prozesse bei Rohstoff­gewinnung und Produktion.

R

Raum­luft­belastung. Bewertung der subjektiven Geruchs­ermitt­lung durch Fachleute sowie der Messung flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) nach einstündiger Brenn­dauer in einer Prüfkammer. Seit Lampentest 9/2012 beinhaltet das Urteil auch den Schutz vor Bruch und Queck­silber­dampf (nur bei Kompakt­leucht­stoff­lampen).

S

Schalt­festig­keit. Ein weiteres Maß für Halt­barkeit. Wir prüfen mit lampentypischen Schalt­zyklen an jeweils drei Lampen meist über 100 000 Schaltungen.

Schutz vor Bruch und Queck­silber­dampf. Bis Lampentest 3/2012 Einzel­urteil im Gruppen­urteil Umwelt und Gesundheit, seit Lampentest 9/2012 eines von mehreren Unter­urteilen im Einzel­urteil Raum­luft­belastung. Bewertung von Gehalt und Art des Queck­silbers (flüssig oder Amalgam) sowie konstruktive Maßnahmen wie Hüll­kolben um die Leucht­stoff­röhre oder Splitter­schutz­folie.

Sockel. Eine Halterung in Leuchten für Lampen, die auch den elektrischen Kontakt herstellt. Es gibt verschiedene Sockel Formen. Bei Haus­halts­lampen finden sich am häufigsten die folgenden Formen:

E14 und E27 Schraubso­ckel. Für 230 Volt.

GU10-Steck­sockel. Für 230 Volt.

G9 Stiftso­ckel. Für 230 Volt.

GU5,3-Stiftso­ckel. Für 12 Volt.

G4 Stiftso­ckel. Für 12 Volt.

U

Umwelt und Gesundheit. Gruppen­urteil, umfasst seit Lampentest 5/2013 Ökobilanz, Raum­luft­belastung sowie Flimmern und Geräusch. Bis Lampentest 9/2012 Licht­ausbeute, Primär­energie­aufwand, Queck­silber­bilanz, Raum­luft­belastung.

Umwelt­bilanz. Siehe Ökobilanz.

V

VOC. Abkür­zung für volatile organic compounds (flüchtige organische Verbindungen). Sammelbezeichnung für organische Substanzen, die leicht verdampfen (flüchtig sind) bzw. schon bei Raum­temperatur als Gas vorliegen. Bei der vom Menschen verursachten Freiset­zung von VOC dominieren die Verwendung von Löse­mitteln und der Straßenverkehr. Neben den VOC in der Atmosphäre finden sie sich auch in der Innenraum­luft. Quellen für diese VOC sind u. a. Kunststoffe, Baustoffe, Möbel und Teppiche, Reinigungs­mittel, sowie der Konsum von Tabak­produkten, aber auch Produkte aus Kunststoffen und Elektronik (wie z.B. Lampen). Wir berück­sichtigen die VOC-Emission von Lampen im Urteil Raum­luft­belastung.

W

Watt. Maßeinheit für die Leistung. Bei Lampen: Die Leistungs­aufnahme aus dem Stromnetz.

Wirkung auf Schlaf-/Wach-Rhythmus, Wirkung auf Tag-/Nacht-Rhythmus. Ermittelt anhand des Wirkungs­faktors für Melatonin­suppression nach DIN V 5031, Teil 100. In den Abend­stunden sind vor dem Einschlafen nied­rige Werte empfehlens­wert.

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Dooobi am 26.11.2013 um 14:35 Uhr
Sprachregelung

@Fiedelmaus Laut Duden:
Glüh­bir­ne, die
Wortart: Substantiv, feminin
Bedeutung
birnenförmige Glühlampe

SiriusB am 04.11.2013 um 22:31 Uhr
Sprachregelungen

@Fiedelmaus: Man spricht im Werkzeugbereich doch auch von Muttern, Mäulern und Nüssen, da ist die "Glühbirne" (sprich eine birnenförmige Glühlampe) doch wirklich kein Problem.
Zur Farbtemperatur: Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass auch eine allgemeine Wohnraumbeleuchtung bei 4000-6000 K bei gleicher Beleuchtungsstärke wie in anderen Haushalten bei 2500-3000 K angenehm wirkt. Aber das ist halt Geschmackssache. Manche mögen's halt weißer.
Die "Behaglichkeitskurve" konnte in neueren wissenschaftlichen Studien nicht bestätigt werden; die individuellen Unterschiede sind einfach größer als irgendwelche erkennbaren Trends. Aber Leuchtmittel mit 4000-6000 K sind meist effizienter als solche mit niedriger temperiertem Spektrum, weil der Phosphor der letzteren dichter ist und daher mehr Licht schluckt. Die Unterschiede liegen aber meist nur bei ca. 10-20 %.

