
Als Ersatz für 60-Watt-Glühbirnen überzeugen vor allem LED-Lampen. Sie sind zwar teuer im Einkauf, langfristig zahlen sie sich jedoch aus.
Früher ging man hin und kaufte Glühbirnen. Manche waren hell, andere weniger, alle machten das gleiche Licht. Heute ist das anders. Man kauft Licht: Glühlampenlicht, LED-Licht, Licht aus Kompaktleuchtstofflampen. Jedes ist anders, jedes hat Vor- und Nachteile. Daher empfiehlt es sich, vor dem Kauf zu überlegen: Wo soll es leuchten? Über dem Esstisch zum Beispiel sind andere Lampen gefragt als im Treppenhaus. Auf die beliebte Birnenform muss niemand verzichten. Es gibt sie in vielen Varianten: meist mit toller Technik.
Warmweißes Licht bis 850 Lumen
Wir haben 20 Lampen in klassischer Birnenform getestet: 9 mit Licht-emittierenden Dioden (LEDs), 9 Kompaktleuchtstofflampen und 2 Halogenglühlampen. Alle leuchten mit warmweißem Licht. Mit einer deklarierten Helligkeit von 550 bis 850 Lumen eignen sie sich als Ersatz für die geliebte, aber stromfressende 60-Watt-Glühbirne (Glossar).
Mit meist guten und sehr guten Noten bieten LED-Lampen die beste Qualität. Sie kosten anfangs zwar viel. Langfristig rechnen sie sich dennoch – dank niedrigem Energieverbrauch und langer Haltbarkeit. Kompaktleuchtstofflampen sind deutlich günstiger beim Kauf und bieten oft auch eine gute Qualität. Ihre Lichteigenschaften sind aber nur mittelmäßig. Halogenlampen schneiden am schlechtesten ab: Sie verbrauchen viel Strom und gehen schnell kaputt. Allerdings sorgen sie nach wie vor für das beste Licht.
Die LED-Lampen im Test kosten zwischen 20 und 52 Euro. Das ist der Preis, den Kunden zurzeit für hochwertige LED-Markenware zahlen müssen. Dafür bekommen sie aber Qualität. Fast alle LED-Modelle im Test schneiden gut ab. Nur die LG Electronics ist befriedigend. Sie brummt leise, was unsere Tester als störend empfanden. Als Lese- oder Nachttischlampe ist sie daher nicht zu empfehlen. Das Gleiche gilt auch für die Kompaktleuchtstofflampe von GE.
Gute brennen 20 Jahre lang

Lichtverteilungskurve und Foto zeigen: Die Ledon LED Double Click strahlt ihr Licht gebündelt nach unten ab, ungefähr in einem Kegel von 165 Grad.
Lichtverteilungskurve und Foto zeigen: Die Ledon LED Double Click strahlt ihr Licht gebündelt nach unten ab, ungefähr in einem Kegel von 165 Grad.

Lichtverteilungskurve und Foto zeigen: Die LED-Lampe Osram Parathom Classic strahlt ihr Licht rundum in alle Richtungen gleichmäßig ab.
Lichtverteilungskurve und Foto zeigen: Die LED-Lampe Osram Parathom Classic strahlt ihr Licht rundum in alle Richtungen gleichmäßig ab.
LEDs können eine Reihe von Trümpfen ausspielen. Sie sind nach dem Einschalten in der Regel sofort hell und bleiben es auch bei Kälte und hohen Temperaturen. Zudem verbrauchen sie wenig Strom. Größte Vorteile: hohe Schaltfestigkeit und lange Lebensdauer. Wir brechen unseren Dauertest aus Zeitgründen nach 6 000 Brennstunden ab. Für gute LEDs ist das kein Alter. Einige aus vorherigen Tests haben wir weiter brennen lassen: Sie leuchten mittlerweile seit mehr als 20 000 Stunden – bei drei Stunden pro Tag entspricht das 20 Jahren.
