
In Millionen Wohnungen und Häusern leben Schimmelpilze als unerwünschte Untermieter. Die Sporen vermehren sich vor allem an feuchten Wänden. Ungehemmt wuchern sie auf Putz und Tapete - oft auch hinter Schränken oder Wandverkleidungen. Gelangen die mikroskopisch kleinen Sporen in die Atemwege, können sie Schleimhäute reizen und Allergien auslösen.
Kalte Wände
Die meisten Schimmelflecken entstehen im Winterhalbjahr an der Innenseite kalter Außenwände. Dort haben die Mikroorganismen gute Wachstumsbedingungen, weil sich an der Oberfläche Feuchtigkeit sammelt. Dieses Wasser kommt meist nicht aus einem lecken Rohr, sondern aus der Luft. In der Regel verdunstet im Alltag reichlich Feuchtigkeit beim Duschen, Kochen und Wäschetrocknen. Warme Luft kann viel von diesem Wasserdampf aufnehmen. Wenn sich diese feuchtwarme Luft anschließend an einer kalten Wand abkühlt, kondensiert der in ihr enthaltene Wasserdampf in Form kleiner Wassertröpfchen. Wenn Fensterscheiben, Fensterrahmen oder Wände von innen mit kleinen Tropfen beschlagen sind, ist es höchste Zeit fürs Lüften. Aber auch die seitlichen und oberen Ecken von Wänden sind gefährdet: Hier ist das Verhältnis von Außenfläche zur Innenfläche ungünstig: Die kalte Außenfläche überwiegt.
Pfusch beim Bau
Gleiches gilt bei Wärmebrücken. Diese auf Planungsfehler oder Pfusch beim Bau zurückzuführenden Abschnitte in der Außenhülle eines Gebäudes leiten die Wärme besonders schnell ab. So kühlt auch die Innenseite schneller ab als bei anderen Wänden. Warme Luft kondensiert hier besonders schnell. Wärmebrücken gibt es vor allem an nicht gedämmten Fensterstürzen, Fensterlaibungen, Betondecken oder Balkonen. An kalten Wintertagen spüren Sie die Wärmebrücken schon mit der Hand. An diesen Stellen ist die Wand besoders kalt. Exakte Werte ermittelt ein Thermometer. Je weiter die Temperatur unter 16 Grad Celsius liegt, desto größer ist die Gefahr von Schimmelschäden.
Neue Dämmung

2 Dampfsperre (Folie)
3 Unterkonstruktion
4 Dämmschicht
5 Innenputz (alt)
6 Außenwand
In vielen Fällen löst besserer Wärmeschutz die Schimmelprobleme dauerhaft. Doch Vorsicht: Nicht jede gut gemeinte Dämmmaßnahme führt zum Erfolg.
- Feuchtequelle beseitigen. Vor dem Dämmen müssen Wände und Dächer trocken sein. Lassen Sie eventuell noch vorhandenes Wasser entweichen, zum Beispiel durch einen wasserdampfdurchlässigen Dämmstoff wie Mineralwolle. Wichtig ist auch der dauerhafte Schutz der Konstruktion vor Wasser. Bevor Sie eine Fassadendämmung anbringen, vergewissern Sie sich, dass eine Abdichtung vorhanden ist. Sonst würde in der Wand kapillar aufsteigende Feuchtigkeit ständig in die Dämmung kriechen.
- Innendämmung schützen. Schützen Sie die Dämmschichten auch vor Feuchtigkeit, die aus dem Inneren des Hauses kommt. Dampfbremsen und -sperren aus Folie verhindern wirkungsvoll, dass Luftfeuchtigkeit in die Innendämmung eindringt.
- Undichte Stellen vermeiden. Verlegen Sie die Dampfbremsfolie sorgfältig und beschädigen Sie sie nicht. Sonst nutzt die beste Folie nichts: Feuchtwarme Luft kann selbst durch winzige undichte Stellen eindringen.