Fiedelmaus am 04.11.2013 um 14:36 Uhr
Alles Obst oder was?

Beim Lesen dieses Artikels krümmen sich bei mir gleich mehrfach die lackierten Fußnägel.
1. Glühbirnen gibt es höchstens aus dem Obstanbaugebiet rund um Fukushima. Es heißt Glühlampen, auch wenn diese eine Birnenform haben, das sollten ihre Techniker wissen.
2. Die Lichtfarbe (-temparatur) ist stark abhängig vom Geschmack und der konkreten Einsatzsituation. Außerdem wird bei einer höheren Lichttemperatur (kälteres Licht) ein höhe Lichtleitsung (Lichtstrom) benötigt. Da wo z.B 300lm in warmweiss in Ordnung sind, wirkt die gleiche Helligkeit bei Tageslichtfarbe pfahl und ungemütlich, da der Wert außerhalb des "Wohlbeharglichkeitsbereich" liegt. Generell ist eine Änderung der Lichtfarbe auch gewöhnungsbedürftig. Wer also seine Küchenbeleuchtung von 2700K auf 4000K oder sogar 5500K ändert, braucht mehr Licht, muss sich daran gewöhnen, hat aber auf Dauer ein besseres natürlicheres Licht zum Arbeiten.

SiriusB am 27.10.2013 um 08:02 Uhr
Ob "warm" oder "kalt" ist subjektiv

@SteG: Die Farbtemperatur sagt leider nicht aus, wie das Licht tatsächlich individuell empfunden wird, denn das hängt, wie so vieles, sowohl von der konkreten Beleuchtungssituation (einschl. Einrichtung des beleuchteten Raumes) als auch von individuellen Wahrnehmungen und Präferenzen ab. Ein Blick auf die Kundenrezensionen eines großen Internetwarenhauses zeigt, dass ein und dieselbe Lampe von einem Kunden als "warm" und wohnlich, von einem anderen als "kaltes Krankenhauslicht" empfunden wird. Darunter waren auch teure Markenprodukte, bei denen man keine besondere Qualitätsstreuung erwarten wird. Für wieder andere ist Licht ebensowenig warm oder kalt wie es süß, sauer oder salzig ist. Die Bezeichnung "warm" ist bei Lampen ebensowenig allgemeingültig wie "wohlschmeckend" bei Lebensmitteln - das Individuum entscheidet.
Weil es so subjektiv ist, kann "test" eben nur die objektiven Messgrößen bewerten, nicht die subjektiven und ggf. sogar stimmungsabhängigen Empfindungen der Tester.

SteG am 26.10.2013 um 23:04 Uhr
Schöner Test, ABER FALSCHE AUSSAGEN!!!

Plus:
Hilfreich im Test sind die Erläuterungen zu den LED´s auf was man achten soll, z.B. die FARBTEMPERATUR, so sollen 2700 Kelvin warmes Licht wie die gute alte Glühbirne machen....
Minus:
...die empfohlen Glühlamben machen ENTGEGEN den Testausführungen (2700 Kelvin) im Vergleich zu herkömlichen Halogenlampen ein kaltes Licht, was für eine UNANGENEHME Wohnatmosphäre sorgt.
FAZIT: Der im Test gleich am Anfang zu findene Satz: "Die getesteten Exemplare für kleine Fassungen mit der Leucht­kraft alter 25-Watt-Birnen spenden warmes Licht, das dem der Glüh­lampen sehr ähnlich ist."
... "sehr ähnlich" ist glatt gelogen. Ich bin sehr enttäuscht von meinem Kauf und frage mich, ob die Tester bei der Prüfung Sonnenbrillen aufhatten. Aus dem Test können KEINE KAUFEMPFEHLUNGEN abgeleitet werden, wenn man Wert auf warmes Licht legt.