Immer besser geworden ist auch ihre Farbwiedergabe. Die Ledon-LED reicht sogar an Glühlampenlicht heran, sie lässt Farben sehr natürlich erscheinen. Sie ist aber schlecht deklariert: Nirgendwo steht, dass sie gerichtetes Licht abgibt. Das heißt, sie leuchtet nicht rundum wie eine herkömmliche Glühbirne, sondern in einem bestimmten Abstrahlwinkel (siehe Foto und Grafik). Außerdem fehlt ihr wie auch der Samsung LED der Hinweis, dass die kaputte Lampe nicht in den Hausmüll gehört, sondern ins Recycling.
LEDs sind vielseitig einsetzbar
Wegen ihres hohen Preises empfiehlt es sich, LED-Lampen gezielt dort einzusetzen, wo sie lange brennen, etwa in Wohnzimmer oder Wohnküche. Auch als Außenlicht vor der Haustür eignen sie sich gut, weil sie sehr temperaturstabil sind. Einige LED-Lampen lassen sich dimmen und können so für Gemütlichkeit sorgen. Allerdings passen nicht alle Dimmer zu allen Lampen. Ihre sehr gute Schaltfestigkeit und die Eigenschaft, sofort hell zu sein, macht LEDs auch zum guten Treppen- und Flurlicht.
Empfehlung für die meisten Leuchten
Die geprüften Kompaktleuchtstofflampen sind für Flure und Treppen ungeeignet. Sie brauchen zu viel Zeit, um hell zu werden. Die Kompakten von Megaman und GE etwa benötigen mehr als eine Minute, um die Hälfte ihrer Leuchtkraft zu erreichen – da droht im Treppenhaus Stolpergefahr.
Mit Preisen zwischen 4 und 11 Euro eignen sich die Kompakten aber für die meisten Leuchten in der Wohnung – vorausgesetzt, man kauft eine der guten Lampen aus unserem Test. Mit mangelhaftem Qualitätsurteil schneiden Hellweg und Kaufland ab: Sie sind schon nach 600 bis 700 Stunden nicht mehr richtig hell.
Rottöne erscheinen wenig nuanciert
Der größte Nachteil von Kompaktleuchtstofflampen ist die mäßige Farbwiedergabe. Rottöne zum Beispiel lassen sich in ihrem Licht schlecht unterscheiden. Wo es darum geht, feine Farbnuancen zu erkennen, etwa bei Gemälden, über dem reich gedeckten Esstisch oder bei Arbeiten am Schreibtisch, macht ihr Licht keine Freude. Die Farbwiedergabe bewerten wir ab diesem Test strenger als bisher.
Natürliche Farbwiedergabe ist die Stärke der Halogenlampen. Ihr Glühfaden sorgt für hervorragende lichttechnische Eigenschaften. Wer sich zum Beispiel beim Essen nicht nur an den Düften und Aromen, sondern auch an den Farben von Speis und Trank laben will, der findet dafür zurzeit kein besseres Licht. Das hat allerdings seinen Preis. Halogenglühlampen gehen schnell kaputt und brauchen viel Strom. Auf Dauer ist das schönste Licht im Test daher auch das teuerste (siehe Grafik).
Ökobilanzen für alle Lampen
Wir haben in diesem Test erstmals für jede Lampe eine Ökobilanz erstellt. Sie nennt die Belastungen für Umwelt und Gesundheit, die eine Lampe während ihres Lebens verursacht – von der Produktion über den Gebrauch bis zur Entsorgung. Die beste Bilanz zeigen LED-Lampen. Sie sind unschlagbar langlebig und effizient – vorausgesetzt, es handelt sich um hochwertige Modelle. Der Materialaufwand pro LED-Lampe ist relativ groß, und sie enthalten viele seltene und aufwendig zu gewinnende Metalle. Ginge die LED-Lampe früher kaputt, wäre ihre Ökobilanz schlechter. Bei den getesteten Kompaktleuchtstofflampen wirkt sich ein früherer Ausfall nicht ganz so gravierend aus, weil sie oft weniger Elektronik enthalten.
Bei Halogenlicht verpufft viel Energie
Am wenigsten Material enthalten Halogenglühlampen. Trotzdem ist ihre Ökobilanz am schlechtesten. Beim Betrieb der Glühlampe verpuffen mehr als 90 Prozent der eingesetzten Energie als Wärme. Das schönste Licht im Test sollte daher nur für besondere Momente leuchten.