Baufeuchte
Feuchte Wände und Schimmel sind nicht nur im Altbau problematisch, sondern auch in Neubauten. In einigen Baustoffen steckt viel Wasser, das erst im Laufe vieler Monate entweicht. Während dieser Zeit sind intensives Heizen und richtiges Lüften besonders wichtig. Sogar Bewohner moderner Passivhäuser können eine böse Überraschung erleben, wenn sie nicht genügend lüften. Tipps zum Lüften.
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- Wer ein älteres Haus besitzt und in Wärmedämmung investieren will, braucht Fakten. Wir haben Dämmwirkung, Kosten und Schallschutz verschiedener Materialien verglichen.
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- Vom Braten riecht die Wohnung wie eine Frittenbude. Im Test der Stiftung Warentest schaffen manche Dunstabzughauben frische Luft – andere beleuchten nur das Kochfeld.
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Ein guter Tipp der @Stiftung Warentest!
Ja, ich finde auch, selbst wenn der Tipp aus 2010 stammt, er hat nichts an Aktualität verloren. In meinem neuesten Blog-Beitrag (Dezember 2020) "Heizkörpernische dämmen – Tipps und Kosten" zum Thema >>Heizkosten sparen und mehr Wärme im Zimmer<<, habe ich gleich zu Beginn auf diesen Tipp der @Stiftung Warentest verwiesen. In meinem Beitrag zeige ich am eigenen Beispiel meiner Mietwohnung mit vielen Bildner und ausreichenden Worten, Dämmung geht und lohnt sich immer! Meine beiden Untermieter und ich merken zwar den Mehrwert an Wärme körperlich schon sofort! Aber den finanziellen Nutzen sehen wir erst bei der Heizkostenabrechnung in 2022! Aber immerhin, es ist kuschliger und die Investition von unter 60,00 EUR war schon jetzt SEHR LOHNENSWERT!
https://mueller-christine.de/2020/12/08/heizkoerpernische-daemmen-tipps-und-kosten/
@BayernPauli: Wenn sich die Heizkörper vor bislang ungedämmten Außenwänden befinden, macht der Einbau des mit Alu kaschierten Dämmmaterials durchaus Sinn. Selbst wenn die 10 Millimeter dicke Variante verwendet wird, bleibt hinter und zwischen den Rippen der Radiatoren noch genügend Platz für die Luftzirkulation. Falls möglich, sollten Sie auch den angeschrägten Bereich unter der Fensterbank bei den Dämmmaßnahmen mit einbeziehen. (maa)
Auch wenn das Special schon einige Jahre alt ist, hat es von seiner Aktualität wohl nichts verloren oder wurde zwischenzeitlich das Rad neu erfunden? Unter - Wärmedämmung - Dämmung hinter der Heizung - steht, dass man zwischen Heizkörper und Dämmschicht auf ausreichend Platz achten soll. Wie viel ist mit „ausreichend“ gemeint?
Bei unseren Stahlradiatoren beträgt der Abstand zu Wand in der Heizkörpernische 3 cm bzw. bei einem nur 2,5 cm. Macht es hier Sinn, hinter die Radiatoren z. B. 3, 4 oder 10mm Dämmstoff mit Aluminiumkaschierung zu kleben? Gilt hier, besser wenig als nichts oder sind die Wärmeverluste durch die Heizkörpernischen bei einer Vorlauftemperatur der Brennwertheizung von ca. 45°C eher eine vernachlässigbare Größe? Der Sturz unter der Fensterbank ist übrigens angeschrägt aber ungedämmt.
Hallo, ich habe meine Anlage von eluftung.de planen und liefern lassen. Die Montage war sehr professionel und auch günstiger als bei anderen Unternehmen Die garantieren das die Anlage maximal Geräsche bis 23db von sich gibt, also ich hör nix. Kann ich echt nur empfehlen. Die planen auch genug Reinigungsöffnungen mit ein und haben ein Reinigungsset im Verleih, da kann man auch mal selber Hand anlegen.
Wer kann uns eine gute zentrale Lüftungsanlage empfehlen?
Wir bauen gerade und ich hätte gerne einen Erfahrungswert.
Danke.