Förderprogramme: Das Meiste rausholen
Vor Beginn einer Modernisierungsmaßnahme steht in der Regel die Frage nach der Finanzierung. Umfangreiche energetische Sanierungen am Haus, Solarstromanlagen oder neue Heizungen mit Brennwertkessel kosten schnell mehrere 10 000 Euro. Das ist viel Geld. Doch auf die Dauer rechnen sich die Investitionen. Zudem unterstützt der Staat Energiesparmaßnahmen mit günstigen Krediten und Zuschüssen. Wer das Geld richtig einsetzt, hat seine Kosten schon nach einigen Jahren wieder raus.
Kreditanstalt für Wiederaufbau
Größter staatlicher Förderer von Energiesparmaßnahmen ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Dieses Institut greift Bauherren mit zinsgünstigen Krediten unter die Arme. Je mehr Energie ein Hausbesitzer mit seiner Sanierung einspart, desto günstiger ist der Kredit. Wer keinen Kredit benötigt, kann alternativ auch einen Zuschuss beantragen. Neben Sanierungen unterstützt die KfW auch den Neubau von Energiesparhäusern und die Errichtung von Photovoltaikanlagen. Interessenten können die Kredite allerdings nicht direkt bei der KfW beantragen, sondern nur über ihre Hausbank oder ein anderes Kreditinstitut ihrer Wahl. Auf Nachfrage bieten die meisten Institute diese Vermittlung ohne weitere Gebühren an.
Bundesamt für Wirtschaft und Einfuhrkontrolle
Neben der KfW fördert der Bund auch Energiesparmaßnahmen über das Bundesamt für Wirtschaft und Einfuhrkontrolle (Bafa). Das Bafa zahlt Zuschüsse für Anlagen, die erneuerbare Energien nutzen: Solaranlagen zur Warmwasserbereitung, Anlagen zur kombinierten Warmwasserbereitung und Raumheizung, Holzpelletanlagen. Achtung: Für 2010 hat die Bundesregierung das Bafa-Budget um ein Drittel gekürzt. Die Fördermittel sind somit für das laufende Jahr bereits ausgeschöpft. Wer für dieses Jahr keine Fördergelder mehr bekommt, kann es 2011 erneut versuchen.
Energiesparberatung vor Ort
Zur Vorbereitung einer energiesparenden Modernisierung ist die Beratung durch einen unabhängigen Fachmann sinnvoll. Er erstellt einen Plan, welche Modernisierungen wann sinnvoll sind. Diese „Vor-Ort-Beratung“ kostet meistens einige Hundert Euro. Das Bafa zahlt die Hälfte. Für Ein- und Zweifamilienhäuser bis zu 300 Euro, vorausgesetzt die Baugenehmigung ist vor 1995 erteilt worden. Den Antrag auf Zuschuss stellt der Energieberater selbst. Eine Liste mit zugelassenen Energieberatern gibt es bei der Bafa.
Tipps:
- Auch wenns was kostet - das Gespräch mit einem unabhängigen Energieberater kann sich lohnen: Er ist nicht darauf angewiesen, Ihnen bestimmte Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen.
- Das kostenlose Energiesparkonto des Energiesparclubs hilft im Internet bei der Suche nach Energieberatern und informiert über individuelle Fördermöglichkeiten.
Kommunale Förderprogramme
Nicht nur der Bund, sondern auch die Länder, Kommunen und örtlichen Energieversorger engagieren sich in Sachen Klimaschutz. Das Angebot ist groß und regional sehr unterschiedlich. Es reicht vom Zuschuss zum Brennwertkessel über zinsverbilligte Darlehen bis hin zur Beratung und energetischen Begutachtung des Hauses. Einen Überblick über die verschiedenen Förderprogramme liefert der Bine Informationsdienst mit einer ständig aktualisierten Datenbank im Internet. Hier finden private Bauherren anhand ihrer Postleitzahl die infrage kommenden Kredite und Zuschüsse.
Garantierte Vergütung
Eine andere Förderung als Zuschüsse gibt es für Betreiber von Photovoltaikanlagen, die ihren Strom ins deutsche Netz einspeisen. Ihnen garantiert das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für jede ins Stromnetz eingespeiste Kilowattstunde eine feste Vergütung. Für Anlagen, die in diesem Jahr ans Netz gehen, sind das 32,88 Cent je Kilowattstunden - 20 Jahre lang. Diese Einspeisevergütung für Solarstrom liegt deutlich über dem Preis für gekauften Strom aus der Steckdose. Somit subventionieren die Stromversorger und letztlich die anderen Stromkunden die Anlage auf dem Dach. Unter günstigen Bedingungen amortisieren sich die Anlagen so schon vor Ablauf der 20 Jahre. Der darüber hinaus „geerntete“ Strom ist Gewinn.