Heizung erneuern: Nicht länger warten

Neue Autos schlucken wesentlich weniger Benzin als vor 15 Jahren. Ähnliches gilt auch für Heizkessel. Moderne Brennwertkessel sind gut isoliert, nutzen die Energie optimal aus und verbrauchen wenig Strom. So sparen sie bis zu 40 Prozent Heizkosten im Vergleich zu alten Kesseln.
Viel Geld verheizen
Alte Heizkessel sind meist schlecht isoliert. Sie strahlen permanent Wärme in den Heizkeller ab und trocknen bestenfalls die dort aufgehängte Wäsche. Doch zum Beheizen der Wohnräume reicht diese Wärmemenge nicht aus. Ein Standardkessel - Baujahr vor 1978 mit 25 Kilowatt Nennleistung - verliert so täglich eine Wärmemenge, die etwa 2,5 Litern Heizöl oder 2,5 Kubikmetern Erdgas entspricht. Wenn der Kessel auch im Sommer für die Warmwasserbereitung läuft, kommen in einem Jahr über 900 Liter oder Kubikmeter zusammen. Rund 650 Euro rauchen so ungenutzt durch den Schornstein.
Niedriger Verlust
Moderne Niedertemperaturkessel arbeiten dagegen deutlich energiesparender. Zum einen genügen niedrigere Temperaturen im Kessel. Zum anderen entweicht dadurch nicht so viel Wärme. Außerdem sind die Kessel besser gedämmt und ihre Oberfläche ist kleiner. Weiterer Vorteil: Moderne Kessel laufen in der Regel nicht rund um die Uhr. Zu bestimmten Tageszeiten reduzieren sie automatisch ihren Energieverbrauch oder schalten sich ganz ab.
Mit gedrosselter Leistung
Moderne Heizkessel brauchen ihre volle Leistung nur bei Außentemperaturen unter 10 Grad Minus. Das ist in Deutschland im Schnitt nur in sechs Prozent der Heiztage der Fall. In der restlichen Zeit reicht ein geringerer Teil der maximalen Kesselleistung. Alte Heizkessel heizen kontinuierlich mit gleichbleibend hoher Betriebstemperatur und verbrauchen somit unnötig viel Brennstoff. Neue Kessel dagegen passen ihre Leistung dem Wärmebedarf im Gebäude gleitend an. Niedertemperaturkessel der neuesten Bauart erreichen so Nutzungsgrade bis zu 96 Prozent. Brennwertkessel kommen rein rechnerisch sogar auf Wirkungsgrade über 100 Prozent, weil sie auch die Kondensationswärme der Abgase für die Raumheizung nutzen.
Test Gas-Brennwertkessel aus test 7/2010
Test Gasheizkessel aus test 6/2006
Test Öl-Brennwertkessel aus test 5/2008
Test Ölheizkessel aus test 7/2004
Tipps
Doch die beste Technik nutzt wenig, wenn sie nicht ordentlich gewartet wird.
- Inspektion. Lassen Sie Ihre Heizanlage vom Installateur überprüfen. Er kann ablesen, ob die Anlage energiesparend arbeitet. Das Messprotokoll des Schornsteinfegers enthält diese Informationen nicht.
- Bedarfsorientiert. Programmieren Sie Abschalt- und Absenkzeiten. So passt die Anlage ihre Wärmeproduktion dem Bedarf im Haus an. Zum Beispiel Warmwasser nur morgens und abends zum Duschen und Waschen, wenn tagsüber niemand zu Hause ist. Auch der Heizbetrieb kann gedrosselt werden, wenn niemand im Haus ist.
- Regler. Thermostatventile an den Heizkörpern sind ein Muss. Nutzen Sie diese Ventile auch und stellen Sie dadurch die Temperatur in den Räumen gezielt ein.
- Weitere Tipps zum Thema richtig Heizen beim Energiesparclub von co2online.
Neben Öl- und Gasheizungen steigen immer mehr Hausbesitzer auf Solaranlagen und Holzpelletkessel um. Diese machen unabhängig von Öl und Gas. Solarenergie ist unbegrenzt vorhanden und Holz wächst ständig nach.