Energieausweis: Energieeffizienzlabel für Häuser
Wer einen neuen Kühlschrank kauft, erkennt am Energieeffizienzlabel sofort , ob das Gerät Strom spart oder Energie verpulvert. Ähnliche Label gibt es jetzt auch für Häuser und Wohnungen.
Seit Juli 2008 Pflicht
Ab sofort müssen Vermieter und Verkäufer von Wohngebäuden einen Energieausweis vorlegen. Der Ausweis zeigt die energetische Qualität des Gebäudes. Wie viel Energie verbrauchen Heizung und Warmwasserbereitung? Sind Wände und Fenster ordentlich gedämmt? Hauseigentümer können zwischen zwei Arten von Energieausweisen wählen:
- Der Bedarfsausweis ermittelt den Energiebedarf anhand der Gebäudeeigenschaften, etwa der Dämmqualität von Wänden und Fenstern sowie der Qualität der Heizanlage (siehe Abbildung). Er kostet für ein Einfamilienhaus je nach Aufwand 100 bis 300 Euro.
- Der Verbrauchsausweis stützt sich auf den bisherigen Energieverbrauch der Bewohner. Er wird auf Basis von mindestens drei aufeinanderfolgenden Heizkostenabrechnungen berechnet. Den Verbrauchspass gibt es bereits für weniger als 50 Euro.
Beide Ausweisvarianten enthalten Modernisierungsempfehlungen. Mit diesen Sanierungsmaßnahmen lässt sich der Energiebedarf des Gebäudes weiter senken.
Mehr Transparenz
Vorteil für Käufer und Mieter: Sie können vor Vertragsunterzeichnung den Energieverbrauch des Hauses abschätzen und mit anderen Immobilien vergleichen. Das schafft Transparenz. Miet- und Kaufinteressenten sollten sich also in jedem Fall den Energieausweis vorlegen lassen. Am aussagekräftigsten sind Bedarfsausweise. Sie beurteilen den energetischen Zustand des gesamten Hauses. Dagegen informiert der Verbrauchsausweis nur über den individuellen Energieverbrauch der bisherigen Bewohner.
Schummelei nicht ausgeschlossen
Sinnvoll sind Energieausweise mit Vor-Ort-Kontrolle. Dabei besichtigt ein Energieexperte das Gebäude und begutachtet Dämmung sowie Heizungsanlage. Nur dann kann er geeignete Sanierungsmaßnahmen empfehlen. Manche Aussteller von Energieausweisen lassen die Daten jedoch vom Hauseigentümer erfassen und per Online-Formular übertragen. Hier besteht die Gefahr, dass falsche Daten zu Grunde gelegt werden. Tipp: Achten Sie auf die Vollständigkeit des Ausweises. Er ist nur gültig, wenn auch Modernisierungsmaßnahmen empfohlen werden.
Weitere Informationen unter www.dena-energieausweis.de