Als Ersatz der 25-Watt-Glühbirnen deklassieren LEDs alle anderen Energiesparlampen im Test. Zwei haben jedoch deutliche Schwächen.
Alle, die Glühbirnen vor deren Verbot gehortet haben, müssen jetzt tapfer sein: Sie haben zu wenig auf den Fortschritt vertraut und sitzen nun auf museumsreifen Glasobjekten. Mit hohem Tempo haben Entwickler die LED-Technik verbessert. Der Test zeigt: Bei Lampen für kleine Fassungen und mit niedriger Leuchtkraft lässt sie Halogenkolben wie auch herkömmliche Energiesparlampen alt aussehen. Die zehn geprüften Birnen mit Licht emittierenden Dioden (LED) spenden warmes Licht, das dem von Glühlampen sehr ähnlich ist. Sie halten sehr lange, sind umweltfreundlicher als alle anderen und sparen Geld – mit zwei unrühmlichen Ausnahmen.
Nicht abschrecken lassen
Mehr als genug Argumente sprechen also für LED, um beim Einkauf eine kleine Hürde zu nehmen: Gleich mehrere Hersteller muten den Kunden unübersichtliche Verpackungen zu. Wirklich wichtige Angaben gehen in der Vielzahl technischer Daten unter. Einheitliche Symbole für Lebensdauer, Farbwiedergabe oder Dimmbarkeit wären hilfreich, existieren aber nicht.
Tipp: Den meisten dürften drei Angaben reichen, um eine passende Lampe zu erkennen. Diese drei finden Sie links.
Schwächen der Leuchtstofftechnik
Auch die bisher üblichen Energiesparlampen sind gut in der Ökobilanz und für den Kontostand. Einige ihrer Nachteile haben die Entwickler nie ausräumen können. Während alle geprüften LEDs sofort volles Licht geben, brauchen die Leuchtstoffbirnen zwischen 18 und 101 Sekunden Anlaufzeit, um auch nur 60 Prozent zu schaffen. Die Ultra Mini Globe von Sygonix nimmt sich 1,9 Sekunden Zeit, bis sie überhaupt anspringt. Für Flure und Treppenhäuser ist sie ungeeignet. Alle Lampen der Gattung haben Probleme, Farbnuancen wiederzugeben. Vor allem Rottöne erscheinen im Auge des Betrachters oft nicht farbgetreu. Sechs der zehn LEDs sind hier besser.
Während alle Dioden auch bei Minusgraden sofort auf Touren kommen, haben einige Leuchtstoffbirnen Startschwierigkeiten. Die Megaman Ping Pong wird bei Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt zu einer Funzel, ist also in Außenleuchten nicht tauglich für den Winter.
Tipp: Mit steigenden Temperaturen verlieren alle Sparlampen an Helligkeit und eignen sich deshalb nicht unbedingt für geschlossene, enge Leuchten.
Anders als LEDs kommt keine Leuchtstofflampe ohne Quecksilber aus. Die Sorge vieler Verbraucher ist aber größer als das Risiko, das von der geringen Menge ausgeht (mehr zur Ökobilanz). Und, letzter Punkt: Keine dieser Birnen im Test ist dimmbar.
Das Dimmer-Rätsel
Die Regulierbarkeit ist die einzige Disziplin, bei der auch LED-Lampen keine Freude machen. Im Test funktioniert keine mit jedem Dimmer. Verbraucher sind gezwungen, dessen Namen zu ermitteln. Mit Listen der Lampenhersteller, etwa im Internet, können sie vergleichen, ob sich LED und Regler vertragen. Einzig Paulmann gibt auf der Packung an, mit welchem Typ seine Lampe zusammenspielt.
Tipp: Falls Sie einen Regler einbauen, dann einen, der mit allen LEDs funktioniert. Bei den untersuchten Dimmbaren schafft das der Phasenanschnittdimmer Jung 225 NV DE, baugleich mit Berker (Artikelnummer 2873) und Gira (226200).
Ausfälle im Dauertest
LED-Lampen sparen auf lange Sicht Geld. Bei gleicher Helligkeit verbrauchen sie weniger als ein Siebtel des Stroms einer alten Glühbirne. Die Rechnung geht aber nur auf, wenn sie durchhalten. Im Test müssen sie 6 000 Stunden und 70 000-faches An- und Ausschalten überstehen. Die Siegerlampe, die Philips durch einen veränderten Nachfolger ersetzt hat und nur noch in Restbeständen im Handel ist, schafft das so souverän wie sieben andere.
Zwei LED-Modelle allerdings schwächeln: Von Anfang an liefern Toledo Ball von Sylvania und die LightMe viel weniger Licht als auf der Verpackung angegeben, bei beiden sinkt die Leistung im Laufe der Zeit. Die Toledo Ball liefert schon nach 500 Stunden weniger als 80 Prozent des versprochenen Lichts. Dazu flimmert sie störend. Beides führt zur Abwertung.
Auch drei Leuchtstofflampen werden wegen deutlich zu kurzer Lebensdauer abgewertet: die von Kaufland, die EnergySaving Ping Pong von Megaman und als Schlusslicht die Softtone T45 von Philips, die schon nach 840 Stunden ausfällt. Der Produzent des Testsiegers, Philips, verkauft damit auch einen der Verlierer.
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@Fiedelmaus Laut Duden:
Glühbirne, die
Wortart: Substantiv, feminin
Bedeutung
birnenförmige Glühlampe
@Fiedelmaus: Man spricht im Werkzeugbereich doch auch von Muttern, Mäulern und Nüssen, da ist die "Glühbirne" (sprich eine birnenförmige Glühlampe) doch wirklich kein Problem.
Zur Farbtemperatur: Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass auch eine allgemeine Wohnraumbeleuchtung bei 4000-6000 K bei gleicher Beleuchtungsstärke wie in anderen Haushalten bei 2500-3000 K angenehm wirkt. Aber das ist halt Geschmackssache. Manche mögen's halt weißer.
Die "Behaglichkeitskurve" konnte in neueren wissenschaftlichen Studien nicht bestätigt werden; die individuellen Unterschiede sind einfach größer als irgendwelche erkennbaren Trends. Aber Leuchtmittel mit 4000-6000 K sind meist effizienter als solche mit niedriger temperiertem Spektrum, weil der Phosphor der letzteren dichter ist und daher mehr Licht schluckt. Die Unterschiede liegen aber meist nur bei ca. 10-20 %.
Beim Lesen dieses Artikels krümmen sich bei mir gleich mehrfach die lackierten Fußnägel.
1. Glühbirnen gibt es höchstens aus dem Obstanbaugebiet rund um Fukushima. Es heißt Glühlampen, auch wenn diese eine Birnenform haben, das sollten ihre Techniker wissen.
2. Die Lichtfarbe (-temparatur) ist stark abhängig vom Geschmack und der konkreten Einsatzsituation. Außerdem wird bei einer höheren Lichttemperatur (kälteres Licht) ein höhe Lichtleitsung (Lichtstrom) benötigt. Da wo z.B 300lm in warmweiss in Ordnung sind, wirkt die gleiche Helligkeit bei Tageslichtfarbe pfahl und ungemütlich, da der Wert außerhalb des "Wohlbeharglichkeitsbereich" liegt. Generell ist eine Änderung der Lichtfarbe auch gewöhnungsbedürftig. Wer also seine Küchenbeleuchtung von 2700K auf 4000K oder sogar 5500K ändert, braucht mehr Licht, muss sich daran gewöhnen, hat aber auf Dauer ein besseres natürlicheres Licht zum Arbeiten.
@SteG: Die Farbtemperatur sagt leider nicht aus, wie das Licht tatsächlich individuell empfunden wird, denn das hängt, wie so vieles, sowohl von der konkreten Beleuchtungssituation (einschl. Einrichtung des beleuchteten Raumes) als auch von individuellen Wahrnehmungen und Präferenzen ab. Ein Blick auf die Kundenrezensionen eines großen Internetwarenhauses zeigt, dass ein und dieselbe Lampe von einem Kunden als "warm" und wohnlich, von einem anderen als "kaltes Krankenhauslicht" empfunden wird. Darunter waren auch teure Markenprodukte, bei denen man keine besondere Qualitätsstreuung erwarten wird. Für wieder andere ist Licht ebensowenig warm oder kalt wie es süß, sauer oder salzig ist. Die Bezeichnung "warm" ist bei Lampen ebensowenig allgemeingültig wie "wohlschmeckend" bei Lebensmitteln - das Individuum entscheidet.
Weil es so subjektiv ist, kann "test" eben nur die objektiven Messgrößen bewerten, nicht die subjektiven und ggf. sogar stimmungsabhängigen Empfindungen der Tester.
Plus:
Hilfreich im Test sind die Erläuterungen zu den LED´s auf was man achten soll, z.B. die FARBTEMPERATUR, so sollen 2700 Kelvin warmes Licht wie die gute alte Glühbirne machen....
Minus:
...die empfohlen Glühlamben machen ENTGEGEN den Testausführungen (2700 Kelvin) im Vergleich zu herkömlichen Halogenlampen ein kaltes Licht, was für eine UNANGENEHME Wohnatmosphäre sorgt.
FAZIT: Der im Test gleich am Anfang zu findene Satz: "Die getesteten Exemplare für kleine Fassungen mit der Leuchtkraft alter 25-Watt-Birnen spenden warmes Licht, das dem der Glühlampen sehr ähnlich ist."
... "sehr ähnlich" ist glatt gelogen. Ich bin sehr enttäuscht von meinem Kauf und frage mich, ob die Tester bei der Prüfung Sonnenbrillen aufhatten. Aus dem Test können KEINE KAUFEMPFEHLUNGEN abgeleitet werden, wenn man Wert auf warmes Licht legt.